Von Richthofen fordert bundesweites Sportstätten-Investitionsprogramm

Der Deutsche Sportbund (DSB) fordert ein bundesweites Investitionsprogramm für den Neubau von Anlagen des Breitensports.

DSB fordert Investitionsprogramm für den Bau von Sportstätten für Ältere
DSB fordert Investitionsprogramm für den Bau von Sportstätten für Ältere

Wie DSB-Präsident Manfred von Richthofen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erklärte, sollte dabei vor allem der Bau von Schwimmbädern Priorität haben. „Es ist erschreckend, dass sehr viele junge Leute nicht mehr schwimmen können“, sagte von Richthofen. „Das liegt daran, dass wir in der gesamten Republik einen erheblichen Mangel an Schwimmhallen haben.“ Zudem sollten in einem aufzulegenden so genannten Goldenen Plan 3 mit Bundeshilfe geeignete Sportstätten für den Seniorensport geschaffen werden. Gerade in den Ballungsräumen werde ein Sportflächenmangel entstehen, weil wegen der demographischen Entwicklung immer mehr Schulgebäude mit Sportflächen verkauft werden, erklärte der DSB-Präsident. „Wir benötigen geeignete Sportstätten für Ältere, also keine kostspieligen wettkampfgerechten Anlagen. Die Politik muss für diese gesundheitspolitische Aufgabe ihren Beitrag bringen.“

 

von Richthofen: "Goldener Plan 3 muss deutliche Akzente für die Sportstätten-Unterversorgung setzen"

Von Richthofen zeigte Verständnis, dass der Bund keine Mittel für ein bundesweites Sonderprogramm zur Sanierung und Renovierung von Sportstätten bereitstellen will. Dies hatte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Christoph Bergner (CDU), in einem Schreiben auf eine Anfrage des sportpolitischen Sprechers der Unions-Fraktion im Deutschen Bundestag, Klaus Riegert, festgestellt. In dem Brief heißt es, eine Beteiligung des Bundes an einem solchen Projekt sei „unter verfassungsrechtlichen Aspekten nicht vorgesehen“. Der Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Peter Danckert (SPD), hatte gefordert, ab 2007 hierfür einen „Goldenen Plan 3“ mit einer jährlichen Bundeshilfe von 50 Millionen Euro aufzulegen.

 

Minister Tiefensee und Schäuble uneinig über Zuständigkeit

Der DSB-Präsident: „Ich habe volles Verständnis dafür, dass der Bund nicht die erheblichen Baumängel an kommunalen Sportstätten beseitigen kann. Das ist Aufgabe der Städte und Gemeinden und der Bundesländer. Wir müssen jedoch einen ‚Goldenen Plan 3’ konzipieren, der deutliche Akzente für die Sportstätten-Unterversorgung in vielen Regionen Deutschlands setzt.“ Der DSB fordert nun vom Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Wolfgang Tiefensee (SPD), ab 2007 einen bundesweiten „Goldenen Plan 3“ mit einer jährlichen Bundeshilfe aufzulegen. Länder und Kommunen sollten dabei jeweils ein weiteres Drittel der Kosten übernehmen.

 

Von Richthofen konkretisierte dies in einem Schreiben an Minister Tiefensee. Gegenüber der Presse wies die Pressestelle des Ressorts inzwischen darauf hin, dass es für Projekte dieser Art nicht zuständig sei. Vielmehr hätte das Bundesinnenministerium, das das Sonderförderprogramm „Goldener Plan Ost“ auflege, auch für ein gefordertes neues Programm die Kompetenz. Zuvor hatte im Sportausschuss des Deutschen Bundestages Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) erklärt, das Bauressort sei für ein Sportstätten-Programm dieser Art der Ansprechpartner.

 

Goldener Plan Ost erhält 2006 drei Millionen Euro

Das Sonderförderprogramm „Goldener Plan Ost“ wird nach dem Haushaltsentwurf des Bundes für 2006 mit drei Millionen Euro Bundesmitteln fortgeführt. Über eine mögliche Aufstockung soll in Kürze der Sport- und der Haushaltsausschuss des Parlaments befinden. Auch über dieses Jahr hinaus will der Bund das Sonderförderprogramm für Berlin und die neuen Länder mit Haushaltsmitteln ausstatten und damit der Vorgabe der Koalitionsvereinbarung von Union und SPD Rechnung tragen.


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  • und Schwimmhallen
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