Vesper zieht positive Olympia-Bilanz des deutschen Teams
Abwärtstrend gestoppt, Ziele erreicht – die Olympia-Bilanz des deutschen Teams fällt nach 16 Tagen Peking positiv aus.

25.08.2008

„In der Nationenwertung haben wir uns um einen Platz verbessert. Über alle Sportartengrenzen hinweg haben sich ein tolles Mannschaftsgefühl und ein einmaliger Teamgeist entwickelt. Das Auftreten der Mannschaft war vorbildlich“, stellte Michael Vesper, Chef de Mission des deutschen Teams, in Peking fest.
„Besonders erfreulich ist, dass wir die Zahl der in Athen erzielten Goldmedaillen sogar deutlich übertroffen haben. Für London 2012 wollen wir da noch draufsatteln“, sagte DOSB-Leistungssportdirektor Bernhard Schwank. In Griechenland hatte die deutsche Mannschaft in acht Sportarten 13 Goldmedaillen erzielt, in Peking waren es in zwölf Sportarten 16 Goldmedaillen. „In der unmittelbaren Vorbereitung haben wir mit den durch die öffentliche Hand zur Verfügung gestellten Olympia-Sondermitteln offenbar sinnvolle Impulse gesetzt“, stellte Schwank fest.
Von einem großen Erfolg der deutschen Olympiamission sprach DOSB-Vizepräsident Eberhard Gienger und hob neben den 16 Gold-, 10 Silber- und 15 Bronzemedaillen insbesondere die zahlreichen vierten Plätze und Finalplatzierungen hervor: "14 vierte Plätze, die meisten insgesamt stellen eine stabile Basis dar. Das gilt auch für die insgesamt 139 Platzierungen zwischen vier und zehn", erläuterte Schwank. Trotz aller Freude stellte er aber auch fest, dass es einige Leistungen gab, die der genauen Analyse bedürfen: „Gerade in der Leichtathletik und im Schwimmen, aber auch im Rudern und im Straßenradsport hatten wir uns schon ein erfolgreicheres Abschneiden erwartet.“
„Bei Olympischen Spielen wird unser Team auf Dauer nur Erfolg haben können, wenn es in den 47 Disziplinen der Leichtathletik besser abschneidet als in Peking. Einmal Bronze ist da einfach zu wenig“, sagte Michael Vesper: „Deshalb wäre es falsch, bei ausbleibendem Erfolg Mittel zu kürzen. Im Gegenteil, wir müssen zusammen mit Bundestag und Bundesregierung darüber sprechen, wie wir die Situation weniger erfolgreicher Sportarten durch gezielte Förderung verbessern können.“ Vesper verwies dabei auf die bereits eingeleitete Abkehr von der Stufenförderung hin zu einem System von Zielvereinbarungen mit den Spitzenverbänden.
Bei der insgesamt weiter wachsenden Anzahl von Nationen, die bei den Olympischen Spielen Medaillen gewinnen, hat sich Deutschland mit Großbritannien, Russland und Australien in der Gruppe der „Verfolger“ der den Medaillenspiegel unangefochten anführenden Länder China und USA fest etabliert. Zusammen mit den Verbänden sollen nun sehr schnell die letzten Weichenstellungen in Richtung Olympische Spiele London 2012 vorgenommen werden. Dafür hat das Parlament zusätzliche Mittel bewilligt, die dazu beitragen sollen, künftig verstärkt Projektförderung für solche Sportarten zu ermöglichen, die ihre Ziele bei den zurückliegenden Olympischen Spielen nicht erreicht haben.