Gemeinsam sind wir Basketball

Eine Fairplay-Kampagne im Basketball ist ein wenig überraschend. Im Fußball würde das jeder erwarten. Wie seid ihr darauf gekommen?

Es gab in der Saison 2012/2013 mehr Vorfälle als zuvor. Wir wollten rechtzeitig gegensteuern und an das erinnern, wofür Basketball eigentlich steht.

Wen habt ihr einbezogen?

Wir haben alle Berliner Basketballvereine eingeladen. Dabei haben wir bewusst in die Breite gedacht: Spieler, Schiedsrichter, Kampfrichter, Zuschauer, Trainer und Eltern sind alle sind Teil des Spiels. Daher waren aus allen Gruppen Beteiligte auf den ersten Workshops.

Für die erste Phase hatten wir eine externe Moderation. Dabei ging es vornehmlich um das Erfassen der gewünschten Inhalte und Perspektiven. Nachdem das erledigt war, wurden die Treffen kleiner. Wir haben uns Zeit für die Konzeption genommen und für das Endprodukt (Flyer und Plakate) eine professionelle Begleitung in Anspruch genommen.

Was habt ihr nach dem Kampagnenstart für Rückmeldungen erhalten?

Die Kids finden vor allem das Plakat (Informationsgrafik im Comicstil) toll, weil es unendlich viel zu entdecken gibt.

Teilnehmer der Workshops freuen sich daran, dass sie ihre Ergebnisse auf dem Flyer wiederfinden.

Wir haben auch schon positive Rückmeldungen aus anderen Bundesländern.

Tim Brentjes (Referent für Jugend- und Schulsport des DBB) hatte bereits nach unserer Konzeptionsphase den Vorschlag gemacht, dass die Erfahrungen die der Berliner Basketball Verband mit der Fairplay-Kampagne gemacht hat auf der alljährlich stattfindenden Breitensporttagung des DBB auch anderen Landesverbänden dargestellt werden könnten.

Welchen Rat würdest du anderen Fachverbänden geben, die einen ähnlichen Prozess planen?

Beteiligte Gruppen müssen involviert werden.

Die Teilnahme sollte auf Freiwilligkeit beruhen.

Möglichst viel Expertise nutzen.

Ein Prozess in ehrenamtlichen Strukturen benötigt Zeit und Geduld.

Was sind die nächsten Schritte?

Der „erklärende Pfiff“ soll stärker in die Ausbildung der jungen Schiedsrichter eingehen.

Trainer die an künftigen Veranstaltungen zum Fairplay teilnehmen, können diese als Fortbildungsmaßnahmen zur Lizenzverlängerung anerkennen lassen.

Damit erhoffen wir uns die Missverständnisse und die mangelnde Kommunikation zwischen den Beteiligten die häufig am Beginn von Disziplinarfällen stehen besser auflösen zu können.

Im Herbst wird es zudem einen Workshop geben, bei welchen die Installation einer Klärungsstelle konzipiert werden wird.

Du hast 3 Wünsche frei:

1. Mehr weibliche Beteiligte im Basketball.

2. Basketball hat die Kraft, Leute zusammenzubringen, weil es ein toller Sport ist. Spiele, die allen Beteiligten Spaß machen sind häufig und so soll es auch bleiben.

3. Ich bin Trainer aus Passion. Ich möchte nicht aufhören, Neues dazuzulernen. Neuen Trainergenerationen wünsche ich mehr gesellschaftliche Anerkennung für ihr Tun und die Möglichkeit, vom Sport leben zu können.

Vervollständige bitte diesen Satz:

Integraton ist erfolgreich, wenn ...

                                                                        ..das Wort „miteinander“ nicht mehr gebraucht wird!

Der Berliner Basketballverband e.V. ist seit 2013 Stützpunktverein im Programm „Integration durch Sport“. Die Fairplay-Kampagne ist das Produkt eines gemeinsamen Beratungsprozesses.