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Das Deutsche Sportabzeichen als ganz besondere Motivationshilfe

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

03.03.2008

Regelmäßiges Laufen als optimale Grundlage für das Deutsche Sportabzeichen
Regelmäßiges Laufen als optimale Grundlage für das Deutsche Sportabzeichen

Das Deutsche Sportabzeichen schreibt Jahr für Jahr große und kleine Geschichten, bringt tapfere Sportplatzhelden hervor und zeigt so die Vielfalt der Sportabzeichenszene in Deutschland und der Welt. Einige dieser Geschichten sind ganz besondere. Diese Geschichten erzählen mehr, weil sie außergewöhnliche Menschen vorstellen - und weil sie berühren. Eine solche Geschichte ist die von Dieter Weber*(Name geändert) und sie führt uns nach Niedersachsen, genauer gesagt nach Peine:

 

Der Stützpunktleiter im Kreissportbund Peine ist in Sachen Deutsches Sportabzeichen ein alter Hase? und kennt Dieter Weber, Jahrgang 1940, seit Jahren bestens. Der studierte Wissenschaftler Dieter Weber hatte bereits 40 Mal die Sportabzeichenprüfungen abgelegt, als er im März 2007 den Stützpunktleiter anrief: "Lass uns doch bitte mal in diesem Jahr mit dem Sportabzeichen früher anfangen."

 

Der Stützpunktleiter war über den Anruf von Dieter Weber überrascht, gab ihm natürlich gleich einen Termin und schon einige Tage später trafen sich die Beiden auf dem Sportplatz. Dieter Weber absolvierte seine vier Übungen ganz allein. Weber wirkte dabei, wie eigentlich immer, bestens vorbereitet und hatte keine Schwierigkeiten, die Bedingungen zu erfüllen. Die Ausnahme war das Kugelstoßen, das wieder, wie in jedem Jahr, "geradeso" geschafft worden wäre, aber Dieter Weber zog es dann doch vor, lieber den Medizinball zu werfen.

 

Die Prüfungen waren schon abgenommen, als der Stützpunktleiter des KSB Peine, neugierig geworden, dann doch noch fragte, warum er schon so früh im Jahr den Abnahmetermin haben wollte. "Bei mir wurden mehrere Metastasen im Rücken festgestellt, ich bekomme von jetzt an regelmäßig Chemoanwendungen und ich weiß nicht, ob ich noch im Sommer oder im Herbst in der Lage bin, das Sportabzeichen, an dem mir sehr viel liegt, zum 41. Mal zu bewältigen," antwortet Dieter Weber ganz offen und freimütig.

 

Regelmäßiges Laufen als optimale Grundlage für das Deutsche Sportabzeichen

 

Dieter Weber war immer schon ein "Läufer?. Er hatte sich schon in der Studienzeit auf das Laufen als Ausgleich zu seinen vielfältigen Tätigkeiten festgelegt: "Immer wenn ich Stress hatte, bin ich gelaufen. Das war und ist wie eine Erholung für mich." Er kennt rund um seine Ortschaft jeden Weg, jeden Pfad, übertrieben gesagt, kennt er bei schlechtem Wetter auch jede Pfütze. Klar war auch, dass das Schwimmen im Hallenbad, die fünfte Disziplin für das Sportabzeichen, für Dieter Weber keine Schwierigkeiten war: "Wer schwimmen kann, bewältigt die erforderlichen 200 Meter ohne große Anstrengungen."

 

Seit der Abnahme des Sportabzeichens im frühen Frühjahr 2007 hat sich, wie Dieter Weber jetzt erzählt, sein Gesundheitszustand im Wesentlichen stabilisiert. Er fährt alle drei Wochen zur Chemo nach Hannover, ist dann zwar immer "für einige Tage ziemlich geschafft?, aber anschließend geht es ihm auch regelmäßig wieder besser. "Der Krebs ist zwar nicht besiegt, ich habe aber gelernt, mit der Krankheit zu leben." Geholfen hat ihm dabei auch das 41. Sportabzeichen, das vom Stützpunktleiter zusammen mit dem Referenten für das Sportabzeichen im Kreissportbund Peine, Hartwig Maasberg, gesondert überreicht wurde.

 

Dieter Weber hat trotz oder gerade wegen der schweren Erkrankung längst weitere Pläne: Er möchte auch in diesem Jahr das Deutsche Sportabzeichen versuchen, das wäre dann die Nr. 42. Er ist zuversichtlich dass er das schafft, schließlich hat er im vergangenen Jahr auch den rund 300 km langen Pilgerweg der Zisterzienser von Loccum nach Volkenroda in Thüringen bewältigt. "Die Kirche, der Glauben und selbstverständlich der Sport haben mir bislang enorm geholfen. Der Weg nach Volkenroda war Balsam für meine Seele. Vielleicht sieht man erst in einer Situation wie der meinen, wie  schön die Rapsfelder in dieser leicht hügeligen Landschaft wirklich sind, - schwärmt Dieter Weber.

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