„Wir haben alle die gleichen Ziele“: „IdS“-Sportvereine in Fulda
„Wie können wir unseren Bedarfen und Nöten Gehör verschaffen, wie die Politik für unsere Anliegen gewinnen und weitere Partner für uns interessieren?“ lautete übereinstimmend die Leitfrage am Abend des 28. März, gestellt von einer kleinen Runde von Sportvereinsvorständen, deren Sportvereine im Bundesprogramm „Integration durch Sport“ in der Sportjugend Hessen aktiv mitwirken.

17.04.2012
Nach dem Treffen nordhessischer Sportvereine in Baunatal kamen Ende März nun die anerkannten osthessischen „IdS“-Sportvereine auf Einladung von Regionalkoordinator Peter Schreiber zum Treffen in den Räumen des Tanzsportclubs Fulda zusammen. Der Ehrenvorsitzende des TSC, Franz Mahr, freute sich, fünf Sportvereine mit sieben Vertretern sowie den „IdS“-Landeskoordinator Frank Eser aus Frankfurt nebst Praktikant zu begrüßen.
In Stadtgremien und Schulen aktiv
Im Verlauf der Vorstellungs- und Gesprächsrunde, moderiert durch den „IdS“-Landeskoordinator, kristallisierte sich das sozialpolitische Engagement der Ehrenamtlichen auf verschiedenen Ebenen und Gremien heraus. Fast alle Beteiligten kennen sich mittlerweile durch ihre Teilnahme an Ausschusssitzungen von Kommune und Schulen in der Domstadt.
Eine wesentliche Erkenntnis: als Mitwirkende im „IdS“-Bundesprogramm sind die Stützpunkt-Sportvereine ein zunehmend wichtiger werdender Faktor nicht nur in der Sportlandschaft Fuldas. Als der Teil des Gemeinwesens, der sich das Miteinander diverser Kulturen auf die Fahnen geschrieben hat und offensiv auf Menschen zugeht, die bislang keinen Kontakt zum organisierten Sport haben, setzen sie sich für mehr gesellschaftliche Teilhabe über das Medium Sport ein. Das ist das übergeordnete, gemeinsame Ziel. Dafür beschreiten die Sportvereine unterschiedliche Wege: Kooperationen mit Kitas und Schulen, mit gemeinnützigen Einrichtungen (Diakonie, Caritas, AWO) oder einfach mit offenen, Kinder und Jugendliche ansprechenden Sportangeboten (Wassergewöhnungskurse, Radsport, Mädchenfußball), die es bislang im Verein nicht gibt. Und natürlich sind sie vom demographischen Wandel, von zurückgehenden Mitgliederzahlen und der sozialen Schieflage der Gesellschaft (hohe Arbeitslosigkeit, viele auf ALG II angewiesene Menschen) genauso betroffen wie viele andere.
Neue Qualität in der Integrationsarbeit
Im zweiten Teil des Abends stellten beide Referenten die Arbeitsschwerpunkte des Programms 2011 und für dieses Jahr vor. Unter Anderem sind dies: ein Landesprogramm zur Förderung des Ehrenamts (Trainer/ÜL, Sportvereinsmanager) insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Ansprache und Gewinnung von Jugendlichen/Heranwachsenden diverser Kulturen, mehr Mädchen und Frauen mit Migrationsgeschichte für die Sportvereine zu interessieren und die regionale/hessenweite Schulung interkultureller Kompetenzen.
Als besonders bemerkenswert registrierten die „IdS“-Hauptamtlichen das Bestreben der „IdS“-Sportvereine, sich durch das Mitwirken in diversen Gremien im Bereich Stadt und Schule zu vernetzen und sich gegenseitig nicht nur über die Sportvereinsaktivitäten in Kenntnis zu setzen, sondern diese zu besuchen und im eigenen Verein zu bewerben - eine gänzlich neue, durchaus gewünschte und zukunftsweisende Qualität integrativer Arbeit im Sport für die Menschen in und um Fulda, die, wie an diesem Abend mehrfach betont, alle angeht: Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte.
Als sichtbares Zeichen des außergewöhnlichen, beileibe nicht selbstverständlichen und anerkennenswerten Einsatzes für gleichberechtigte Chancen und Teilhabe über das Medium Sport überreichten Eser und Schreiber abschließend die Förderbescheide 2011 und die „IdS“-Stützpunkt-Schilder zu Montage am/im Vereinsheim.