„Wir sollten uns wieder mehr auf Eliteförderung konzentrieren“

Kanu-Olympiasieger Andreas Dittmer schwört auf die Eliteschulen des Sports. Der für Spitzensport verantwortliche DSB-Vizepräsident Ulrich Feldhoff hält sie für einen wichtigen Bestandteil des Nachwuchskonzeptes. Sparkassenpräsident Dr. Dietrich H. Hoppenstedt fördert das Konzept, weil dort Sieger produziert werden. Und IOC-Mitglied Dr. Thomas Bach fordert eine stärkere Konzentration auf Eliteförderung. Nachfolgend wichtige Statements zum Thema:

 

Andreas Dittmer, Kanu-Olympia­sieger 2004 (Foto: Bongarts)
Andreas Dittmer, Kanu-Olympia­sieger 2004 (Foto: Bongarts)

Andreas Dittmer: „Stundenplan und Trainingsplan waren aufeinander abgestimmt. Ich habe frühmorgens trainiert, denn aus trainingsmethodischer Sicht ist es besser, nicht die Einheiten hintereinander am späten Nachmittag zu machen. Die zweite Sache ist, das ich mein Abitur um ein Jahr verlängert habe, weil ich im Jahr der Junioren-Weltmeisterschaften fast 100 Tage in der Schule gefehlt habe. Ich hatte die Möglichkeit, den Stoff für das Abitur um ein Jahr zu strecken. In einer kleinen Gruppe mit zwei, maximal vier Sportlern wurde ich gefördert und bekam Nachhilfe."

 

 

Ulrich Feldhoff: „Die Eliteschulen sind für unsere Nachwuchsförderung unverzichtbar. Ein Blick auf die Bilanz von Athen zeigt, dass Eliteschülerinnen- und Schüler nicht nur bei der Medaillenausbeute, sondern auch bei den weiteren Endkampfplatzierungen besser liegen als andere Olympiastarter."

 

 

Dr. Dietrich H. Hoppenstedt: „Unser Ziel ist, junge Menschen auf dem Weg zur Spitze zu begleiten. Das setzt voraus, dass wir in großer Breite Sportvereine fördern, aber wir haben auch die Sichtung der Talente und die Eliteförderung zur Maxime gemacht. Deswegen interessieren wir uns für die Eliteschulen des Sports. Hier wird in großem Maße der spätere Sieger produziert, wenn ich diesen Begriff benutzen darf. Dieses System fördert auch den Willen, an die Spitze zu kommen. Aus diesem Grund interessieren wir uns sehr stark dafür."

 

 

Dr. Thomas Bach: „Wir sollten uns in diesem Lande generell wieder stärker auf Eliteförderung konzentrieren. Diese Gesellschaft muss verstehen, das sie nur durch Leistungseliten nach vorne gebracht wird. Der Sport ist dafür ein besonders gutes Beispiel. Voraussetzung ist, dass wir in diesem Lande aufhören müssen, Leistung zuerst einmal zu beargwöhnen oder mit Neid zu überziehen. Leistung muss positiv gesehen und gefördert werden. Das ist ganz wichtig, um Talente zu finden und sie zu motivieren, Leistung zu erbringen, im Sport und in anderen Bereichen. Dazu gehören aber viele Maßnahmen, mit der Eliteschule alleine wird man nicht zur Weltmacht im Sport, aber sie ist ein wesentlicher Baustein."


  • Andreas Dittmer, Kanu-Olympia­sieger 2004 (Foto: Bongarts)
    Andreas Dittmer, Kanu-Olympia­sieger 2004 (Foto: Bongarts)