86 Prozent aller permanenten olympischen Sportstätten werden bis heute genutzt
86 Prozent aller permanenten olympischen Sportstätten und Dörfer seit den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit in Athen 1896 werden bis heute noch genutzt.

27.10.2025
Das ergab die aktualisierte Studie des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die den Status der Sportstätten und Dörfer untersucht hat. Erstmals war die Erhebung im Jahr 2022 veröffentlicht worden - nun sind die Olympischen Spiele Tokio 2020 und Peking 2022 hinzugekommen. Schaut man auf die im 21. Jahrhundert genutzten olympischen Sportstätten und Dörfer steigt die Prozentzahl sogar auf 94 Prozent.
Die aktualisierte Studie trägt den Titel „Über 125 Jahre olympische Sportstätten und Dörfer: Nutzung nach den Spielen” und war in der vergangenen Woche bei einem Forum zum Thema „Olympische Vermächtnisse” in PyeongChang, Südkorea, vorgestellt worden. Untersucht worden sind 982 olympische Sportstätten, in denen Medaillenwettbewerbe, Eröffnungs- und Abschlussfeiern bei 53 Olympischen Spielen von Athen 1896 bis Peking 2022 stattfanden. Auch Olympische Dörfer, in denen die Athletinnen und Athleten während der Spiele gelebt haben, sind einbezogen worden.
Die Nutzung der olympischen Sportstätten und Dörfer ist vielseitig und reicht von sportlichen Aktivitäten wie Training und Wettkampf bis hin zu nicht-sportlicher Nutzung für Kultur, Freizeit, Gemeinschaft und Wirtschaft.
„Wir können mit Stolz bestätigen, dass 86 Prozent der olympischen Sportstätten und Dörfer auch heute noch genutzt werden. Dies ist ein klarer Beweis für das langfristige Vermächtnis der Olympischen Spiele”, sagte Christophe Dubi, der IOC-Exekutivdirektor für die Olympischen Spiele. „Die Ergebnisse sprechen für sich: Die jüngsten Spiele haben ein stärkeres und nachhaltigeres Vermächtnis für die Gastgeberstädte und ihre Bewohner geschaffen. Wir hoffen, dass jede neue Ausgabe der Spiele darauf aufbauen wird.”
Marie Sallois, IOC-Direktorin für Nachhaltigkeit, erklärte: „Indem wir die Nutzung ehemaliger olympischer Sportstätten und Dörfer untersucht haben, konnten wir auch Strategien identifizieren, die ihren langfristigen Wert maximieren“, sagte Sallois. „Durch eine ganzjährige, vielseitige Nutzung werden die Anlagen fit und relevant gehalten. Indem sie bestehenden oder temporären Sportstätten Vorrang einräumen und nur dann neu bauen, wenn ein klarer, langfristiger Bedarf besteht, können Gastgeberstädte die Olympischen Spiele mit ihren Entwicklungszielen in Einklang bringen.“
Ein Fokus der aktualisierten Studie waren die Olympischen Spiele Tokio 2020 und die Olympischen Winterspiele Peking 2022. Die wichtigsten Ergebnisse sind:
- Alle 33 permanenten Sportstätten sowie das Olympische Dorf von Tokio 2020 werden weiterhin genutzt, darunter fünf Sportstätten der Spiele von 1964 wie das Yoyogi-Nationalstadion (eine Sporthalle) und das Reit-Stadion. Jede Sportstätte hat einen Betreiber sowie einen Nachnutzungsplan und beherbergt Veranstaltungen für Breiten- und Spitzensport, von Fitness- und Schnupperkursen bis hin zu internationalen Wettkämpfen.
- Alle 16 permanenten Sportstätten der Olympischen Winterspiele Peking 2022 - darunter zwölf Wettkampfstätten, von denen vier ursprünglich für die Olympischen Spiele Peking 2008 gebaut und später für Eissportarten umfunktioniert wurden – sind weiterhin in Betrieb. Sie sind vielseitig nutzbar und das ganze Jahr über aktiv und beherbergen sportliche, kulturelle und Freizeitaktivitäten, unterstützen Spitzensportler*innen und werden von lokalen Gemeinschaften genutzt.
Weitere wichtige Ergebnisse mit Blick auf den Gesamtzeitraum 1896 bis 2022:
- 87 Prozent der komplexen Stätten (Olympiastadien, Olympische Dörfer, Schwimmbäder, Radstadien, Skisprungschanzen, Rodelbahnen und Eishockey-Arenen) werden weiterhin genutzt.
- Permanente Sportstätten sowie Olympische Dörfer, egal ob sie neu gebaut worden sind oder bereits vorhanden waren, werden in ähnlichem Umfang weiter genutzt.
- Der Anteil temporärer Sportstätten hat im 21. Jahrhundert zugenommen. So wird der Bau permanenter Strukturen vermieden, wenn es keinen langfristigen Bedarf gibt.
Maximierung des langfristigen Nutzens für die Gastgeber
Im Einklang mit der Olympischen Agenda des IOC passen sich die Olympischen Spiele an die Gastgeberregionen und deren langfristige Entwicklungspläne an. Sie können helfen, diese zu beschleunigen. Gleichzeitig wird die Umweltbelastung minimiert wird.
Paris 2024 nutzte zu 95 Prozent bestehende oder temporäre Sportstätten, wodurch die Organisatoren ihren CO2-Fußabdruck im Vergleich zum Durchschnitt von London 2012 und Rio 2016 um die Hälfte reduzieren konnten.
Bei den Olympischen Winterspielen Milano Cortina 2026 werden die Wettkämpfe auf bestehende Standorte verteilt, wodurch Neubauten auf ein Minimum reduziert werden konnten. Gleichzeitig baut man so auf Italiens Erfahrung mit der Ausrichtung von Weltklasse-Sportveranstaltungen auf.
Los Angeles 2028 wird die Spiele ohne den Bau einer einzigen neuen permanenten Sportstätte ausrichten und dabei einen Ansatz der „radikalen Wiederverwendung“ verfolgen, der Effizienz und Nachhaltigkeit maximiert.
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