Team D mit Fair Play Award ausgezeichnet
Die CIFP Fair Play Awards feierten am vergangenen Sonntag unvergessliche Momente des Sportsgeistes bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Auch wie ein belarussischer Ruderer im deutschen Boot die Silbermedaille gewann.

13.10.2025

Das International Fair Play Committee (CIFP) hat am Sonntag, dem 12. Oktober, drei außergewöhnliche Taten der Integrität und Mitmenschlichkeit bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris im Rahmen seiner Preisverleihung in Lausanne, Schweiz ausgezeichnet. Die Preisverleihung ist Teil der Auftaktveranstaltungen der einwöchigen Olympic Week mit einer Reihe von Events und Aktivitäten, die im Olympischen Museum stattfinden.
Der Deutsche Ruderverband (DRV) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wurden dafür geehrt, dass sie dem individuellen neutralen Athleten (AIN) aus Belarus, Yauheni Zalaty, dessen eigene Ausrüstung samt Boot nicht rechtzeitig zum Wettkampf eingetroffen war, eines der eigenen Boote zur Verfügung gestellt haben. Diese Geste erfolgte, obwohl Zalaty einer der härtesten Konkurrenten des deutschen Bootes von Team D Athlet Oliver Zeidler war. Zalaty sicherte sich mit dem geliehenen Boot die Silbermedaille - eine Leistung, welche ohne die Hilfe des Deutschen Teams nicht möglich gewesen wäre.
Olaf Tabor berichtet in einer Danksagung per Video-Botschaft von dem Ereignis. „Es ist etwas ganz Besonderes, dass ein junger belarussischer Ruderer letztes Jahr ohne sein Boot nach Paris kam, um an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Es wurde irgendwo an der Grenze zwischen Belarus und Frankreich blockiert.“ schildert der als Chef de Mission von Team D als Leiter der Deutschen Delegation in Paris fungierte. „Als das IOC an uns herantrat und fragte, ob wir ihm möglicherweise helfen könnten, ein Boot zu finden, damit er an den Wettkämpfen teilnehmen kann, haben wir nicht gezögert. Wir kennen Yauheni Zalaty als großartigen Sportler, aufrichtigen Menschen und großartigen Charakter. Also haben wir versucht, ein Boot für ihn zu finden. Wir haben eines gefunden und nach Paris transportiert, wo es gerade rechtzeitig für seinen Start bereitstand. Wir alle wissen, wie das ausgegangen ist: Er hat die Silbermedaille gewonnen und ist sicher glücklich nach Hause zurückgekehrt.“
Ebenfalls gewürdigt wurden Antonio Rojas, ein DJ beim Beachvolleyball, der mit seiner Musik zur Deeskalation bei dem Goldmedaillen-Finale der Frauen zwischen Brasilien und Kanada beitrug, und der norwegische Zehnkämpfer Sander Skotheim für seinen selbstlosen Teamgeist. Skotheim gab trotz fehlender Medaillenchance beim 1500 m Lauf, dem letzten der zehn Wettkämpfe, ein rasantes Tempo für seinen Landsmann Markus Rooth vor, welcher folglich die Goldmedaille gewann.
„Diese Momente aus Paris 2024 zeigen, dass Fairplay nicht nur ein Ideal ist, sondern eine greifbare, mächtige Kraft im Sport“, so der Präsident des Internationalen Fairplay-Komitees, Sunil Sabharwal.

CIFP Fair Play Award
Seit der Gründung 1963, setzt sich das Internationale Fair Play Komitee (CIFP), für Fair Play und den Erhalt des Sportgeistes bei den Olympischen Spielen ein. In diesem Rahmen vergibt das Komitee jährlich Auszeichnung in drei Kategorien.