DOSB-Präsident Weikert würdigt Friedhelm Julius Beucher
Der Präsident des Deutschen Behindertensport-Verbands (DBS) trat nach 16 Jahren Amtszeit nicht mehr zur Wiederwahl an. Sein Verhältnis zum DOSB war von größtem gegenseitigen Respekt geprägt.

19.05.2025

Der Applaus wollte kaum abebben. Zum Ende eines denkwürdigen Verbandstags des Deutschen Behindertensport-Verbands (DBS) am Samstag im Hotel Scandic in Berlin erhoben sich all jene der rund 100 Delegierten, denen es möglich war, um Friedhelm Julius Beucher ihren Respekt zu zollen. Nach 16 Jahren Amtszeit als Präsident war der 78-Jährige nicht mehr zur Wiederwahl angetreten und für seine außerordentlichen Verdienste einstimmig zum Ehrenpräsidenten ernannt worden. "Wir haben gemeinsam schon sehr viel erreicht, aber auch noch richtig viel zu tun. Danke, lieber Friedhelm, für alles, was du für uns getan hast. Du hast es immer krachen lassen, egal ob mit Fahne und Kuhglocke an der Wettkampfstrecke, bei der Feier danach oder bei der Unterstützung durch Politik und Wirtschaft, die du maßgeblich vorangetrieben hast“, sagte Verena Bentele, Vizepräsidentin des DOSB und zwölfmalige Paralympicssiegerin im Skilanglauf und Biathlon, in ihrer Laudatio.
Auch DOSB-Präsident Thomas Weikert, der wegen seines Urlaubs nicht persönlich in Berlin anwesend sein konnte, würdigte seinen Amtskollegen: „Ich bin sehr dankbar für das sehr gute Verhältnis, das auch dank Friedhelm zwischen unseren Verbänden herrscht. Wenn es galt, bei den Verantwortlichen in der Politik zu intervenieren oder gemeinsam um Unterstützung zu werben, war Friedhelm immer schnell dabei und hat intelligente Kommentare beigetragen. Seine politische Erfahrung, verbunden mit seinem Herz für den Sport und natürlich insbesondere für den Behindertensport, hat er immer gewinnbringend eingesetzt. Er ist stets mit Haut und Haar dabei, wenn es um die Unterstützung des Behindertensports geht. So ist der Behindertensport unter seiner Präsidentschaft enorm vorangekommen. Ich bin sehr froh, dass er als Ehrenpräsident erhalten bleibt.“
Beucher selbst betonte, dass „wir Quantensprünge erreicht haben, aber noch lange nicht den Platz, wo wir hingehören. Wir haben die gleichen Medaillenprämien bei Paralympics wie bei Olympischen Spielen erkämpft, sind immer mehr herausgekommen aus der medialen Nische und haben dazu beigetragen, die Inklusion im Sport entscheidend voranzutreiben. Aber unser Engagement für Menschen mit Behinderung war und ist bestimmt durch das Recht auf gleichwertige Teilhabe.“
Zu seinem Nachfolger wurde einstimmig Hans-Jörg Michels gewählt. Der langjährige Volleyball-Nationalspieler und Rechtsanwalt ist seit 2013 Präsident des Behinderten-Sportverbands Brandenburg. In seiner Antrittsrede sagte der 63-Jährige: „Die Fußstapfen, die Friedhelm Julius Beucher hinterlässt, sind sicher tief und groß, aber gerade deshalb freue ich mich sehr auf diese besondere Aufgabe. Gemeinsam mit der gesamten DBS-Familie möchte ich den eingeschlagenen Weg tatkräftig fortsetzen und meinen Beitrag leisten, damit das Sporttreiben für Menschen mit Behinderung in Deutschland keine Ausnahme ist, sondern zur Selbstverständlichkeit wird.“
Eine Würdigung des scheidenden Präsidenten gibt es auf der DBS-Homepage.