Deutschland bei den Olympischen Winterspielen: Rekorde, Mythen und Medaillen-Fakten
Zum 100 Tage-Countdown bis Mailand Cortina 2026 zeigen wir, warum Team Deutschland im Wintersport ganz vorne mitspielt.

28.10.2025

In 100 Tagen, am 6. Februar 2026, werden die Olympischen Winterspiele Mailand Cortina im Giuseppe Meazza-Stadion in Mailand offiziell eröffnet.
Zudem steht der Start der Wintersportsaison 2025/26 in vielen Sportarten kurz bevor und damit auch die Qualifikationsmöglichkeiten für die Winterspiele.
Höchste Zeit, euer Olympisches Wintersport-Fachwissen aufzupolieren, damit ihr vor dem Fernseher mit knallharten Zahlen, Daten und Fakten glänzen könnt.
Mythos 1: Deutschland ist eine Wintersport-Nation.
Stimmt. Stimmt. Und stimmt nochmal.
Im ewigen Medaillenspiegel der Olympischen Winterspiele liegt Deutschland unangefochten auf Platz 1.
Zusammengezählt werden dabei alle Medaillen aller deutschen Mannschaften - also Deutschland (1924 - 1952), Gesamtdeutsche Mannschaft (1956 - 1964), BRD (1968 - 1988) und DDR (1968 - 1988) sowie seit 1992 Deutschland.
Damit kommen wir auf 435 Medaillen bei Winterspielen: 163 x Gold, 154 x Silber und 118 x Bronze.
Auf den Plätzen 2 und 3 im ewigen Medaillenspiegel folgen Norwegen mit 406 Medaillen und die USA mit 330 Medaillen.
Mythos 2: Okay, aber das sind doch alles Medaillen aus DDR-Zeiten.
Naja.
Die DDR gewann bei Olympischen Winterspielen zwar deutlich mehr Medaillen als die BRD: 110 vs. 39.
Aber: Schaut man sich nur die Medaillen seit 1992 an, also seitdem es wieder eine gesamtdeutsche Mannschaft gibt, liegt Deutschland trotzdem auf Platz 1 im Medaillenspiegel mit 251 gewonnenen Medaillen vor Norwegen (241) und den USA (209).
Die DDR war also stark im Wintersport, aber Deutschland ist auch heute noch ganz vorne mit dabei. Bei den vergangenen Olympischen Winterspielen in Peking 2022 schaffte es Team Deutschland auf Platz 2 im Medaillenspiegel.
Mythos 3: Männer gewinnen viel mehr Medaillen als Frauen.
Behauptet hoffentlich niemand, aber wenn doch, dann: Falsch.
Seit Deutschlands ersten Olympischen Winterspielen 1928 sieht die Bilanz sehr ausgeglichen aus: Männer haben 217 Medaillen gewonnen und Frauen 201 Medaillen. Hinzu kommen 17 Medaillen aus Mixed-Wettbewerben.
Dazu muss man bedenken, dass in vielen Sportarten historisch nur Männer antreten durften. Frauen waren lange Zeit also benachteiligt. Von allen 3.500 jemals vergebenen Medaillen bei Olympischen Winterspielen gingen bisher nur 1.317 (38 Prozent) an Frauen.
Umso beeindruckender ist die aus deutscher Sicht nahezu ausgeglichene Statistik heute. Schaut man sich nur die gewonnenen Medaillen seit 1992 an, dann kommen die deutschen Athletinnen sogar auf 52 Prozent Anteil der Podestplätze.
In Mailand / Cortina gehen übrigens 47 Prozent aller Startplätze an Frauen. Das ist historischer Höchststand bei Olympischen Winterspielen. Bei den ersten Olympischen Winterspielen in Charmonix (Frankreich) 1924 lag der Anteil der Frauen noch bei spärlichen 4 Prozent.
Mythos 4: Ohne den Eiskanal (Bob, Rodeln, Skeleton) hätte Deutschland keine Chance.
Größtenteils falsch.
Richtig ist: Im Eiskanal ist Deutschland teilweise nahezu unschlagbar. Von möglichen 349 Medaillen im Bob, Rodeln und Skeleton haben sich deutsche Athlet*innen bisher 144 Stück gesichert. Abgeschlagen auf Platz 2 folgen hier die USA mit 42 Medaillen.
Rennrodeln mit 86 Medaillen ist zudem Deutschlands erfolgreichste Sportart bei Olympischen Winterspielen.
Jetzt kommt das große Aber: Gäbe es diese drei Disziplinen bei Olympischen Winterspielen gar nicht, dann lägen wir mit 291 Podestplätzen im ewigen Medaillenspiegel immer noch auf Platz 3.
Man muss sich um das Team Deutschland bei Winterspielen also keine Sorgen machen. Und darf trotzdem die Medaillensammler*innen im Eiskanal bestaunen und beglückwünschen.
Mythos 5: Früher war Deutschland besser.
Sehr populäre Aussage, aber trotzdem falsch.
Da im Laufe der Zeit immer mehr Sportarten und Disziplinen bei Winterspielen dazugekommen sind, schauen wir uns für die bessere Vergleichbarkeit nur die deutsche Medaillenausbeute seit 1992 an.
Hier zeigt sich folgendes Bild:
- 1992: 26 Medaillen
- 1994: 24 Medaillen
- 1998: 29 Medaillen
- 2002: 36 Medaillen
- 2006: 29 Medaillen
- 2010: 30 Medaillen
- 2014: 19 Medaillen
- 2018: 31 Medaillen
- 2022: 27 Medaillen
Das sieht nicht nur ziemlich ausgeglichen aus, das ist auch tatsächlich so.
Im Medaillenspiegel seit 1992 lag Deutschland bis auf die Spiele 2014 (Platz 5) bisher immer in den Top 3.
Klar ist auch, dass die internationale Konkurrenz nicht schläft und sich stetig verbessert. Wie bei Sommerspielen wird es auch im Winter mit der Zeit nicht leichter, an Medaillen zu kommen.
Unterm Strich kann man aber sagen: Als Fans des Team Deutschland dürfen wir uns einmal mehr auf spannende und aller Voraussicht nach medaillenreiche Olympische Winterspiele in Mailand Cortina freuen!
SCHREIBT UNS!
Jetzt seid ihr dran: Welcher Mythos fällt euch noch ein? Welche Statistik hat euch schon immer Mal interessiert?
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