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Deutsches Sportabzeichen zwischen Alicante und Valencia

Wolfgang und Renate von der Heidt machen den Fitnessorden in ihrer neuen Heimat Denia in Spanien bekannt.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

03.04.2014

Meeresrauschen in den Ohren, Sonne auf der Haut und weißer Sand unter den Füßen – für Wolfgang und Renate von der Heidt stand schon lange fest, dass sie nach einem erfüllten Arbeitsleben ihre Zeit in warmen Gefilden verbringen würden. 2009 war es dann soweit: Das Ehepaar aus Mülheim an der Ruhr übergab das Elektrogeschäft dem Sohnemann und zog um nach Denia an der spanischen Costa Blanca. Doch für Wolfgang und Renate von der Heidt bedeutet Ruhestand noch lange nicht, die Hände in den Schoß zu legen. Dafür sind beide viel zu aktiv, vor allem in Sachen Deutsches Sportabzeichen.

„Meine Frau hat mich vor über 35 Jahren zum Sport animiert, 1980 sind wir beide in den SV Sonsbeck eingetreten“, erinnert sich Wolfgang von der Heidt, der 1985 seinen Übungsleiterschein machte und wie seine Frau eine Gymnastikgruppe leitete. „Zwei Jahre später bin ich zum Deutschen Sportabzeichen gekommen und prüfe seitdem regelmäßig.“

Sportabzeichen im Urlaubsparadies


Das sollte sich auch an der Ostküste Spaniens nicht ändern, die wegen ihres weißen  Strandes als Costa Blanca bekannt ist. „Ich bin im Vorstand des Euro Club Denia. Wir haben über 550 deutschsprachige Mitglieder und treffen uns, um gemeinsame Erlebnisse zu haben. So habe ich hier in Spanien viele Holländer, Schweden, Schweizer oder Österreicher und natürlich Spanier kennengelernt“, berichtet der Elektromeister. 

Kontakte, die Wolfgang von der Heidt nutzte, um vom Deutschen Sportabzeichen zu erzählen und Werbung für den Breitensportorden zu machen. „Natürlich muss ich den Menschen anderer Nationalitäten mehr über das Sportabzeichen erzählen, weil sie noch nichts darüber erfahren haben und es etwas Ungewohntes ist. Da das Sportabzeichen als ein Fitnesstest die Möglichkeit bietet, sich mit anderen zu vergleichen und die eigene Kondition auf die Probe zu stellen, hat das Deutsche Sportabzeichen auch in Spanien für Nicht-Deutsche einen großen Reiz“, freut sich der Prüfer vom Niederrhein. „Teilweise fahren die Menschen fünfzig oder sechzig Kilometer, nur um bei uns mitzumachen.“

Training in Strandkulisse 


Etwa 30 Männer und Frauen versuchen sich in jedem Jahr am Sportabzeichen, etwa 20 davon schaffen die Prüfungen in allen Disziplinen. Die meisten der Sportabzeichen-Fans um Wolfgang von der Heidt sind im Rentenalter, die Jüngeren sind meist Urlauber oder Studenten, die Lust auf den Fitnessorden mitbringen. 

Trainiert wird im Freien, auf einem großen von Palmen gesäumten Platz, nur fünfzig Meter vom Meer entfernt. „Die Bedingungen für das Training hier sind vom Wetter bestens, allerdings gibt es dafür einige bürokratische Hürden mehr als in Deutschland zu nehmen“, meint Wolfgang von der Heidt, der Anträge für die Benutzung des Sportplatzes bei der Stadtverwaltung stellen und dafür pro Sportler oder Sportlerin Beiträge abführen muss. „Aber das stört kaum jemanden. Das Sportabzeichen macht den Menschen einfach Spaß, genau wie mir. Es kommt einfach gut rüber“, sagt der Prüfer, der für größere Unterstützung für den Fitnessorden wirbt und bereits mit Denias Bürgermeisterin Ana Kringe gesprochen hat. 

Flexibel muss man sein!


Und sonst wird eben auch mal improvisiert: „Uns fehlten die Kugeln für das Kugelstoßen. Da haben wir einfach die Wurfhammer genommen, die die Hammerwerfer öffentlich deponiert hatten. Das ging auch“, lacht Wolfgang von der Heidt. Gemeinsam mit seiner Frau Renate, und den Sportabzeichen-Prüfern Karl Rupp und Klaus Bufe bereitet er sich schon auf die Frühlingssaison vor. „Wir trainieren für das Deutsche Sportabzeichen immer vom Mai bis Juni und dann im Herbst noch einmal vom Oktober bis November. Und danach freuen sich alle auf die feierliche Verleihung.“ 

Wie fit das Deutsche Sportabzeichen hält, konnte die Trainingsgruppe bereits mehrmals erleben. „Einmal mussten wir uns den Platz mit älteren Gymnastikdamen teilen und beim 3.000-Meter-Lauf zwischen ihnen durchlaufen. Da haben wir die ein bisschen auf Trab gebracht, aber das war für alle nur lustig“, erzählt Wolfgang von der Heidt.

(Quelle: wirkhaus) 

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