Gorodki-Camp 2013 im Rahmen der Kieler-Woche
Drei Millionen Besucherinnen und Besucher aus über 70 Ländern und knapp 4.000 Segler erlebten Ende Juni zehn Tage lang ein ereignisreiches Sommer- und Sportfest während der diesjährigen Kieler Woche.

22.07.2013
Mit dabei waren auch rund 40 Gorodkispielerinnen und -spieler, die auch auf dem Wasser waren, aber vor allem ihrem Sport nachgingen. Auf Einladung des Programms „Integration durch Sport“ des Landessportverbandes Schleswig-Holstein nutzten die Akteure die Kieler Woche, um einen Erfahrungsaustausch zu organisieren und ihre Sportart zu präsentieren. Dabei konnten sie auch zum ersten Mal Gorodki auf einem ganz neuen Untergrund spielen.
„Dass man Gorodki auch auf Sand spielen kann, haben wir vermutet, aber bisher nicht ausprobiert. Diese neue Beach-Variante des Gorodki-Spiels erfordert eine etwas geänderte Wurftechnik und macht genauso viel Spaß, wie auf allen anderen Spielanlagen. Uns bietet sie neue Ansätze, um dieses Spiel weiter zu verbreiten und zu entwickeln“, freute sich Edwin Feser aus Karlsruhe, der bereits langjährige Erfahrungen im Gorodkisport hat und sich federführend für die Verbreitung dieses Spiels in Deutschland einsetzt.
Das dreitägige Gorodki-Camp im Jugenddorf-Falkenstein in der Kieler Bucht bot den Teilnehmern aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg sowie aus Molodechno in Weißrussland Grundlagen des Techniktrainings, sportartspezifische Vermittlungsmethoden in Theorie und Praxis und regen Erfahrungsaustausch über die jeweiligen Gorodkiangebote. „In unserem Sportverein wird Gorodki seit etwa drei Jahren regelmäßig gespielt. Wir haben auch an mehreren Wettkampfveranstaltungen teilgenommen“, erläutert Helmut Unger vom SC Saaletal in Niedersachsen. Er ist zwar Boxtrainer betreut aber auch das Gorodkiangebot im Verein: „Ich habe hier viel Neues dazu gelernt und werde es jetzt in der Praxis umsetzen“, so der Box- und Gorodki-Trainer über seine Seminar-Erfahrungen.
Der Schwerpunkt des diesjährigen Gorodki-Camps lag auf der Entwicklung neuer Vermittlungs- und Präsentationstechniken bei Vorführungen im öffentlichen Raum. Professionell geplante Darbietungen mit ansprechender Moderation sollen der weiteren Verbreitung der Sportart dienen. Erste Entwürfe einer standartisierten Präsentation wurden im Rahmen des Camps erarbeitet und bei einem Spielfest am 30. Juni im Hiroshima-Park in Kiel in die Praxis umgesetzt. Zahlreiche Besucher der Kieler Woche nutzen das Mitmachangebot der Campteilnehmer und kamen das erste Mal mit der Sportart Gorodki in Berührung.
Roman Wagner, Mitarbeiter des Programms „Integration durch Sport“ in Schleswig Holstein, zeigte sich am Ende des Gorodki-Camps zufrieden: „Solche Bundesländer übergreifenden, gemeinsamen Veranstaltungen dienen nicht nur dem Austausch, sondern auch der Qualitätssteigerung der Integrationsarbeit in den Vereinen. Dank der zusätzlichen finanziellen Mitteln, die wir für diese Maßnahme durch das Innenministerium Schleswig-Holstein erhalten haben und der tatkräftigen Unterstützung unserer Kollegen aus Baden-Württemberg sowie den Gorodki-Experten aus Weißrussland konnten wir viele Teilnehmer einladen und ein abwechslungsreiches Programm zusammenstellen“.
Das Gorodki-Camp 2013 fand im Rahmen vom Bundesprogramm „Integration durch Sport“ statt, das dieses Spiel verstärkt als Integrationsmedium einsetzt. Dafür werden unter anderem Qualifizierungsangebote für Trainerinnen und BetreuerInnen sowie weitere länderübergreifende Veranstaltungen organisiert. Das Programm „Integration durch Sport“ wird vom Bundesministerium des Innern (BMI) und durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert.
Sergej Gergert