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Sicher Schwimmen im Sommer: Tipps und Risiken

Schwimmen ist nach wie vor eine der beliebtesten Freizeitsportarten. Das ist gut, denn wer schwimmt, trainiert den Herzmuskel und stärkt sein Immunsystem. Doch um Gefahren zu vermeiden, gilt es auch einiges zu beachten. Wir haben für euch sechs Tipps gesammelt.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

08.07.2025

Schwimmer*innen im Schwimmbecken

Schwimmen macht nicht nur Spaß, sondern ist gesund. Die Bewegung im Wasser entlastet die Gelenke, gleichzeitig kommen Herz und Kreislauf in Schwung. Das Gehirn wird besonders gut durchblutet und auch die Gedächtnisleistung profitiert. Zudem ist Schwimmen gut gegen Stress. Negative Gedanken verfliegen, denn während des Schwimmens schüttet der Körper Serotonin aus. Das Hormon hat einen stimmungsaufhellenden Effekt.

Dennoch gibt es auch einige Risiken und Gefahren, die oft unterschätzt werden. Die Zahl der Ertrunkenen in Deutschland steigt laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) seit Jahren stetig an. Auch weil immer mehr Schwimm- und Freibäder geschlossen werden und die Menschen das Schwimmen nicht mehr erlernen können oder fernab bewachter Badestellen schwimmen gehen.

 

6 Tipps für sicheres Schwimmen

1. Richtig Schwimmen lernen

Wer sicher schwimmen kann, reduziert sein Risiko erheblich. Der Erwerb des Seepferdchens ist nur ein Zwischenschritt. Ein Kind kann erst richtig schwimmen, wenn es mindestens die Anforderungen des deutschen Schwimmabzeichens Bronze erfüllen kann. Nutzt Angebote von Schwimmvereinen und der DLRG – auch für Erwachsene.

2. Bewachte Badestellen bevorzugen

Grundsätzlich gilt: Nur an bewachten Badestellen schwimmen gehen und die Warnhinweise beachten. Besonders in offenen Gewässern wie Seen oder Flüssen lauern versteckte Gefahren wie Strömungen, kalte Tiefen oder schlechte Sicht. Am sichersten bleibt das Schwimmen in gut gewarteten und von Rettungsschwimmer*innen bewachten Bädern.

3. Baderegeln kennen und befolgen

Nicht hungrig oder mit vollem Magen ins Wasser, vorher abduschen, keine Sprünge in unbekannte Tiefen. Die DLRG-Baderegeln bieten einfache, aber lebenswichtige Orientierung.

Zu den DLRG-Baderegeln

4. Achtsamkeit statt Übermut

Schwimme nie allein, überschätze dich nicht. Auch geübte Schwimmer*innen können in Not geraten. Insbesondere Kinder sollten beaufsichtigt werden. Es kommt immer wieder vor, dass Eltern oder Erziehungsberechtigte den Nachwuchs aus den Augen verlieren oder die schwimmerischen Fähigkeiten ihrer Kinder falsch einschätzen.   

5. Bei Krankheit pausieren

Bei Fieber, Erkältung oder Unwohlsein lieber auf das Schwimmen verzichten. Schon leichte Symptome können im Wasser gefährlich werden und im schlimmsten Fall zu schlimmen Herzerkrankungen führen. 

6. Wetterbedingungen ernst nehmen

Bei Gewitter oder starker Hitze ist Vorsicht geboten. Vor dem Sprung ins kalte Wasser langsam abkühlen, bei Blitz und Donner das Wasser sofort verlassen. 


 
Immer mehr Schwimmstätten schließen oder sind sanierungsbedürftig. Besonders in ländlichen Regionen fehlt es an Personal und finanziellen Mitteln. Das hat Konsequenzen: Immer weniger Kinder lernen schwimmen, Schulen und Sportvereine verlieren ihre Übungs- sowie Trainingsstätten und die Zahl der Ertrinkungsopfer steigt.  

Moderne, sichere Schwimmbäder sind nicht nur eine Frage des Sports, sondern der Prävention. Es bedarf ergänzend zu den im Sondervermögen vorgesehenen Mitteln für Länder und Kommunen dringend ein langfristiges Förderprogramm mit jährlich mindestens einer Milliarde Euro als Investitionssumme in die Sport-Infrastruktur wie Schwimm- und Freibäder sowie Schwimmhallen. Dieses hatte der DOSB vor der Bundestagswahl gefordert. Im Koalitionsvertrag ist zwar eine Milliarde Euro als Investitionssumme vorgesehen, allerdings ohne den Zusatz, auf welchen Zeitraum sich diese bezieht. 

DLRG Statistik 2024

Allein 2024 ertranken 411 Menschen, 31 mehr als im Jahr zuvor. Knapp die Hälfte - 48 Prozent - der tödlichen Unfälle ereignete sich in den drei Sommermonaten ab Juni 2024. Im heißen August ertranken 80 Menschen und damit besonders viele. Die meisten tödlichen Unglücke ereignen sich laut DLRG fernab bewachter Badestellen. Schwimm- und Freibäder sind hingegen Orte des sicheren Badevergnügens. Mit dem Personal für die Badeaufsicht sind Retter unmittelbar vor Ort. Gefährliche Situationen entstehen im Schwimmbad viel seltener als in Freigewässern.

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