Voller Erfolg - Fachforum Bildung 2021

Das digitale Fachforum Bildung 2021 vom 15. bis 18. November stand unter dem Motto „Wandel durch Werte“.

Grafik: DOSB
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Was ist gute Bildung? Was sind die Kernthemen gelungener Bildung? Wie sieht ein gemeinsames Verständnis von Bildung aus? Und was bedeutet all dies in herausfordernden Corona-Zeiten für die digitale Bildung genauso wie für die zukünftige Präsenz? All jene Fragen wurden in der vergangenen Woche beim Fachforum Bildung am 15., 17. und 18. November 2021 getreu dem Motto „Bildung im Wandel“ gemeinsam diskutiert.

Rund 100 Bildungsverantwortliche aus den Mitgliedsorganisationen des DOSB schalteten sich aus ganz Deutschland digital zum Fachforum Bildung 2021 zusammen. An drei Vormittagen (Montag, Mittwoch und Donnerstag, jeweils von 10.00 Uhr bis 12.30 Uhr) konnte man verschiedenen Vorträgen lauschen, gemeinsam in Breakout-Sessions diskutieren und kollaborativ arbeiten oder auch einfach in den digitalen Kaffeeraum wechseln, um fernab Gespräche wie zu Präsenzzeiten zu führen. Fast wie ein ganz „normales“ Fachforum - nur eben anders!

Der Beginn des digitalen Fachforums Bildung 2021 stand unter dem Motto „Wandel durch Werte“, wobei Dr. Frank Vohle, Gründer und Geschäftsführer der „Ghostthinker GmbH“, eine Zeitreise zur digitalen Bildung der letzten 15 Jahre machte und einen visionären Blick in die Zukunft warf. Er definierte Werte- und Motivmuster, wie u.a. Spannungsbögen aus analog vs. digital, Outcome vs. Kosten oder Effektivität vs. Effizienz. Bezogen auf die Zukunft der DOSB-Lizenzaus- und -fortbildung diskutierte er einerseits die Frage, welche Werte die Bildungs-community im Zeitalter der Digitalisierung vereinen als auch, was aus der Covid-19-Pandemie zur Gestaltung der Bildungsangebote gelernt werden kann. Er appellierte dabei an die Bildungscommunity, dass Zukunft nicht einfach kommt, sondern aktiv gestaltet werden muss.

Am zweiten Tag wurde sich bewusst Zeit für- und miteinander genommen. Das Bildungsteam des DOSB stellte die selbst erhobene Studie „DOSB-Lizenzausbildung während Covid-19“ vor, an der 71 Prozent der Verbände teilgenommen und ihre Erfahrungen zu den Auswirkungen der Bildungsarbeit während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 geschildert hatten. Hier wurde nicht nur ersichtlich, dass für 53 Prozent der befragten Verbände Covid-19 als „problematisch“ empfunden wurde, sondern vor allem auch, dass sich die Zahl der abgeschlossenen DOSB-Lizenzaus- und -fortbildungen für die Hälfte aller Verbände im Vergleich zu den zwei vorherigen Jahren klar verringert hat. 77 Prozent der Verbände gaben an, dass sie Online-Anteile in die Aus- bzw. Fortbildung integrierten. Neben fehlenden finanziellen bzw. personellen Ressourcen wurde zu wenig Wissen als Begründung für fehlende Online-Anteile angeführt. 53 Prozent der befragten Verbände gaben abschließend an, dass sie auch künftig die bisherigen Online-Anteile ausbauen wollen. Neben zahlreichen Herausforderungen, wie u.a. Unsicherheit oder Mehraufwand durch Doppel-Planung in digital bzw. Präsenz, wurden allerdings auch vielseitige Chancen, wie u.a. Vernetzung, Transparenz oder Qualitätssicherung als beispielhafte Punkte erkannt.

Aus der Covid-19-Umfrage resultierten acht Kernthemen der Bildungsarbeit, welche sich wie ein roter Faden durch die Studie zogen: Digitalität, Lernplattformen/Tools, Austausch/Kollaboration, Rollen, Standards, Infrastruktur/Ressourcen, Qualität sowie Kompetenzen/Qualifizierung von Lehrenden. All jene Kernthemen wurden gemeinsam in Breakout-Sessions über das Kollaborationstool „Conceptboard“ festgehalten, diskutiert und hiernach definiert. Die verschiedenen Ansichten wurden miteinander ausgehandelt und kritisch hinterfragt, so dass am Ende die Frage im digitalen Raum stand: Was haben wir alle in unserer Bildungsarbeit gemeinsam und was ist wichtig, um eine gute Bildung überhaupt gewährleisten zu können?

Als Fazit konnte festgehalten werden, dass sich alle Kernthemen wechselseitig bedingen. So ist beispielsweise die Definition gemeinsamer Standards für die Bildungsarbeit in einem hohen Maße abhängig von einem kontinuierlichen und partizipativen Austausch. Gemeinsame Standards wiederum geben den Rahmen für die künftige Bildungsarbeit und damit auch eine gleichbleibende Qualität. Zum Ende des Fachforums wurde genau zu diesen Kernthemen in einer digitalen Fish-Bowl, bestehend aus den Bildungsexpert*innen Marco Lutz (LSB Nieder-sachsen), Jens Mitzel (Deutscher Turner-Bund), Dr. Frank Vohle (Ghostthinker) sowie Wiebke Fabinski (DOSB), diskutiert, wobei die Teilnehmenden des Fachforums jederzeit die Möglichkeit hatten, auch ihre individuellen Sichtweisen in die Diskussion mit einzubringen und somit einen „freien Stuhl“ in der Fish-Bowl einzunehmen. Das digitale Fachforum Bildung brachte somit mit Abschluss des letzten Tages genau die Spannungsfelder aus Dr. Frank Vohles Eingangsvortrag hervor - es wurde sich hiermit erstmals digital zwischen den Polen Experimentierfreude vs. Sicherheit, inklusiv vs. exklusiv als auch Selbst- vs. Fremdverantwortung bewegt.

Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Vizepräsidentin für Bildung und Olympische Erziehung im DOSB, die das Fachforum eröffnete und daran teilnahm, brachte es abschließend auf den Punkt: „Das digitale Fachforum Bildung 2021 kann als voller Erfolg gewertet werden. Es wurde deutlich, dass die Bildungsverantwortlichen und Ausbilder*innen in den Verbänden eine Schlüsselfunktion einnehmen und die Entwicklung ihrer Kompetenzen und Fähigkeiten für eine gesicherte Qualität in der Trainer- und Übungsleiterausbildung von essentieller Bedeutung sind.“

Das Team Bildung und Engagement im DOSB beschäftigt sich mit allen Fragen rund um die DOSB-Lizenzaus- und -fortbildung, dem Wissensmanagement der Bildungscommunity sowie mit den Themen „Ehrenamt und Engagement“, „Sportverein und Schule”, dem Vereinswettbewerb „Sterne des Sports“ und den Projekten „TrainerIn Sportdeutschland“ und „Smile“.

Weitere Informationen finden Sie hier.

(Quelle: DOSB / Annika Elm und Sabrina Hommel)


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