DOSB veröffentlicht Bericht der externen Prüfkommission

Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat am Mittwoch (19. Oktober) den Bericht der externen Kommission zur Prüfung der Vorgänge im DOSB zwischen Mai und Dezember 2021 veröffentlicht.

Die Geschäftsstelle des DOSB in der Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt. Foto: DOSB
Die Geschäftsstelle des DOSB in der Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt. Foto: DOSB

Clemens Basdorf und Dr. Christa Thiel hatten Ende Januar 2022 vom Präsidium den Auftrag erhalten, das Handeln von Präsidium und Vorstand sowohl juristisch als auch nach den im DOSB geltenden Good-Governance-Regeln einzuordnen und zu bewerten.

Der Bericht ist auf der Website des DOSB einsehbar. Hierbei wurden aus Rücksicht auf das allgemeine Persönlichkeitsrecht Namen teilweise anonymisiert. Ebenfalls wurde den vom Prüfbericht hauptsächlich Betroffenen, dem ehemaligen Präsidenten, Herrn Alfons Hörmann, und der ehemaligen Vorstandsvorsitzenden, Frau Veronika Rücker, vorab Gelegenheit gegeben, zum Prüfbericht Stellung zu nehmen. Die Stellungnahmen sind ebenfalls auf der Website des DOSB einsehbar (Stellungnahme Hörmann; Stellungnahme Rücker).

Das DOSB-Präsidium nimmt zum Prüfbericht wie folgt Stellung: 

„Clemens Basdorf und Dr. Christa Thiel stellen fest, dass kein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten der DOSB-Verantwortlichen vorliegt. Dennoch zeigt der Bericht, dass wir aus den Vorgängen des vergangenen Jahres Rückschlüsse auf unsere Arbeit und den Umgang miteinander im DOSB ziehen müssen. 

Die Empfehlungen von Clemens Basdorf und Dr. Christa Thiel werden wir umsetzen bzw. sind sie teilweise bereits umgesetzt. So leben wir die in der Satzung verankerte Rollenverteilung zwischen Präsidium als strategischem Richtungsgeber und Vorstand, der für das operative Geschäft verantwortlich ist.  

Zusätzlich ziehen wir im Präsidium folgende Lehren:  

Wir werden unser Handeln immer wieder selbstkritisch hinterfragen. Unser Umgang miteinander wird weiter von Fairness, Transparenz, Respekt und Wertschätzung gekennzeichnet sein. Für den Umgang mit uns und die Bewertung unserer Arbeit wünschen wir uns, dass die gleichen Werte und Maßstäbe gelten. 

Wir werden den angestoßenen Kulturentwicklungsprozess im DOSB fortführen, dabei die Bedürfnisse der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen und weiter das Vertrauen zueinander aufbauen.   

Bei notwendigen Change-Management-Prozessen werden wir in Zukunft bei allen Beteiligten um Akzeptanz werben und die Hintergründe besser erklären. 

Wir werden mehr Transparenz walten lassen in der Darstellung der in Anspruch genommenen Beratungsleistungen und diese im DOSB-Jahresbericht detaillierter ausweisen. 

Wir werden verbindliche Regeln für die Dokumentation und Ablage von Vorgängen und Sitzungen festlegen. 

Auch wenn wir die Vorgänge im DOSB im vergangenen Jahr nicht zu verantworten haben, so möchten wir uns dennoch für die falschen Verdächtigungen und das Klima des Misstrauens bei allen Betroffenen entschuldigen, insbesondere in Verbindung mit dem Sprachgutachten. Betonen möchten wir insbesondere, dass nach den Erkenntnissen der Kommission die Urheberschaft des anonymen Briefes nicht nachzuweisen ist.  

Wir möchten uns bei Clemens Basdorf und Dr. Christa Thiel für ihre Arbeit und ihren Einsatz in den vergangenen Monaten sehr herzlich bedanken.“ 

In Ergänzung zu dem Bericht ist ein Interview mit Clemens Basdorf und Dr. Christa Thiel auf der Website des DOSB veröffentlicht.

(Quelle: DOSB)


  • Die Geschäftsstelle des DOSB in der Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt. Foto: DOSB
    Außenfassade des DOSB mit Logo und Fahnen Foto: DOSB