"Die Frage der Staatsangehörigkeit im Sport" – Wissenschaftlicher Kongress in Lausanne

30.08.2005

Fragen der Staatsangehörigkeit im Spitzensport thematisiert am 10. November 2005 das Internationale Zentrum für Sportstudien der Universität Neuchatel (CIES) in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC), der Vereinigung der Olympischen Sommersportarten (ASOIF) und dem Weltfußball-Verband FIFA im Rahmen eines multidisziplinären wissenschaftlichen Kongresses im Olympischen Museum in Lausanne.
„Der Wechsel der Staatsangehörigkeit wird zu einem immer häufiger zu beobachtenden Phänomen in der Welt des Spitzensports. Verantwortlich dafür ist neben zahlreichen individuellen Motiven ein mit dem Anliegen von Aktiven, sich materiell besser zu stellen, einhergehendes Bedürfnis mancher Nationen, sich auf internationaler Ebene zu präsentieren. Die internationalen Sportverbände sind dabei zum Teil von der rasanten Entwicklung eines ursprünglich marginalen zu einem zentralen Problem ihrer Sportart überrascht worden. Mittlerweile scheint es notwendig, die übliche Einzelfall-Praxis durch weltweit und sportartenübergreifend tragfähige Lösungen zu ersetzen“, heißt es in einer Vor-Ankündigung des Kongresses durch die Veranstalter des CIE.
Die Redner sind allesamt anerkannte Wissenschaftler und Experten in Fragen der Staatsangehörigkeit. Darüber hinaus soll ein Runder Tisch Behörden, Sportorganisationen und betroffene Aktive zum öffentlichen Erfahrungsaustausch zusammenführen.
Die wichtigsten Themen des Kongresses sind:
Die Nationalitätenfrage im Sport – Eine Analyse der aktuellen Situation
- Die Frage der Staatsangehörigkeit – Rechtliche Situation
- Die sportliche Nationalität
Der Wechsel der Staatsangehörigkeit – 3 Beispiele
- Der Südamerika Fall
- Die Migration afrikanischer Fußballer
- Die marokkanischen Läufer in der französischen Leichtathletik
Die Rechtssprechung in der Frage der Staatsangehörigkeit
- Die Frage der Staatsangehörigkeit vor dem CAS
- Die Frage der Staatsangehörigkeit vor dem Europäischen Gerichtshof
Die sportliche Nationalität – Zukunft, Grenzen, Einschränkungen
- Die rechtliche Perspektive
- Die politische Perspektive
- Die ökonomische Perspektive
Runder Tisch
Bislang feststehende Redner:
Prof. Denis Oswald, Mitglied der IOC-Exekutive, CIES-Direktor
Prof. Bertil Cottier, Direktor des Schweizer Instituts für vergleichendes Recht
Me Matthieu Reeb, Generasekretär des CAS
Prof. Gerard-Rene de Groot, Universität Maastricht.
Prof. Wladimir Andreff, Universität von Paris 1 Panthéon Sorbonne
Prof. Pierre Lanfranchi, De Montfort Universität, Leicester
Bislang feststehende Teilnehmer am Runden Tisch:
Jacques Rogge, IOC-Präsident
Sepp Blatter, FIFA-Präsident
René Fasel, IIHF-Präsident
Sarah Lewis, FIS-Generalsekretärin
Patrick Baumann, FIBA-Generalsekretär
Wilson Kipketer, gebürtiger Kenianer und heutiger Däne, 800 m Weltmeister 1995, 1997 und 1999, Weltrekordler
Das endgültige Programm soll Ende September vorgestellt werden.