Olympisches Dorf Turin: Immer mehr Sportlerinnen und Sportler treffen ein

04.02.2006

Das Leben im Olympischen Dorf in Turin verspricht spätestens ab dem morgigen Sonntag noch lebendiger zu werden. Immer mehr Delegationen treffen mit ihren Aktiven in dem auf dem Gelände einer ehemaligen Großmarkthalle, Wohn- und Industriegebäuden errichteten Olympischen Dorf ein. Ca. dreißig Gebäude bieten insgesamt ca. 1.500 in Turin stationierten Wintersportlern während ihres Olympiaeinsatzes Quartier. Derzeit sind bereits 363 Aktive vor Ort. Im Untergeschoss mancher Häuser befinden sich die Mannschaftsbüros, in Tiefgaragen die gerade im Wintersport nicht unbeträchtlich großen Geräte- und Ausrüstungslager der Aktiven. In einer sog. internationalen Zone könnten die Einwohner des Olympischen Dorfes einkaufen, das Internet-aufsuchen, sich unterhalten oder flanieren. Hier finden auch die sogenannten Team-Welcome-Zeremonien statt, zu denen auch Medienvertreter eingeladen sind. Die offizielle Begrüßung für das deutsche Team findet am Dienstag, dem 7. Februar um 16.00 Uhr statt.
Anders als bei vielen anderen Olympischen Spielen befindet sich das Olympische Dorf in Turin mitten in der Stadt, so dass, insbesondere nach den Wettkämpfen auch „kleine Fluchten“ aus dem Dorfalltag möglich sind.
Im Olympischen Dorf Turin sind in erster Linie die Eissportler untergebracht. Die Schneesportlerinnen und –Sportler wohnen in zwei anderen Olympischen Dörfern in Sestriere und Bardonecchia. Anni Friesinger und die mit vier Gold-, einer Silber- und zwei Bronze-Medaillen erfolgreichste deutsche Wintersportlerin Claudia Pechstein waren heute (04.02.2006) die ersten deutschen Aktiven im Olympischen Dorf Turin, das mit einer neu errichteten Fußgänger-Brücke mit dem Stadtteil Lingotto verbunden ist. Dort befinden sich neben den wichtigsten olympischen Sportanlagen auch das Main Media Center und die Quartiere der Olympischen Familie befinden.
Neben weiteren Eisschnelläuferinnen und Eisschnelläufern wird morgen die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft der Damen erwartet. Darüber hinaus reist mit NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach der Chef de Mission der deutschen Olympiamannschaft an. Mit dem Eintreffen der Teilmannschaften setzen auch die Mannschaftsleiter-Sitzungen ein. Dort werden gemeinsam von Trainern und Betreuern die wichtigsten organisatorischen und sportfachlichen Details in der unmittelbaren Vorbereitung auf den Wettkamp geplant und die wichtigsten Informationen ausgetauscht.
Das Leben im Olympischen Dorf wird für die Mannschaften und ihre Betreuer durch zahlreiche Freiwillige, die sog. Volunteers erleichtert. Sie sprechen zum großen Teil die Landessprache der Delegationen und helfen bei Besorgungen, chauffieren, übersetzen, sorgen für einwandfreie Technik im Umgang mit der elektronischen Datenverarbeitung.
„Sowohl die Quartiere in den Athletendörfern als auch die Wettkampfstätten verdienen eine hervorragende Bewertung“, sagte NOK-Generalsekretär Bernhard Schwank und lobte insbesondere die große Hilfsbereitschaft der italienischen Gastgeber.
Auch die deutsche Vorhut hat während der vergangenen Tage in Italien gute Arbeit geleistet. Einrichtungen überprüft, Wege abgefahren, Abläufe festgelegt und Trainings- und Wettkampfausrüstung transportiert.
Für die am kommenden Wochenende (10. Februar 2006) beginnenden und bis zum 26. Februar dauernden Wettbewerbe der XX. Olympischen Winterspiele wurden bislang 700.000 Karten verkauft. Vor Beginn der Wettkämpfe tagen mit der Exekutive und der Session die wichtigsten Gremien und Organe des Internationalen Olympischen Komitees. IOC-Mitglied Dr. Thomas Bach wird sich am 10. Februar, dem Eröffnungstag der Spiele, in einer Nachwahl erneut als Vizepräsident zur Wahl in die IOC-Exekutive stellen, der er von 2000-2004 bereits einmal angehörte, bevor er turnusmäßig aus ihr ausscheiden musste.