Gemeinsam gegen Wettbewerbsmanipulation

Die beiden "Believe in Sport"-Botschafter*innen, Franzisca Hauke (Hockey) und Leo Köpp (Leichtathletik), setzen sich im Auftrag des DOSB und IOC aktiv gegen Wettbewerbsmanipulation ein und unterstützen bei der Aufklärung.

Logo der "Believe in Sport" Kampagne des IOC. Foto: Internationales Olympisches Komitee
Logo der "Believe in Sport" Kampagne des IOC. Foto: Internationales Olympisches Komitee

Faire, sportliche Wettkämpfe. Glorreiche Siege, bittere Niederlagen und begeisterte Fans. Volle Stadien, Arenen und Hallen. All das macht unseren Sport aus – und all das gilt es stetig zu schützen. Unter anderem vor Manipulation und Wettbetrug. Dabei nimmt die Sensibilisierung von Athlet*innen eine zentrale Rolle ein. Hierbei unterstützen nun die beiden „Believe in Sport“-Botschafter*innen Franzisca Hauke (Hockey) und Leo Köpp (Leichtathletik), die sich im Auftrag des DOSB und IOC aktiv gegen Wettbewerbsmanipulation einsetzen.

Für beide Athlet*innen eine Herzensangelegenheit. Franzisca Hauke sagt zu ihrer neuen Rolle: „Mir ist es immer sehr wichtig, dass mein Sport sauber ist und dass die Befolgung der Regeln für alle am Sport teilnehmenden Akteure attraktiv ist. Feldhockey ist ein sehr sauberer Sport und wir wurden immer gut über die Folgen eines Regelverstoßes aufgeklärt. Als Ambassador möchte ich diese Erfahrungen jetzt gerne weitergeben und helfen, Wettkampfmanipulation zu verhindern und darüber aufzuklären.“

Leo Köpp fügt hinzu: „Sport dient als Vorbild für sauberen, fairen Wettstreit. Er zeigt, wie wir uns messen können und doch an Regeln halten. Das ist derzeit wichtiger denn je.“

Um zur Aufklärung beitzutragen, haben wir für euch die wichtigsten Fragen und Fakten zum Thema Wettbewerbsmanipulation zusammengetragen. Weitere Infos findet ihr auf der Webseite des DOSB zu dem Thema sowie im Verhaltenskodex.

WAS IST WETTBEWERBSMANIPULATION?

Unter Spiel-, Wettspiel- oder Wettbewerbsmanipulation wird die unrechtmäßige Beeinflussung oder Änderung des Verlaufs eines Wettbewerbs verstanden. Dabei geht es nicht bloß um den finalen Ausgang oder das Endergebnis eines Spiels oder Wettlaufs: auch korrumpierte Spielzüge, willentlich herbeigeführte Sanktionen wie gelbe Karten, oder die Niederlage in einzelnen Sätzen, gelten als Manipulation.

In diesem Zusammenhang wird zwischen wett- & sportbezogener Manipulation unterschieden.
In sportbezogenen Manipulationsfällen geht es um die Beeinflussung des Verlaufs oder Ausgangs eines Wettbewerbs zugunsten des Opponenten. Dies geschieht beispielsweise, um in der Folgerunde auf leichtere Gegner zu stoßen. Bei wettbezogener Manipulation besteht immer der Bezug zu einer oder mehreren gesetzten Sportwetten. Sog. „Match Fixer“ (Netzwerke der organisierten Kriminalität) erzielen so auf (internationalen) Wettmärkten hohe Gewinnsummen. Hierfür ist jedoch das Mitwirken von direkt oder indirekt am Sportgeschehen beteiligten Akteur*innen notwendig. Athlet*innen, Trainer*innen, Schiedsrichter*innen sorgen dafür, dass ein sportliches Ereignis nach exakt den Vorgaben des „Match Fixers“ ausgeht.

WELCHE GESETZLICHEN GRUNDLAGEN GIBT ES?

