Weitere schöne Tage in PyeongChang

Am Freitag (9. Februar) beginnen die Paralympischen Spiele in PyeongChang. Die Vorfreude ist riesig, denn der paralympische Sport hat sich auch in der Öffentlichkeit einen festen Platz erorbert.

Das paralympische Team freut sich auf den Beginn der Spiele in PyeongChang. Foto: picture-alliance
Das paralympische Team freut sich auf den Beginn der Spiele in PyeongChang. Foto: picture-alliance

Die Vorfreude der Athletinnen und Athleten auf den zweiten Teil des großen Fest des Wintersports ist riesig. „Wir haben Olympia gesehen, das hat die Lust noch gesteigert“, sagte Para-Skilangläuferin und -Biathletin Andrea Eskau. Und Christian Ehrhoff, Silbermedaillengewinner mit der deutschen Eishockey-Mannschaft und Fahnenträger bei der Abschlussfeier der Olympischen Winterspiele in PyeongChang, hat die Vorfreude auch noch angeheizt: „Wir hatten eine super Zeit hier. Genauso eine geile Zeit wünsche ich euch auch.“

Am Freitag beginnen die Paralympischen Spiele in PyeongChang. Natürlich ist alles eine Nummer kleiner als bei den Olympischen Spielen, etwas weniger pompös und ein bisschen familiärer mit insgesamt rund 570 Athletinnen und Athleten aus 49 Ländern. Aber in der öffentlichen Wahrnehmung  ist der paralympische Sport längst aus dem Schatten des olympischen herausgetreten. Allein dass  Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier  das deutsche Team am Sonntag höchstpersönlich am Frankfurter Flughafen verabschiedet hat, zeigt die große Wertschätzung, die er mittlerweile genießt.

Längst werden die Leistungen der paralympischen Sportlerinnen und Sportler anerkannt und gewürdigt, ohne dass ihre Funktion als Vorbilder und Mutmacher für die Gesellschaft verloren geht. Im Gegenteil. Mit seiner Kampagne "#wecamebackstronger" lässt der Deutsche Behindertensportverband seine Protagonisten zeigen, was mit Behinderung alles möglich ist. Mehr Mutmacher und Türöffner geht nicht, mehr absolute Leistung aber auch nicht. Und ganz nebenbei wird mehr Aufmerksamkeit für den paralympischen Sport erzeugt – was dem olympischen Sport im Übrigen mit seiner Kampagne „Merk Dir mein Gesicht“ in ähnlicher Weise gelungen ist.

Und ebenso vergleichbar: Das Team D hat auch bei den Olympischen Spielen mit tollen Leistungen imponiert, aber genauso mit seinem sympathischen Auftreten, seiner Fairness und seinem Teamgeist positive Schlagzeilen gemacht. Die Parallelen sind unverkennbar – Leistung ja, aber andere Dinge zählen auch.

Und so kann man sich auf weitere schöne Tage in PyeongChang freuen, auf die zweite Halbzeit sozusagen. Mit tollen Leistungen, aber auch mit emotionalen Geschichten, die die Athletinnen und Athleten schreiben.

Bundespräsident Steinmeier äußerte vor dem Abflug des paralympischen Teams seine Hoffnung, dass das öffentliche Interesse aufrecht erhalten bleibe. Die Hoffnung wird genährt durch eine verbesserte Medienpräsenz: Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender haben insgesamt mehr als 65 Stunden Live-Berichterstattung geplant und damit deutlich mehr als in Sotschi vor vier Jahren. Zudem gibt es Highlight-Sendungen und Online-Angebote, die der Nutzung harren. Es wäre ebenso schön wie verdient, wenn die Hoffnung des Bundespräsidenten ebenso in Erfüllung geht wie der Wunsch des Eishockeyspielers Ehrhoff. 

(Autorin: Ulrike Spitz)

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.

 


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    TeamD Paralympics2018 dpa10