Zum Inhalt springen

Olympischer Gipfel bekräftigt Grundrecht auf Zugang zum Sport ohne politische Einmischung

Beim 14. Olympischen Gipfel in Lausanne wurde die Bedeutung politischer Neutralität für die Olympische Bewegung hervorgehoben, da sie es den Athlet*innen ermöglicht, weltweit ohne Einmischung Zugang zum Sport zu erhalten.

DOSB Redaktion
IOC

15.12.2025

Unter Vorsitz von IOC-Präsidentin Kirsty Coventry diskutierte der Gipfel den Konsultationsprozess „Fit for the Future“, den Coventry nach ihrem Amtsantritt am 24. Juni dieses Jahres ins Leben gerufen hatte. 

Bei der Erörterung des „Fit for the Future“-Prozesses befürwortete der 14. Olympische Gipfel die von der IOC-Arbeitsgruppe zum Schutz der Grundprinzipien des Olympismus erarbeiteten Ansätze. Es wurde betont, dass die bestehenden Grundsätze und Regeln der Olympischen Charta wirksame Instrumente sind, um die politische Neutralität der Olympischen Bewegung zu gewährleisten. 

Während der breit angelegten Diskussion wurde die Bedeutung politischer Neutralität für die Olympische Bewegung hervorgehoben, da sie es den Athlet*innen ermöglicht, weltweit ohne Einmischung Zugang zum Sport zu erhalten. Gleichzeitig wurde betont, dass das Konzept der politischen Neutralität innerhalb der Olympischen Bewegung und des Sports klarer definiert und seine praktische Anwendung weiter präzisiert werden müsse. Die IOC-Arbeitsgruppe wird sich damit befassen. 

Der Gipfel bekräftigte außerdem, dass Athlet*innen ein Grundrecht auf Zugang zum Sport überall auf der Welt und auf Wettkämpfe ohne politische Einmischung oder Druck von Regierungsorganisationen haben. Als Vorbilder in der Gesellschaft haben Athlet*innen gleichzeitig die Verantwortung und die Verpflichtung, die olympischen Werte vor, während und nach Wettkämpfen zu respektieren, zu wahren und zu fördern. 

Angesichts der Diskussion über die Prinzipien unterstützte der Gipfel die Empfehlung der IOC-Exekutive, dass jugendliche Athlet*innen mit russischem oder belarussischem Pass nicht länger in ihrem Zugang zu internationalen Jugendwettbewerben, sowohl in Einzel- als auch in Mannschaftssportarten, eingeschränkt werden sollten. Die Definition von Jugendwettbewerben und die Anwendung dieser Empfehlungen hängen zu diesem Zweck von den Vorschriften der einzelnen Internationalen Sportfachverbände ab. Die Teilnehmer*innen des Gipfels verpflichteten sich, diese Diskussionen zur Prüfung an ihre Organisationen weiterzugeben. Es wurde anerkannt, dass die Umsetzung durch die verschiedenen Stakeholder Zeit benötigen wird. 

Darüber hinaus sollten die üblichen Protokolle der Internationalen Sportfachverbände oder der internationalen Sportveranstalter in Bezug auf Flaggen, Hymnen, Uniformen und andere Elemente gelten, sofern die betreffende nationale Sportorganisation nicht sanktioniert ist. 

Die oben genannten Grundsätze sollten für die Olympischen Jugendspiele Dakar 2026 gelten und werden allen Internationalen Sportfachverbänden und internationalen Sportveranstaltern für ihre eigenen Jugendveranstaltungen zur Übernahme empfohlen. 

Gleichzeitig, und basierend auf den Grundprinzipien des Olympismus, müssen alle Athlet*innen und ihr Umfeld die Mission der Olympischen Bewegung zur Förderung von Einheit und Frieden unterstützen. Athlet*innen und Entourage, die gegen diese Friedensmission verstoßen, können von ihrem Internationalen Sportfachverband, ihrem Nationalen Verband, ihrem Nationalen Olympischen Komitee oder dem internationalen Sportveranstalter von Wettkämpfen ausgeschlossen werden. 

Parallel dazu sollten die empfohlenen Teilnahmebedingungen des IOC für internationale Verbände und internationale Sportveranstalter vom 28. März 2023 für Wettkämpfe im Aktivenbereich weiterhin gelten und bei Bedarf überprüft werden. 

Bestehende Sanktionen gegen die Regierungen Russlands und Weißrusslands sollten ebenfalls bestehen bleiben. Insbesondere sollte die Beschränkung von Akkreditierungen und Einladungen zu internationalen Sportveranstaltungen oder Treffen für Regierungsvertreter aus Russland und Weißrussland sowohl für Veranstaltungen im Aktivenbereich als auch für Jugendveranstaltungen bestehen bleiben. 

Die Internationalen Sportfachverbände sollten weiterhin davon absehen, internationale Sportveranstaltungen in Russland zu organisieren oder zu unterstützen. Diese Empfehlung gilt nicht mehr für Weißrussland. 

Mit seinen Überlegungen hat der Olympische Gipfel anerkannt, dass Sportler*innen, insbesondere Jugendsportler*innen, nicht für die Handlungen ihrer Regierungen verantwortlich gemacht werden sollten - Sport ist ihr Zugang zu Hoffnung und eine Möglichkeit zu zeigen, dass alle Sportler*innen die gleichen Regeln und einander respektieren können. 

Mehr Informationen finden Sie hier (im Zweifel gilt das englische Original).

Title

Title