Weniger „Männersport“ und rückläufige „Fußballlastigkeit“

Der Berichterstattung über das lokale Sportgeschehen in der Tageszeitung muss ein Qualitätsschub attestiert werden.

 

Das ist das zentrale Ergebnis der 1. Nationalen Lokalsportstudie, die gemeinsam vom Verband Deutscher Lokalzeitungen und dem Institut für Sportpublizistik der Deutschen Sporthochschule Köln durchgeführt wurde.

 

Basierend auf der Auswertung von rund 5.000 Lokalsport-Artikeln aus 70 Tageszeitungen bilanzierten die beiden Wissenschaftler Dr. Rolf Scholz und Jens Große anlässlich des 2. Nationalen Lokalsport-Forums, dass die seit Jahren kritisierte Fußballlastigkeit und Männerorientierung abnimmt. So lässt sich der Fußball nur noch in 40 Prozent der untersuchten Artikel nachweisen; frühere Einzelfallstudien wiesen bis zu 60 Prozent nach.

 

Auch dem „Geschlecht“ des Lokalsports sind die Spitzen genommen: In den 80er und 90er Jahren gab es regionale Befunde mit bis zu 80 Prozent Männersport; die erstmals umgesetzte bundesweite Erhebung kommt jetzt zum Ergebnis, dass die männlichen Protagonisten nur noch mit rund 60 Prozent vertreten sind. Kritik muss sich der Lokalsport in der Tageszeitung aber weiterhin im Bereich der verwendeten journalistischen Darstellungsformen gefallen lassen: Kommentare finden so gut wie überhaupt nicht statt; crossmediale Hinweise in Richtung Internet sind äußerste Seltenheit.