Es war eine durchaus kontroverse Diskussion am 11. Juni vor 25 Jahren im Kongresszentrum von Baden-Baden, bevor bei der 17.
Hauptausschuss-Sitzung des Deutschen Sportbundes die sorgfältig vorbereitete "Grundsatzerklärung für den Spitzensport" doch noch einstimmig verabschiedet werden konnte. Lediglich der Deutsche Eissport-Verband enthielt sich der Stimme: DEV-Präsident Herbert Kunze hatte mit eindringlichen Worten zuvor eine schärfere Formulierung und die unverzügliche Entfernung aller Doping-Sünder aus dem deutschen Sport gefordert. Ein "Grundgesetz zum Schutz des Spitzensportlers" nannte DSB-Präsident Willi Weyer die Erklärung, die von einer Kommission mit Prof. Dr. Ommo Grupe, Dieter Graf Landsberg-Velen und Heinz Fallak vorbereitet und am 25. Mai auch mit dem Präsidium des NOK abgestimmt worden war.
Willi Weyer hatte sich in Baden-Baden in seinem Bericht für einen menschlichen Leistungssport ausgesprochen, "der seine Macht aus seiner moralischen Kraft bezieht". Die in sechs Schwerpunkten gefassten Grundsätze bezeichnete er als einen Orientierungsrahmen, an den sich jeder zu halten habe. Schon bei der Vorlage der gemeinsam von DSB und NOK eingesetzten Kommission hatten beide sportlichen Dachorganisationen einen gemeinsamen Appell "an alle gesellschaftlichen Gruppen und Institutionen, insbesondere an Parlamentarier auf allen Ebenen, Arbeitgeber, Gewerkschaften und Kirchen" gerichtet, "die soziale Verantwortung für die Spitzensportler mittragen".
Weniger kontrovers war es einige Tage vorher am 6. Juni 1977 in Bonn, bei der Konstituierung der Sportministerkonferenz der Länder der Bundesrepublik zugegangen. An dieser Konferenz, die – nach entsprechenden Vorarbeiten insbesondere aus Nordrhein-Westfalen – auf Einladung des damaligen NRW-Kultusministers Jürgen Girgensohn in der ehemaligen Bundeshauptstadt stattfand, nahmen die für Sport zuständigen Minister aller elf Bundesländer teil. Ziel dieser 1. Sportministerkonferenz war es, "die durch die stets wachsende Bedeutung des Sports in unserer Gesellschaft vermehrt an die öffentliche Sportförderung gestellten Anforderungen und Aufgaben zu erörtern. Mit der Konstituierung der Sportministerkonferenz der Länder der Bundesrepublik Deutschland wurde ein Gremium zur Koordinierung dieser Aufgaben geschaffen", hieß es in der damaligen Presseerklärung der SMK. Zum Vorsitzenden wurde auf die Dauer von zwei Jahren der gastgebende NRW-Kultusminister Jürgen Girgensohn, zu seinem Stellvertreter der damalige Minister für Soziales, Gesundheit und Sport von Rheinland-Pfalz, Heiner Geisler, gewählt.
In der laufenden Amtsperiode 2001/2002 hat die saarländische Innen- und Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer den Vorsitz in der jährlich einmal tagenden SMK, deren Wirken durch die vierteljährlich zusammentretende Sportreferentenkonferenz der Länder (SRK) vorbereitet und in die Praxis umgesetzt wird. Die 25. Sportministerkonferenz fand am 29./30. November 2001 in Saarbrücken statt.