Naturheilverfahren auf dem Vormarsch – 120 Jahre Kneipp-Bund
Der Kneipp-Bund, der Bundesverband für Gesundheitsförderung und Prävention, wird an diesem Donnerstag (24. August) 120 Jahre alt.

24.08.2017

„Wir befinden uns aktuell in einer Zeit, in der die Naturheilkunde den Blick auf die konventionelle Medizin verändert“, sagte Präsident Klaus Holetschek, CSU-Abgeordneter des Bayerischen Landtages, in einer Mitteilung des Verbandes. Das salutogenetische Gesundheitsmodell gewinne in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung und stoße innerhalb der Gesellschaft auf großes Interesse und Akzeptanz, ergänzte er.
„Die Aufgeschlossenheit für sanfte, natürliche Methoden zur Erhaltung der Gesundheit bzw. deren Herstellung ist ein klares Zeichen: Die Menschen spüren wieder, dass sie selbst verantwortlich für ihre Gesundheit sind. Man muss nicht sofort zur Tablette greifen – die moderne Naturheilkunde hält viele Möglichkeiten der Gesundheitsförderung bereit“, so Holetschek.
Es müsse künftig darum gehen, dass sich Naturheilkunde und Schulmedizin sinnvoll ergänzen und so zum optimalen Behandlungsweg im jeweiligen Einzelfall führen. Eine solche integrative Medizin habe immer die Gesamtheit des Patienten im Blick. Die Errungenschaften der Schulmedizin oder der Pharmakologie sollten dabei keineswegs geschmälert werden – vielmehr müsse eine Brücke zwischen den verschiedenen Gesundheitsdisziplinen geschlagen werden.
Eine gesundheitsbewusste Gesellschaft gehöre seit 120 Jahren zum Leitbild des Kneipp-Bundes, heißt es in der Mitteilung weiter. Seit 1897 setze sich der Verband gemeinsam mit seinen rund 600 Kneipp-Vereinen für einen gesunden und naturverbundenen Lebensstil ein.
„Kneippen“ Ausdruck von gesundheitsförderlicher und kulturstiftender Identität
„Naturheilverfahren sind populärer denn je und zweifelsohne auf dem Vormarsch – und das ist gut so“, sagte Holetschek. So stehe beispielsweise das Buch „Heilen mit der Kraft der Natur“ von Prof. Andreas Michalsen, Sohn eines Kneipp-Arztes, seit etlichen Wochen auf Spitzenplätzen der Bestsellerlisten, und auch der Focus habe „Die Heilkraft der Natur“ zum Titelthema gemacht. Auch das NDR-Format „Visite“ berichtete vor zwei Wochen über die positiven Effekte der Kneippschen Hydrotherapie: So sei eine Stärkung des Immunsystems mittels Kneippscher Kaltwasseranwendungen inzwischen zweifelsfrei durch Studien, u.a. am Universitäts-Klinikum Jena, belegt.
Dem Kneipp-Bund sei es ein wichtiges Anliegen, das „Kneippen“ als Ausdruck von gesundheitsförderlicher und kulturstiftender Identität und Kontinuität weiterhin von Generation zu Generation weiterzugeben und fortwährend neu zu gestalten, erklärt der Verband. So finde im Rahmen des 120-jährigen Bestehens am 14. Oktober ein Symposium in Bad Wörishofen statt. Ziel der Veranstaltung sei es, neue Thesen für die Kneipp-Bewegung zu diskutieren – beispielsweise auch eine etwaige Erweiterung der fünf Kneipp-Elemente um soziale Kompetenzen und ökologische Aspekte.
(Quelle: Kneipp-Bund)