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Sportabzeichen mit und ohne Dialekt

Herbert Lavan aus Ettenheim im Ortenaukreis hat neben dem Deutschen Sportabzeichen auch die bayerische und österreichische Version.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

13.03.2013

    In Berlin geboren, danach Stationen in Schleswig-Holstein und Bayern und schließlich in Baden-Württemberg sesshaft geworden … Herbert Lavan ist in seinem Leben viel herum gekommen und hat auch beruflich viel erlebt. Eine Konstante an allen Wohn- und Arbeitsorten ist seit seinem 18. Lebensjahr das Deutsche Sportabzeichen.

    „Eigentlich habe ich den Beruf des Schreiners gelernt. Allerdings hat mich noch während der Ausbildung die Abenteuerlust gepackt und ich beschloss, zur Polizei zu gehen“, erzählt Herbert Lavan. „Kollegen, die schon auf der Polizeischule waren, erzählten mir, wie toll es dort sei und dass man die Möglichkeit hat, viel Sport zu treiben. Das hat mich gereizt“, erinnert sich Herbert Lavan. Schon seit seiner Kindheit gehörten Bewegung und Sport zu seinem Leben. „Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen. In der damaligen Zeit mussten wir Kinder ordentlich mit anpacken. Ich war täglich in den Ställen und auf den Feldern unterwegs. Das war oft richtig harte Arbeit aber nur so konnte die ganze Familie ernährt werden. Und es hatte den Nebeneffekt, dass ich schon immer sehr schlank und sportlich war“, erinnert sich der heute fast 73-Jährige.

    Flinke Füße und große Augen beim Kontrahenten

    Im Alter von 18 Jahren trat Herbert Lavan dann in den Polizeidienst ein. Und seine Vorstellungen erfüllten sich. „Während der Ausbildung hatten wir jede Woche mindestens acht Stunden Sport. Es gab viele Möglichkeiten, auch Judo habe ich gemacht und war zu unzähligen Waldläufen unterwegs“, erinnert er sich. Und von Anfang an gehörte jährlich das Deutsche Sportabzeichen dazu. Herbert Lavan blickt gerne zurück: „Ich weiß noch ganz genau, dass ich keinerlei Probleme hatte, die Normen zu erfüllen. Ich war rank und schlank und topfit. Das ändert sich allerdings im Leben, wie sie sehen“, lacht er. Eine Episode ist ihm besonders in Erinnerung geblieben. „1958 war ich beim Bundesgrenzschutz, der heutigen Bundespolizei, in Coburg in Oberfranken. Unser dortiger Unterführer war Bezirksmeister im 3.000- Meter-Lauf. Es kam zum direkten Vergleich und ich habe ihn auf Anhieb geschlagen. Seine erstaunten Blicke waren für mich damals wie ein Pokal“, erzählt er heute.

    Ein Sack voller Flöhe als Lebensglück

    2012 wurde Herbert Lavan von seinem Verein, dem Turnverein Kippenheim e.V., das 52. Deutsche Sportabzeichen in Gold verliehen. Dazu hat er noch jeweils 10 Mal die Normen für das österreichische und das bayerische Sportabzeichen in Gold abgelegt. Neben der eigenen Bewegung findet der Wahl-Württemberger seine Erfüllung auch in der Aufgabe als Sportabzeichen-Prüfer. „Seit 43 Jahren nehme ich auch die Sportabzeichen-Disziplinen ab und es ist meine größte Freude, bei Kindern den Spaß an der Bewegung zu erleben“, strahlt Herbert Lavan. „Das ist der allerschönste Lohn, wenn die Kleinen alles geben und dann voller Stolz ihre Sport- oder Seepferdchenabzeichen zeigen. Und ich habe festgestellt, dass das Sportabzeichen Generationen zusammenführt. 95 Prozent der Eltern in unserem Verein, die ihre Kinder begleiten, versuchen sich auch selbst am Sportabzeichen“, sagt der Prüfer des TV Kippenheim stolz. Rund 150 der Fitnessorden gibt der Verein jährlich aus. Damit es noch mehr werden, veranstaltet der TV im Juni wieder einen Sportabzeichen-Tag für alle.

    Es muss nicht immer Gold sein


    Als Prüfer weiß Herbert Lavan, dass die neuen Anforderungen für das Deutsche Sportabzeichen nicht überall Jubel auslösen. „Vor allem die ältere Generation hat Bedenken, die Normen zu erfüllen und ich glaube, es wird tatsächlich für einige schwer, auf Anhieb Gold zu schaffen“, erzählt er. Allerdings sieht er es auch sportlich: „Ich denke, niemand sollte die Flinte ins Korn werfen, nur weil es vielleicht nicht sofort klappt. Auch Silber ist aller Ehren wert und ich hoffe, das weckt bei einigen unserer Mitstreiter dann den Ehrgeiz, im nächsten Jahr wieder Gold zu schaffen.“

    (Quelle: wirkhaus)

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