Erklärung zur Visa-Verweigerung für Israel bei der Turn WM
IOC-Erklärung zur Visa-Verweigerung für die israelische Delegation bei den bevorstehenden Kunstturn-Weltmeisterschaften durch die indonesische Regierung

21.10.2025

In einer von Konflikten und Spaltung erschütterten Welt, hält die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) an ihrer Überzeugung fest, dass Sport ein Leuchtturm der Hoffnung bleiben muss – eine Kraft, die die ganze Welt in friedlichem Wettstreit vereint. Dies ist der Kern der Olympischen Bewegung und leitet sich aus den Grundlegenden Prinzipien des Olympismus ab, wie kürzlich erneut von der IOC-Exekutive betont worden ist.
Mit großer Besorgnis hat das IOC erfahren, dass die indonesische Regierung der israelischen Kunstturnmannschaft, einschließlich Athleten und Offiziellen, die Visa für die Einreise zu den bevorstehenden 53. FIG-Weltmeisterschaften im Kunstturnen verweigert hat. Die Meisterschaften beginnen am 19. Oktober 2025 und finden in Jakarta statt.
Die grundsätzliche Position des IOC ist sehr klar: Alle teilnahmeberechtigten Athletinnen und Athleten, Teams und Offizielle müssen in der Lage sein, an internationalen Sportwettkämpfen und -veranstaltungen teilzunehmen, ohne dass sie vom Gastgeberland in irgendeiner Form diskriminiert werden. Dies gilt gemäß der Olympischen Charta und den Grundlegenden Prinzipien der Nichtdiskriminierung, Autonomie und politischen Neutralität, die die Olympische Bewegung leiten.
Es liegt daher in der direkten Verantwortung des Gastgeberlandes, des Veranstalters und den unmittelbar betroffenen Sportorganisationen, dafür zu sorgen, dass dieser Grundsatz uneingeschränkt eingehalten wird und dass alle erforderlichen Zusicherungen von den zuständigen Behörden des Gastgeberlandes im Voraus gegeben werden. Diese Position wurde vom IOC im Laufe der Jahre mehrfach bekräftigt.
Wie die IOC-Exekutive in ihrem Statement vom September festhielt: “Das IOC ist besorgt über (...) Einreisebeschränkungen für Athletinnen und Athleten in Gastgeberländern sowie den Boykott und die Absage von Wettkämpfen aufgrund politischer Spannungen. Diese Maßnahmen berauben die Athleten ihres Rechts auf friedliche Wettkämpfe und hindern die Olympische Bewegung daran, die Kraft des Sports zu demonstrieren.”
Seitdem das IOC von der Situation im Zusammenhang mit den FIG-Weltmeisterschaften im Kunstturnen Kenntnis erlangt hat, steht es auf allen Ebenen in Kontakt mit dem Internationalen Turnverband, dem IOC-Mitglied im Land, dem Nationalen Olympischen Komitee und der Regierung Indonesiens, um eine Lösung zu finden. Leider wurde keine Lösung gefunden.
Das IOC bedauert die Situation sehr, insbesondere nach dem bemerkenswerten Schritt in Richtung eines Friedensabkommens auf dem Friedensgipfel in Ägypten, den der Präsident Indonesiens selbst miterlebt hat. Die IOC-Exekutive wird die spezifische Situation Indonesiens – für alle beteiligten Stakeholder – bei ihrer nächsten Sitzung erörtern. Der Sport muss ein sicherer Ort für Athletinnen und Athleten bleiben, an dem sie ihre Träume verwirklichen können, und Athleten dürfen nicht für politische Entscheidungen verantwortlich gemacht werden.