Der rechtliche Rahmen zur Prävention von Wettbewerbsmanipulation wird sowohl durch das Strafrecht im Sinne der §265c und 265d StGB, als auch durch die jeweiligen verbandsrechtlichen Vorgaben und Regeln geprägt.

Seit 2017 gelten „Sportwettbetrug“ und die „Manipulation von berufssportlichen Wettbewerben“ als Straftatbestände und können u.U. mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden. Sportverbände geben durch ihre jeweilige Satzung zusätzliche Regularien für die Wahrung der Integrität des sportlichen Wettbewerbs vor. Sogenannte Athleten-Vereinbarungen oder Arbeits- & Förderverträge für Athlet*innen können ebenfalls entsprechende Passagen zur Ahndung von Manipulationsvergehen enthalten.

WELCHE REGELN GELTEN FÜR ATHLET*INNEN IM ORGANISIERTEN SPORT?

Das IOC gibt hier im Wesentlichen vier Grundsätze vor, die es zur Wahrung der Integrität des Sports zu befolgen gilt:

  1. NEIN ZU MANIPULATION: Jede Form der Manipulation ist abzulehnen. In Wettbewerben jeglicher Art sollten alle Athlet*innen stets ihr Bestes geben.
  2. NEIN ZU SPORTWETTEN: Wette nicht auf Deinen Sport! Im Rahmen von Olympischen Spielen sind Sportwetten gänzlich verboten!
  3. NEIN ZUR WEITERGABE VON INSIDERWISSEN: Besonderes Wissen, was jemandem aufgrund seiner herausgehobenen (sportlichen) Funktion z.B. als Athlet*in oder Trainer*in zu Verfügung steht und nicht frei zugänglich ist, darf unter keinen Umständen an Dritte weitergegeben werden.
  4. MELDEN: Manipulationsversuche & -angebote sind unverzüglich zu melden! Hierfür stehen neben den verbandsinternen Meldewegen, die Meldestelle Sportmanipulation oder die Integrity- & Compliance Hotline des IOC zur Verfügung.

WELCHE MASSNAHMEN WERDEN ERGRIFFEN UM DEN SPORT ZU SCHÜTZEN?

Um unsere Wettkämpfe „sauber“, fair, ehrlich und spannend zu halten, sind das Engagement und die Bereitschaft aller am Sport beteiligten Akteur*innen notwendig. Regelmäßige und flächendeckende Präventionsarbeit zum Thema der Wettbewerbsmanipulation sind der entscheidende Schlüssel, um für die oben benannten Regeln zu sensibilisieren und auf die Gefährdung von Match Fixing aufmerksam zu machen.

Durch die Überwachung des (internationalen) Wettmarkts während Sportveranstaltungen, Wettbewerben und Turnieren oder des regulären Spielbetriebs durch Monitoring-Dienstleister, wird die Analyse und Aufdeckung von sportwettbezogener Manipulation unterstützt.

In der Bekämpfung von Wettbewerbsmanipulation nehmen außerdem die zwei Athlet*innen Franzisca Hauke und Leo Köpp als „Believe in Sport“-Botschafter*innen zentrale Rollen ein: im Auftrag des IOC und des DOSB führen sie Schulungen & Webinare für andere Athlet*innen durch, stehen als Ansprechpartner*in zu Verfügung, sind Teil der Anti-Match-Fixing Kampagne des Internationalen Olympischen Komitees und sensibilisieren so die Sportwelt für dieses wichtige Anliegen.

(Quelle: DOSB)


  • Logo der "Believe in Sport" Kampagne des IOC. Foto: Internationales Olympisches Komitee
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  • "Believe in Sport"-Botschafterin Franzisca Hauke (Hockey). Copyright: Team Deutschland / Picture Alliance
    "Believe in Sport"-Botschafterin Franzisca Hauke (Hockey). Copyright: Team Deutschland / Picture Alliance
  • "Believe in Sport"-Botschafter Leo Köpp (Leichtathletik). Copyright: Team Deutschland / Picture Alliance
    "Believe in Sport"-Botschafter Leo Köpp (Leichtathletik). Copyright: Team Deutschland / Picture Alliance
  • Verhaltenskodex
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