Generationen in der Sportgeschichte
Das Institut für Sportwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) lädt am 6. Juni zu einem Workshop mit dem Titel "Generationen in der Sportgeschichte" ein.

18.04.2019

Der Anlass ist das 20jährige Bestehen des Arbeitsbereichs "Sportpädagogik & Sportgeschichte".
Der Sporthistoriker Michael Krüger von der Uni Münster begrüßt die Teilnehmer/innen zum Thema "Gymnastik, Turnen, Spiel und Sport als Jugendbewegung". Die Impulsreferate halten Olaf Stieglitz von der Uni Köln (Die „1918er“ in der Sportbewegung), Daphné Bolz von der Universität Rouen (Turnen und Sport bei den „1933ern“) und Sven Güldenpfennig, Sportwissenschaftler und freier Autor (Bewegung, Spiel und Sport bei den „1968ern“). Kurzkommentare kommen von Vertreterinnen und Vertretern der „Generation Golf“ (Kai Reinhart) sowie der „Generationen X und Y“.
Sport- und Jugenderfahrungen stehen im historischen Kontext
Die Olympischen Spiele der Neuzeit wurden von Pierre de Coubertin als Fest für die Jugend gestiftet. Der Rhythmus von vier Jahren soll den Wechsel der Generationen repräsentieren. Jede Generation soll eine neue Chance bekommen, mit ihren Leistungen die Zukunft zu gestalten. „Ich rufe die Jugend der Welt“, lautet die Inschrift auf der Olympiaglocke von 1936.
Sporterfahrungen sind Jugenderfahrungen. Allerdings stehen diese Erfahrungen in historischen Kontexten. Im 20. Jahrhundert sind sie wesentlich von den Erfahrungen der Weltkriege geprägt. Die Jugend war dabei zugleich Opfer und Täter. Der Aufbau des Sports in den 1920er Jahren war geprägt von den Erfahrungen der Kriegsgeneration der 1918er. Die totalitären Bewegungen der 1930er Jahre setzten nicht nur auf die Jugend, sondern wurden auch von der Jugend geprägt. Nach 1945 ging die Jugend neue Wege. Die Generation der „1968er“ prägte Kultur und Gesellschaft und auch den Sport. Der Workshop beschäftigt sich mit der Frage der Generationen in der Sportgeschichte. Welche Rolle spielen die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Erfahrungen der Jugend für den Sport, und wie wirken umgekehrt die Sporterfahrungen einer Generation auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zurück?
Am Ende des 20. Jahrhunderts hat sich der Charakter der Sportbewegung als einer Jugendbewegung grundsätzlich geändert. Er wird heute als Generationen übergreifend wahrgenommen. Die Generationen X und Y mögen die Generation ihrer Eltern und Großeltern als sportlicher und jugendlicher empfinden, als sie selbst sind.
Die Teilnahme an dem Workshop ist kostenfrei.
Zur Anmeldung geht es hier >>>
(Quelle: WWU Münster)