"Wir stehen bedingungslos hinter Israel"

"Den Terroristen geht es um den Hass auf das Leben in Freiheit. Wir lieben die Demokratie, das Leben und die Freiheit", sagt Alon Meyer, Präsident von MAKKABI Deutschland.

MAKKABI Deutschland ruft zur Solidarität mit Israel und der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland und weltweit auf. Foto: MAKKABI Deutschland
MAKKABI Deutschland ruft zur Solidarität mit Israel und der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland und weltweit auf. Foto: MAKKABI Deutschland

Als Präsident von MAKKABI Deutschland möchte ich unsere klare Position zu den aktuellen Ereignissen deutlich machen: Wir stehen bedingungslos hinter Israel und verurteilen den jüngsten Terrorangriff der Hamas auf das Schärfste. Dieser Angriff hat unsere Gedanken und Solidarität zu den Betroffenen und Opfern dieses barbarischen Terrors gelenkt.

Als deutsch-jüdischer Sportverband und Mitglied der Maccabi World Union haben wir ein besonderes Verhältnis zu Israel. Viele von uns haben Freund*innen und Familie in Israel. Auch deutsche Staatsangehörige wurden ermordet oder werden immer noch als Geiseln in Gaza gefangen gehalten. Nicht nur sie sind durch das Geschehene traumatisiert. MAKKABI Deutschland, unsere Ortsvereine und unser Präventionsprojekt „Zusammen1“ stehen fest an der Seite Israels und all seiner Bürger*innen.

Wir hoffen, dass sich die israelischen Araber*innen den Hassaufrufen der Hamas widersetzen, und wir beten dafür, dass all die vielen Soldat*innen, die für die Existenzgarantie und die Sicherheit Israels kämpfen, auch wieder gesund zurückkehren werden.

Es ist entscheidend, dass wir hier in Deutschland, unabhängig von Religion und Herkunft, zusammenstehen. Die Hamas hat Israel angegriffen, nicht, um Menschenrechte zu verteidigen oder politische Ziele durchzusetzen, sondern um ein von Juden befreites Palästina zu erreichen. Mit allen bitteren Konsequenzen nicht nur für die gesamte israelische Zivilbevölkerung, von der fast 20% arabisch ist, sondern auch für die palästinensische in Gaza und dem Westjordanland. Es muss eine konsequente Reaktion erfolgen. Israel hat jedes Recht zur Selbstverteidigung, und es hat dabei unsere bedingungslose Solidarität. Es gibt keine „Gewaltspirale“. Never again is now!

In den vergangenen Tagen fanden in Berlin, Leipzig, Frankfurt, Düsseldorf und vielen weiteren Städten Solidaritätskundgebungen für Israel mit mehreren Tausend Teilnehmer*innen statt. Diese Kundgebungen waren ein Lichtblick in dieser dunklen Zeit, aber auch ein deutliches Zeichen an die politischen Verantwortlichen. Diese Solidarität muss nun weiter aufrechterhalten werden. Politische Forderungen im Kampf gegen Antisemitismus, die wir teilweise seit Jahren stellen, wurden innerhalb einer Woche von staatlichen Stellen umgesetzt. Man könnte sich darüber freuen. Dennoch ist es zynisch, dass so viele Israelis ermordet werden mussten, bis diese Forderungen auf die Tagesordnung gesetzt worden sind.

Gleichzeitig fanden bundesweit leider - wie in der Vergangenheit - pro-palästinensische Israelhass-Demonstrationen in Deutschland und auf der ganzen Welt statt. Der traurige und menschenverachtende Höhepunkt war am Samstagabend auf dem Hermannplatz im Berliner Bezirk Neukölln zu sehen, als mindestens 60 Personen lautstark den Tod israelischer

Zivilist*innen feierten und den Terror verherrlichten. Zur Versammlung aufgerufen hatte Samidoun, eine Vorfeldorganisation der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP). Bereits nachmittags hatten Personen, die Palästina-Flaggen trugen, auf der nahe gelegenen Sonnenallee Süßigkeiten verteilt.

Leider mussten wir in den zurückliegenden Jahren die schmerzhafte Erfahrung machen, dass vor dem Hintergrund islamistischer Terrorwellen auch jüdische Einrichtungen in Deutschland und Europa Ziel antisemitischer Attacken wurden. Diese Attacken zeigten sich dann auf den Sport-plätzen: Beispielsweise wurden 2021 bei einem Spiel von Maccabi Haifa gegen den 1. FC Union Berlin Israelfahnen angezündet. Auch wurden bei zahlreichen Spielen Sportler*innen unserer Makkabi-Ortsvereine mit Messern bedroht, geschlagen und volksverhetzend beleidigt. Insbesondere in den unteren Spielklassen erlebten wir in den vergangenen Jahren eine neue Qualität von Aggressivität und Hass, wie es am Rande des A-Jugendspiels zwischen Hertha 06 und TuS Makkabi Berlin in der Bezirksliga Berlin im vergangenen Jahr zu massiven antisemitischen Vorfällen kam.

Wir begrüßen die bereits erfolgten Solidaritätsbekundungen von Bundesligavereinen, wie beispielsweise dem 1. FC Köln. In den Kommentarspalten unter den Social-Media-Beiträgen tobt jedoch bereits der antisemitische Mob.

Wir weisen eindringlich auf die Gefahr hin, dass der israelbezogene Antisemitismus und Judenhass im Sportbereich jetzt noch weiter ansteigen könnte. Daher appellieren wir an Sie, an alle Vereine und Verbände, gerade jetzt besonders wachsam zu sein, ihre Sportler*innen zu sensibilisieren und antisemitische Vorfälle konsequent zu melden.

Ferner rufen wir alle Sportverbände und -vereine sowie die Zivilgesellschaft auf, sich solidarisch mit Israel und der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland und weltweit zu zeigen.

Antisemitismus gehört weder auf unsere Straßen noch auf unsere Sportplätze. Lasst uns als Sportgemeinschaft gemeinsam ein Vorbild für das friedliche Zusammenleben in Deutschland sein.

Ob in Israel, Deutschland oder anderswo:

Wir werden als Sportgemeinschaft nicht aufgeben und stehen zusammen.

MAKKABI CHAI!

(Autor: Alon Meyer, Präsident von MAKKABI Deutschland)

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.

 


  • MAKKABI Deutschland ruft zur Solidarität mit Israel und der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland und weltweit auf. Foto: MAKKABI Deutschland
    Menschen formen auf einer Wiese einen Davidstern Foto: MAKKABI Deutschland