Zwei Mal Gold für Deutschland bei Radsport-WM

Eine hervorragende Zwischenbilanz zieht der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) nach den Zeitfahr-Wettbewerben der Straßen-Weltmeisterschaften von Kopenhagen.

 

Tony Martin auf dem Weg zu Gold
Tony Martin auf dem Weg zu Gold

Beide Goldmedaillen in den Elitewettbewerben gingen dank Judith Arndt und Tony Martin nach Deutschland, Bert Grabsch überzeugte als Vierter im Männerrennen, hinzu kam die Bronzemedaille durch Mieke Kröger bei den Juniorinnen und auch Platz fünf durch Junior Juriy Vasyliv ist aller Ehren wert. „Es ist begeisternd“, sagte BDR-Präsident Rudolf Scharping in Kopenhagen. „Diese Resultate liegen oberhalb unserer Erwartungen und beweisen im übrigen, dass der Radsport in Deutschland eine Gegenwart und auch Zukunft hat“, erklärte der Verbandschef.

Triumphaler Erfolg für Tony Martin

Tony Martin (26) düpierte im Einzelzeitfahren die Konkurrenz mit Minutenvorsprung. In 53:43,85 Minuten lag der gebürtige Cottbuser im Ziel nach 46,4 Kilometern 75 Sekunden vor Silbermedaillengewinner Bradley Wiggins (Großbritannien/54:59,68), für Olympiasieger Fabian Cancellara (Schweiz/55:04,44) blieb diesmal nur die Bronzemedaille. „Silber wäre sicher eine Enttäuschung“, hatte Tony Martin schon vor dem Start verkündet und seine Ankündigung mit einer sensationellen Vorstellung in die Tat umgesetzt. Dabei überholte er sogar den 90 Sekunden vor ihm gestarteten Vorjahreszweiten David Millar (Großbritannien). „David war für mich einer der Mitfavoriten. Als ich ihn überholte, war mir klar, dass ich sehr gut unterwegs bin. Das hat mir noch mal eine zusätzliche Motivation gegeben“, sagte Martin. Er ist nunmehr der dritte deutsche Zeitfahr-Weltmeister nach Jan Ullrich (1999/2001) und Bert Grabsch (2008). In den letzten beiden Jahren hatte Martin hinter dem insgesamt vierfachen Weltmeister Cancellara jeweils Silber geholt. 

Endlich Gold für Judith Arndt

Zuvor hatte Judith Arndt den ersehnten Titel im Einzelzeitfahren der Frauen errungen. Die 35-Jährige setzte sich nach 27,8 Kilometern in 37:07,38 Minuten deutlich gegen die gebürtige Dänin Linda Villumsen (Neuseeland/37:29,11 Minuten) und Titelverteidigerin Emma Pooley (Großbritannien/37:31,51 Minuten) durch. Ina-Yoko Teutenberg (36/Düsseldorf) fuhr in 38:03,52 Minuten auf Rang elf. „Der Zeitfahrtitel ist mein großes Ziel seit 1997. Ich kann nicht sagen, wie glücklich ich bin, dass es endlich geklappt hat. Ich kann es gar nicht fassen“, sagte Judith Arndt, die bei Weltmeisterschaften zuvor dreimal Silber und zweimal Bronze im Kampf gegen die Uhr gewonnen hatte. Es war ihr zweiter WM-Titel auf der Straße, 2004 hatte sie in Italien im Einer-Straßenrennen triumphiert. Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war es der zweite WM-Titel im Einzelzeitfahren der Frauen, zuvor hatte Hanka Kupfernagel bei der Heim-WM in Stuttgart (2007) Zeitfahr-Gold gewonnen. 

(Quelle: BDR)


  • Tony Martin auf dem Weg zu Gold
    Tony Martin auf dem Weg zu Gold
  • Strahlender Tony Martin bei der Siegerehrung
    Strahlender Tony Martin bei der Siegerehrung
  • Judith Arndt hat endlich WM-Gold im Zeitfahren gewonnen. Alle Fotos: picture-alliance
    Judith Arndt hat endlich WM-Gold im Zeitfahren gewonnen. Alle Fotos: picture-alliance