WM-Blog: Klaus Stärk über den deutschen Zittersieg

Es ist 4.45 Uhr in Windhuk, Namibia schläft noch als ich mich mit meiner Frau Doris auf den Weg nach Johannesburg mache. Dieses Mal privat.

Langzeitexperte Klaus Stärk mit Gattin Doris vor dem Stadion in Johannesburg. Foto: privat
Langzeitexperte Klaus Stärk mit Gattin Doris vor dem Stadion in Johannesburg. Foto: privat

Die Tickets konnte ich über den DFB erwerben. Deutschland gegen Ghana im neuen Stadion von Jo‘burg, dem Soccer City Stadion! Da muss man schon dabei gewesen sein.

Air Namibia bringt uns in 90 Minuten nach Südafrika, der neue Flughafen in Johannesburg war rechtzeitig zur WM fertig geworden, ein Schmuckstück, tolle Läden und Restaurants, das ist wirklich gelungen. Ein Taxi  bringt uns ins Hotel Gold Reef City, Luftlinie 3 Km zum Stadion!

Um 18 Uhr machen wir uns auf den Weg, die Hotelrezeption hat uns ein Taxi besorgt, doch der Fahrer weigert sich zu fahren! Was ist denn nun los? Er fürchtet den Verkehr um das Stadion und überhaupt er könne uns nicht näher heran bringen. Ich biete im etwas Geld und nun geht es tatsächlich los. Allerdings kommt mir schnell die Fahrt etwas spanisch vor, wo fährt er uns denn hin? Nach einer Runde rund um das Hotel setzt er uns 300 Meter davon entfernt ab und meint, da steht der Bus, der bringt Euch ins Stadion. Na klasse, die paar Meter hätten wir auch laufen können! Aber dann klappt alles, wir erreichen das Stadion, eine unglaubliche Atmosphäre bereits außerhalb der Arena, ein bisschen WM Stimmung 2006, nein das wäre eigentlich den Südafrikanern gegenüber nicht gerecht, es ist wie 2006. Ich sehe viele Verbrüderungen, gemeinsames Bierchen und ein gemeinsames Photo, Deutsche und Ghanaer feiern gemeinsam. So sollte es immer sein.

Wer nicht bei diesem Spiel war hat etwas versäumt, weniger das eigentliche Spiel, als den Besuch in diesem Super-Stadion. Ich kenne die Arena in München, aber Soccer City ist das non plus ultra aller Stadien die ich kenne, einfach unglaublich. Die Holländer werden sich wie zuhause fühlen, denn die Sitze sind in orangener Farbe gehalten.  Ja leider sind da die Vuvuzelas, sie unterdrücken die Emotionen die wir aus unseren Stadien gewohnt sind, es ist eben dieser einheitliche Ton das ganze Spiel über, eigentlich schade, aber es gehört in Südafrika eben dazu und wir müssen es akzeptieren!

Deutschland gewinnt 1:0, was für eine Nervenschlacht, kein schönes Spiel, Hauptsache gewonnen. Auch Ghana feiert und nach dem Spiel haben sich alle lieb, sagenhaft! Der Abtransport geht rasch von statten, das ist prima organisiert! Ich bin beeindruckt, hier ist wirklich etwas entstanden und die Gastgeber haben vieles sehr gut im Griff. Die ganze Reise war problemlos und mit einem Sieg im Gepäck fällt die Heimreise viel leichter!

Nun wartet also England, wieder einmal. Unsere Mannschaft wird sich steigern müssen, sehr steigerrn müssen, aber die Engländer haben auch noch keine Bäume ausgerissen und so werden wir sie wieder einmal nach Hause schicken, 5:4 nach Elfmeterschießen. Das hoffe ich jedenfalls!

Für die Namibier ist es das Spiel schlechthin. Nach dem Ausscheiden der Südafrikaner hält man nun die Daumen für Ghana und England und die Kneipen in Windhuk und in Katutura werden am Sonntag aus allen Nähten platzen, endlich WM Stimmung in Namibia!

Daumen halten, wir packen das!

Euer
Klaus Stärk


  • Langzeitexperte Klaus Stärk mit Gattin Doris vor dem Stadion in Johannesburg. Foto: privat
    Langzeitexperte Klaus Stärk mit Gattin Doris vor dem Stadion in Johannesburg. Foto: privat