Werder Bremen und FC Basel gemeinsam bei Integrations- und Ausbildungsprojekt im Kosovo

Fussballtrainer von Werder Bremen und dem FC Basel führen derzeit gemeinsam mit Trainern des FC Prishtina im Kosovo ein Programm für albanische und serbische Kinder und Jugendliche im Kosovo durch.

Der stellvertretende Direktor der Werder Bremen Fußballakademie Björn Schierenbeck beim Training. Foto: Michelle Willi
Der stellvertretende Direktor der Werder Bremen Fußballakademie Björn Schierenbeck beim Training. Foto: Michelle Willi

36 Mädchen und Jungen werden hierbei zu Fussball-Übungsleitern ausgebildet. In theoretischen und praktischen Einheiten lernen sie während des Projektes, Trainingseinheiten für jüngere Kinder zu organisieren und diesen  als Vorbilder zu dienen. Bis Donnerstag findet der erste von vier Abschnitten des einjährigen Projektes statt.

Im Schulalltag gehen sowohl die jugendlichen Übungsleiter-«Anwärter und Anwärterinnen» als auch die 120 teilnehmenden Kinder morgens oft getrennte Wege. Die Albaner gehen auf eine albanische und die Serben auf eine serbische Schule. Während des Projektes aber gibt es bei der Ausbildung und den Trainingseinheiten nur gemischte Gruppen. Die gemeinsame Freude am Fussball soll Unterschiede vergessen lassen und so die Integration zwischen den Volksgruppen fördern.

 „Es ist grossartig anzusehen, wie schnell diese Jungs und Mädchen ihre neue Rolle annehmen», stellt Björn Schierenbeck, Vizedirektor der Fussballakademie von Werder Bremen fest, als die Jugendlichen  zum ersten Mal selbst ein Training für die Jüngeren betreuen. In ihren leuchtend-gelben Shirts stehen sie jeweils zu sechst an sechs verschiedenen Trainingsstationen auf dem Fussballplatz und erklären den «Kleinen» die Fussballübungen. Um sie herum wuseln 120 Kinder, die sich mit auf sie abgestimmten Übungseinheiten fussballerisch austoben dürfen.

Zielstellungen und Inhalte des Kosovo-Projektes wurden detailliert von der Liechtensteiner Scort Foundation in Zusammenarbeit mit Trainern und Mitarbeitern von Werder Bremen und des FC Basel ausgearbeitet. Seit längerem kooperieren Werder Bremen und der FC Basel bereits als offizielle Partnervereine des von Scort initiierten und verwalteten Partnerschaftsprogramm «Fussballvereine für Entwicklung und Frieden» mit der Stiftung und waren sofort begeistert von dem Kosovo-Programm. Vier Abschnitte des Projektes bis 2009 und die gleichzeitige Übungsleiter-Ausbildung der Jugendlichen sollen die Nachhaltigkeit des Projektes sicherstellen.

Die beiden Champions-League Clubs präsentieren sich und ihre Jugendarbeit und verdeutlichen den Jugendlichen, die zukünftig Verantwortung für die Jüngeren übernehmen sollen, dass Erfolg an harte und zielgerichtete Arbeit gebunden ist. Wissbegierig hören die angehenden Übungsleiter zusammen mit ihren Lehrern den Vorträgen zu. Als Willy Schmid, Technischer Leiter des Fussballverbands Nordwestschweiz und im Auftrag des FC Basel im Kosovo, Kernelemente des Kinderfussballs anspricht, wird die Atmosphäre entspannter. Lehrer, Schüler und Trainer diskutieren gemeinsam ganz offen verschiedene Aspekte.

Während des Projektes kooperiert Scort eng mit der Deutschen und der Schweizer Botschaft, die auch den Kontakt zu den beiden Schulen herstellten. «Dies sind grosse und europaweit bekannte Fussballclubs, die sich für Jugendliche im Kosovo einsetzen wollen. Dass sie dies nicht nur einmal machen, sondern sich langfristig engagieren, macht dieses Projekt so wertvoll und unterstützt in besonderem Masse die Nachhaltigkeit», so der Deutsche Botschafter im Kosovo Hans-Dieter Steinbach auf der Pressekonferenz.


  • Der stellvertretende Direktor der Werder Bremen Fußballakademie Björn Schierenbeck beim Training. Foto: Michelle Willi
    Der stellvertretende Direktor der Werder Bremen Fußballakademie Björn Schierenbeck beim Training. Foto: Michelle Willi