Was ist Wettbewerbsmanipulation?
Unter Spiel-, Wettspiel- oder Wettbewerbsmanipulation wird die unrechtmäßige Beeinflussung oder Änderung des Verlaufs eines Wettbewerbs verstanden. Dabei geht es nicht bloß um den finalen Ausgang oder das Endergebnis eines Spiels oder Wettlaufs: auch korrumpierte Spielzüge, willentlich herbeigeführte Sanktionen wie gelbe Karten, oder die Niederlage in einzelnen Sätzen, gelten als Manipulation.
In diesem Zusammenhang wird zwischen wett- & sportbezogener Manipulation unterschieden.
In sportbezogenen Manipulationsfällen geht es um die Beeinflussung des Verlaufs oder Ausgangs eines Wettbewerbs zugunsten des Opponenten. Dies geschieht beispielsweise, um in der Folgerunde auf leichtere Gegner zu stoßen. Bei wettbezogener Manipulation besteht immer der Bezug zu einer oder mehreren gesetzten Sportwetten. Sog. „Match Fixer“ (Netzwerke der organisierten Kriminalität) erzielen so auf (internationalen) Wettmärkten hohe Gewinnsummen. Hierfür ist jedoch das Mitwirken von direkt oder indirekt am Spielgeschehen beteiligten Akteur*innen notwendig. Athlet*innen, Trainer*innen, Schiedsrichter*innen sorgen dafür, dass ein sportliches Ereignis nach exakt den Vorgaben des „Match Fixers“ ausgeht.
Welche gesetzlichen Grundlagen gibt es?
Der rechtliche Rahmen zur Prävention von Wettbewerbsmanipulation wird sowohl durch staatliches Recht im Sinne der §265c und 265d StGB, als auch die jeweiligen verbandsrechtlichen Vorgaben und Regeln geprägt.
Seit 2017 gelten „Sportwettbetrug“ und die „Manipulation von berufssportlichen Wettbewerben“ als Straftatbestände und können u.U. mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden. Sportverbände geben durch ihre jeweilige Satzung zusätzliche Regularien für die Wahrung der Integrität des sportlichen Wettbewerbs vor. Sog. Athleten-Vereinbarungen oder Arbeits- & Förderverträge für Sportler*innen können ebenfalls entsprechende Passagen zur Ahnung von Manipulationsvergehen enthalten.
Welche konkreten Regeln gelten für Athlet*innen im Organisierten Sport?
Im Wesentlichen gibt es vier Grundsätze, die es zur Wahrung der Integrität des Sport zu befolgen gilt:
- NEIN ZU MANIPULATION: Jede Form der Manipulation ist abzulehnen. In Wettbewerben jeglicher Art sollten alle Athlet*innen stets ihr Bestes geben.
- NEIN ZU SPORTWETTEN: Es ist untersagt, auf eigene Spiele, Wettkämpfe, Turniere und dergleichen zu wetten! Gleiches gilt für Wettbewerbe, an denen andere Teams des eigenen Vereins, Verbands, oder Organisation teilnehmen, wie z.B. Jugendmannschaften. Im Rahmen von olympischen Spielen sind Sportwetten gänzlich verboten!
- NEIN ZUR WEITERGABE VON INSIDERWISSEN: Besonders Wissen, was jemandem aufgrund seiner Funktion (z.B. als Athlet*in oder Trainer*in) zu Verfügung steht und nicht frei zugänglich ist, darf unter keinen Umständen an Dritte weitergegeben werden.
- MELDEN: Manipulationsversuche & -angebote sind unverzüglich zu melden! Hierfür stehen neben den verbandsinternen Meldewegen, die Meldestelle Sportmanipulation oder die Integrity- & Compliance Hotline des IOC zur Verfügung.