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Medizinischer Ratgeber für Peking

Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) hat einen "Medizinischen Ratgeber Peking 2008" mit vielen praktischen Tipps für die Olympiamannschaft herausgegeben.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

11.02.2008

Denn in der chinesischen Metropole erwarten die Athletinnen und Athleten besondere klimatische Bedingungen. Neben großer Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit und hygienischen Problemen wird bei den Olympischen Spielen auch Smog erwartet. Damit wird den Teilnehmern einiges an Anpassungsfähigkeiten abverlangt.

Heiße Sommerspiele gab es schon oft: 1992 in Barcelona lagen die Temperaturen an einigen Tagen deutlich über 30 Grad Celsius, bei einem Mittelwert während der Spiele von 28 Grad. Als Spitzenwert gilt Atlanta 1996 mit durchschnittlich 33 Grad. Da der Mittelwert der letzten 30 Jahre im August in Peking schon bei 29,5 Grad lag, rechnet man mit über 35 Grad an einzelnen Tagen. Dazu kommt laut BISp, dass der August als Monat mit der höchsten Niederschlagsmenge gilt und die Luftfeuchtigkeit "mit höherer Wahrscheinlichkeit" einen olympischen Rekordwert erreichen wird - etwa 80 Prozent. In Seoul 1988 und Barcelona 1992 waren es 73 Prozent.

Eine acht- bis vierzehntägige Eingewöhnung mit regelmäßiger körperlicher Belastung von täglich mindestens 60 bis 90 Minuten in der Hitze empfehlen erfahrene Mediziner. Am besten sei es, sich in Regionen mit ähnlich hohen Temperaturen wie in Peking, aber niedrigerer Luftfeuchtigkeit anzupassen.

Mit vielen praktischen Tipps versuchen die Ärzte in der Broschüre, die Olympioniken auf die schwierigen Verhältnisse vorzubereiten. Dazu gehören Aufwärmübungen im Schatten und sehr viel trinken.

Große Sorgen bereiten den Medizinern die Luftverschmutzung, die in Peking jedoch bis zum Entzünden der Olympischen Flamme noch deutlich heruntergefahren werden soll. Das haben zumindest die Organisatoren angekündigt. Der EU-Grenzwert für Feinstaub beträgt 40 Mikrogramm pro Quadratmeter (seit 2005) bzw. 20 (von 2010 an). Der Jahresmittelwert in Peking lag 2006 bei 161 Gramm. Selbst eine kurzzeitige Luftschadstoff Belastung kann nach Ansicht der Ärzte Beschwerden auslösen: «Sportler gelten als eine spezielle Risikogruppe für Luftschadstoffe.»

Die Ernährungsberater warnen derweil vor Salmonellen. Wichtigste Regel sei "peel it, cook it or forget it" - sinngemäß: "schälen, kochen - oder Finger weg!". So sollen die Sportler darauf achten, dass sie auch beim Duschen kein Leitungswasser in den Mund bekommen. Wer Müsliriegel oder Getränke aus Deutschland mitbringen will, kann Pech haben: China verbietet die Einfuhr von Lebensmitteln durch Privatpersonen.

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