DOSB beteiligt sich an gemeinsamen internationalen Handlungsaufruf
Am 12. Dezember veröffentlichte die Sport for Refugees Coalition eine gemeinsame Forderung nach mehr Anerkennung und Investitionen in Sport sowie einer stärkeren Einbindung in die Flüchtlingshilfe. Als langjähriges Mitglied unterstützt der DOSB das Statement.

17.12.2025

Angesichts von weltweit über 120 Millionen Vertriebenen und zunehmendem Druck auf die humanitären Finanzmittel sind wir der Ansicht, dass Sport nach wie vor ein wirksames, aber unzureichend genutztes Instrument für Schutz, Wohlbefinden und soziale Inklusion ist.
Im Vorfeld des Global Refugee Forum Progress Review (GRF PR) unterstützen wir als Mitglied der Sport for Refugees Coalition (SfRC) einen gemeinsamen Aufruf zum Handeln, in dem eine stärkere Anerkennung und Investition in den Sport, die Einbeziehung von Flüchtlingsorganisationen und lokal geführten Organisationen, eine erweiterte Führungsrolle für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen sowie die Integration des Sports in nationale und lokale Rahmenwerke für die Flüchtlingshilfe gefordert werden
Wichtige Punkte zur Bekräftigung
- Die Zahl der weltweit vertriebenen Menschen übersteigt mittlerweile 120 Millionen, während die Finanzierungslücken wachsen
- Sport ist ein skalierbares, kostengünstiges und evidenzbasiertes Instrument für Wohlbefinden und Schutz
- Seit dem Global Refugee Forum (GRF) 2023 haben die Mitglieder der Koalition gemeinsam Folgendes unterstützt:
- Mehr als 529.000 Menschen durch Sport- und Spielaktivitäten
- Mehr als 11.000 ausgebildete Trainer*innen, die sichere und inklusive Trainingseinheiten anbieten
- Mehr als 160 neu geschaffene oder renovierte Sportstätten
- Umsetzung von Verpflichtungen in mehr als 92 Ländern
Die Koalition vereint mehr als 170 Organisationen, die gemeinsam vom United Nations High Commissioner for Refugees(UNHCR), der Olympic Refuge Foundation und der Scort Foundation einberufen wurden.
Zu den wichtigsten Handlungsaufforderungen gehören:
- Anerkennung und Investition in Sport im Zusammenhang mit Vertreibung
- Integration von Sport in allen Bereichen, in denen Verpflichtungen eingegangen wurden
- Unterstützung einer sinnvollen Beteiligung von Flüchtlingsorganisationen und lokal geführten Organisationen
- Ausbau der Führungsrolle von Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen
Was macht der DOSB?
Der Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ist in einer Vielzahl von internationalen Projekten involviert, um die Zugänge zu Sport zu verbessern.
Projekt „Together in Sport“
Seit seinem Start im Jahr 2020 hat das Projekt „Together in Sport“, das vom Hellenischen Olympischen Komitee (HOC) in Zusammenarbeit mit METAdrasi und dem DOSB durchgeführt wird, Kinder und Jugendliche aus Flüchtlings- und lokalen Gemeinschaften in Griechenland durch kostenlose Sport- und Kulturaktivitäten zusammengebracht, um den sozialen Zusammenhalt, den gegenseitigen Respekt und die Inklusion zu fördern.
Aufbauend auf einer äußerst erfolgreichen ersten Phase, an der über 9.000 Teilnehmer teilnahmen, trat die Initiative 2023 in die Phase II ein. Insgesamt haben seit 2020 mehr als 17.000 junge Menschen an den Aktivitäten des Projekts teilgenommen und so die Integration und die interkulturellen Bindungen durch Sport in mehreren Regionen Griechenlands gestärkt. Das Projekt wird aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der Europäischen Union finanziert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) unterstützt.
Betreute Athlet*innen
Des Weiteren betreut der DOSB Athlet*innen, welche ein Stipendium vom International Olympic Committee (IOC) erhalten und Teil des IOC Refugee Teams sind.
- Alaa Maso, Schwimmen, Syrien
- Saeid Fazloula, Kanu, Iran
- Kasra Mehdipurnejad, Taekwondo, Iran
- Adnan Khankan, Judo, Syrien
- Mohamad Akkash, Judo, Syrien
- Yekta Jamali Galeh, Gewichtheben, Iran
- Omid Ahmadi Safa, Boxen, Iran
- Atefeh Ahmadi, Skifahren, Iran
- Sibghatullah Arab, Judo, Afghanistan
- Amir Rezanejad, Kanu, Iran
- Iliya Nedernejad, Kanu, Iran
- Muhamed Hami, Taekwondo, Syrien
- Abolfazl Abbasi Pouya, Taekwondo, Iran
Weitere Infos
Sports for Refugees Coalition (SfRC)
Die SfRC ist ein Zusammenschluss von über 170 Organisationen aus Sport, humanitärer Hilfe sowie öffentlichem und privatem Sektor. Sie wurde 2019 gegründet, um Sport gezielt zur Unterstützung und Integration von Flüchtlingen einzusetzen.
Die vollständige gemeinsame Erklärung des SfRC gibt es hier
Global Refugee Forum (GRF)
Das Global Refugee Forum findet alle vier Jahre statt und ist das wichtigste internationale Treffen zum Thema Flüchtlinge. Es bringt Staaten, Organisationen, den privaten Sektor und Betroffene zusammen, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Global Refugee Forum Progress Review (GRF PR)
Das Progress Review ist ein Treffen zwischen den Global Refugee Foren. Es überprüft, wie gut frühere Zusagen umgesetzt wurden, zeigt Fortschritte auf und benennt bestehende Lücken.

Internationales
Sport ist grenzenlos. Vom Breitensport bis zum Spitzensport ist die deutsche Sportbewegung eingebettet in europäische und internationale Zusammenhänge. Der DOSB ist auf sehr vielfältige Weise internationaler Akteur.

