Ehrenamtliche Funktionsträger*innen, Übungsleiter*innen und Trainer*innen sowie Kampf- bzw. Schiedsrichter*innen zu gewinnen und zu binden, ist eine der größten Herausforderungen der Zukunft für die rund 90.000 Sportvereine in Sportdeutschland. So lautet eine zentrale Erkenntnis des Sportentwicklungsberichtes 2017/2018 (SEB), dessen erster Teil für die gesamtdeutsche Ebene, der Bundesbericht, nun vorliegt.
Der Bericht von Univ.-Prof. Dr. Christoph Breuer und Svenja Feiler von der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) enthält bereits Teile zweier Befragungen der Zielgruppen Trainer*innen und Übungsleiter*innen sowie Vorstandsmitglieder (gewählte Ehrenämter). Zum ersten Mal wurde im Rahmen des SEB nicht nur eine reine Organisations-, sondern auch zwei ergänzende Personenbefragungen durchgeführt.
Der Sportentwicklungsbericht 3.0 (SEB 3.0) umfasst die Durchführung der siebten bis neunten Befragungswelle. Weiterhin liegt der methodische Kerngedanke im Aufbau eines Paneldesigns. Deshalb werden ab der siebten Welle die gleichen Sportvereine alle drei, anstatt bisher alle zwei Jahre, zu ihrer Situation online befragt. Die SEB-Daten wurden in drei Online-Befragungen im Herbst 2017 (Organisationen) bzw. Frühjahr 2018 (Personen) erhoben. Als Grundlage für die Stichprobe dienten die von den Landessportbünden zur Verfügung gestellten Emailadressen der Vereine. Von den rund 89.594 Sportvereinen in Deutschland (DOSB, 2017) wurden insgesamt 80.400 Emailadressen übermittelt. Insgesamt haben sich letztlich rund 20.000 Sportvereine an der Vereinsbefragung beteiligt. Die Rücklaufquote lag bei rund 26 %.
Als neues Element ergänzen Stakeholderbefragungen, d. h. Befragungen von relevanten Personengruppen im Verein die Organisationsbefragung. In diesem Zusammenhang wurden für den Bericht 2017/2018 neben den Vereinen auch Trainer*innen und Übungsleiter*innen sowie Vorstandsmitglieder befragt. Sportorganisationen und Sportpolitik erhalten so Wissen über notwendige Unterstützungsleistungen relevanter Personengruppen. Die vollständigen Ergebnisse der Stakeholderbefragung sind in zwei Sonderberichten aufbereitet und hier veröffentlicht. Ergänzend sind die beiden Berichte in Druckform über den DOSB erhältlich. Alle Ergebnisse sind die Grundlage der Politik- und Verbandsberatung und bieten wichtige Anhaltspunkte für Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse im gemeinwohlorientierten Sport.