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Joachim Gauck an der Spitze des unabhängigen Beratungsgremiums in Stasi-Fragen

Ein hochkarätiges unabhängiges Expertengremium berät den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) künftig in Stasi-Fragen.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

09.05.2007

Unter dem Vorsitz des früheren Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Dr. Joachim Gauck, konstituierte sich die fünfköpfige Kommission in Berlin. Zu den Mitgliedern des unabhängigen Beratungsgremiums gehören Volkhard Uhlig, Basketball-Rekordnationalspieler der ehemaligen DDR und heute Geschäftsführer der Bundesakademie des Deutschen Basketball-Bundes (DBB), und Manfred Speck, Vorstandsvorsitzender der nordrhein-westfälischen Sportstiftung. Beide waren bereits in der bisherigen Stasikommission der DOSB-Vorgängerorganisationen DSB und NOK tätig. Neue Mitglieder sind der frühere Direktor beim Deutschen Bundestag, Dr. Rudolf Kabel, und die Leiterin der Außenstelle Halle der Behörde der Bundesbeauftragten für Stasiunterlagen, Uta Leichsenring, gewonnen werden. Beratendes Mitglied im Gremium ist DOSB-Justiziar Dr. Holger Niese. Für das DOSB-Präsidium nahm Generaldirektor Dr. Michael Vesper teil. 

Im Mittelpunkt der Sitzung stand ein eingehendes Gespräch mit der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, die die Unterstützung ihrer Behörde zusicherte und begrüßte, dass sich der deutsche Sport seiner Verantwortung stelle. Dr. Gauck berichtete über sein Vier-Augen-Gespräch mit Ingo Steuer, bei dem er den Eindruck gewonnen habe, dass dieser seine frühere IM-Tätigkeit als Fehler und auch als Schuld betrachte. Er könne sich Ingo Steuer zwar aufgrund der gravierenden Belastungen weder als Bundestrainer noch in einer anderen Führungsaufgabe vorstellen, ihm erscheine aber ein Weg gangbar, der es Steuer ermögliche, seinen Beruf auszuüben. Auf der Sitzung wurden keine Beschlüsse gefasst. Abschließend stellte Dr. Vesper heraus: „Der DOSB hat bei der Novellierung des Stasi-Unterlagengesetzes darauf gedrängt, weiterhin für führende Repräsentanten des deutschen Sports die Möglichkeit zu erhalten, mit Hilfe der Kommission Unterlagen bei der Stasi-Unterlagen-Behörde anzufordern und einzusehen. Wir nehmen dieses Thema sehr ernst, und deshalb bin ich froh, dass Joachim Gauck und die übrigen Kommissionsmitglieder sich für diese Aufgabe zur Verfügung gestellt haben.“

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