„Wir brauchen demonstrative Sportfreundlichkeit vor Ort“

Kommunen und Sportvereine stehen gemeinsam vor vielfältigen Herausforderungen, für die es weder Patentrezepte noch Königswege gibt.

Der erste Kongress seiner Art fand guten Zuspruch. Copyright: bildschön
Der erste Kongress seiner Art fand guten Zuspruch. Copyright: bildschön

Aber: Ein „Mehr“ an Kooperation und Partnerschaft zwischen den Sportvereinen und den Kommunen macht die Sportorganisationen und die Gebietskörperschaften handlungs- und zukunftsfähiger. Das ist eine Erkenntnis aus dem Kongress „Starker Sport – starke Kommunen am 5. und 6. März in München. „Im Interesse der Sportvereine und der Kommunen gleichermaßen braucht Deutschland eine demonstrative Sportfreundlichkeit vor Ort“, sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach, zu Eröffnung. „Ein starker Sport macht Städte und Gemeinden stark und zu Orten mit hoher Lebensqualität“, so Bach weiter. „Der Sport verkörpert vielfältige Potenziale für wichtige kommunale Themen und ist ein Politikfeld von zentraler Bedeutung.“

Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München und Vizepräsident des Deutschen Städtetages, Christian Ude, betonte den elementaren Beitrag des Sports für das Gemeinwohl. „Sport ist ein unverzichtbares Element unserer Gesellschaft, wenn es beispielsweise um Bildung, Gesundheit und Integration geht. Die Kommunen fördern den organisierten Sport jährlich mit über 3 Milliarden Euro, das sind rund 80 Prozent der öffentlichen Sportförderung insgesamt. Wir brauchen eine gemeinsame Vorwärtsstrategie und mehr Kreativität in der Zusammenarbeit zwischen Kommunalpolitik, Verwaltung und Sportorganisationen“, so Ude weiter.

Am Kongress, gemeinsam vom Deutschen Olympischen Sportbund, dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund veranstaltet, nahmen mehr als 400 Vertreterinnen und Vertreter aus dem organisierten Sport sowie der kommunalen Sportpolitik und Sportverwaltung teil. In zwölf thematischen Arbeitskreisen wurden Perspektiven und neue Wege für eine zukunftsfähige Partnerschaft erarbeitet.

In den über 50 Einzelvorträgen und Praxisbeispielen wurden vielfältige Impulse, Anregungen und Perspektiven für eine neue und intensivere Form der Kooperation vorgestellt und diskutiert. Ob gemeinsame sportpolitische Plattformen vor Ort, konkrete thematische Netzwerke zwischen Vereinen, Ärztekammern und Gesundheitsämtern im Bereich „Sport und Gesundheit“ bis zu Kooperationsvereinbarungen auf Landesebene zwischen Landessportbünden und den entsprechenden kommunalen Spitzenverbänden reicht die Bandbreite dieser für den Sport bedeutsamen Schnittstelle.

Der zuständige DOSB-Ressortleiter Andreas Klages bilanzierte nach zwei intensiven Kongresstagen: „Erstmals seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde die für die Sport- und Vereinsentwicklung so wichtige Nahtstelle des Sports vor Ort in einem Kongressformat auf den Prüfstand gestellt. Der Kongress war bereits kurz nach der Ausschreibung ausgebucht, Teilnehmer aus mehreren europäischen Ländern besuchten den Kongress, es gab eine sehr hohe Dynamik und eine Fülle von Impulsen und Anregungen für die Zukunft. Ich habe den Eindruck, dass wir in vielen Bereichen erst am Beginn einer systematischen und strategisch ausgerichteten Kooperation und Netzwerkbildung stehen. Wir können durch eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Kommunen noch viele Potenziale für eine zukunfts-orientierte Sport- und Vereinsentwicklung erschließen.“

Die Vorträge, Referate und Ergebnisse der Arbeitskreise des Kongresses werden in einer Dokumentation im Sommer 2010 veröffentlicht.


  • Der erste Kongress seiner Art fand guten Zuspruch. Copyright: bildschön
    Der erste Kongress seiner Art fand guten Zuspruch. Copyright: bildschön