Wettbetrug: Bach begrüßt Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften

DOSB-Präsident Bach hat den Vorschlag von Innenminister Friedrich begrüßt, Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften zu gründen, die die international organisierte Wettmanipulation im Sport bekämpfen.

Null-Toleranz muss auch beim Kampf gegen Wettbetrug gelten. Foto: picture-alliance
Null-Toleranz muss auch beim Kampf gegen Wettbetrug gelten. Foto: picture-alliance

„Eine zentrale Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft mit entsprechender Ausstattung wäre ein gutes Mittel, um die Wettmanipulation und Korruption im Sport an der Wurzel zu bekämpfen“, sagte Bach nach seiner Ankunft in St. Petersburg, wo sich bis Freitag zum Sport Accord IOC und Weltverbände versammeln. „Da im Bereich Wettmanipulation und Korruption internationale kriminelle Vereinigungen agieren, ist eine Zentralisierung in einer international vernetzten deutschen Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft sehr zielführend. Die Staatsanwaltschaft Bochum hat auf diesem Feld bereits sehr gute Arbeit geleistet“, so Bach.

Der DOSB-Präsident und Olympiasieger im Fechten betonte zugleich, dass bei Wettbetrug und Korruption nationale Maßnahmen nicht ausreichend seien. Es bedürfte einer engen internationalen Abstimmung von Staaten, Ermittlungsbehörden und Sport. „Hier handelt es sich um weltweit vernetzte organisierte Kriminalität. Um ihr Herr zu werden, müssen Staaten und Sport eng zusammenarbeiten. Die Intervention des Staates ist in diesem Bereich in viel größerem Ausmaße unabdingbar als beim Kampf gegen Doping, wo es für die integrierte Arbeitsteilung zwischen Sport und Staat deutlich bessere Voraussetzungen wie An- und Abmeldepflichten, Kontroll- und Testmöglichkeiten, die Strict Liability, Beweiserleichterung und Beweislastumkehr gibt. Eine Rahmenbedingung ist jedoch absolut gleich: Sowohl im Anti-Doping-Kampf wie auch beim Kampf gegen Wettbetrug und Korruption muss Null Toleranz gelten.“

Um das Thema voranzubringen, gründete das Internationale Olympische Komitee (IOC) bereits im Frühjahr 2011 ein Task Force, in der Sportverbände, Regierungen, Wettanbieter und Interpol Lösungen suchen. Erst jüngst war sie in Lausanne wieder zusammengekommen. Bach hatte bereits in seinen Grundsatzreden bei den DOSB-Mitgliederversammlungen in Düsseldorf (2009) und München (2010) gefordert hatte, Sport und Staat müssten beim Kampf gegen Wettbetrug und Korruption engstmöglich kooperieren.

(Quelle: DOSB)


  • Null-Toleranz muss auch beim Kampf gegen Wettbetrug gelten. Foto: picture-alliance
    Null-Toleranz muss auch beim Kampf gegen Wettbetrug gelten. Foto: picture-alliance