Personalentwicklung - der Einsatz lohnt sich
Personalentwicklung ist ein wichtiger Bestandteil im Sport; egal ob Hauptamt oder Ehrenamt. In der DOSB-Konferenz wurden wichtige Erkenntnisse dazu vertieft.

26.09.2018

Eigentlich ist der Sport ein klassisches Beispiel für Personalentwicklung. Talente suchen, fördern, entwickeln und sie möglichst in Richtung Weltspitze zu führen, ist ein elementarer Teil der Arbeit im Leistungssport. Dass der Sport also durchaus vom Sport selbst lernen kann, war eines der Ergebnisse der DOSB-Konferenz am Wochenende in Düsseldorf.
Weitere Erkenntnisse, wenn auch längst bekannt, wurden hier vertieft: Personalentwicklung ist auch deshalb ein wichtiges Thema im Sport, weil immer mehr Professionalisierung bei immer komplexeren Themen vonnöten ist, auch und gerade im Umgang mit dem Ehrenamt. Denn der Sport lebt vom Ehrenamt – und in diesem Bereich ist in Sachen Personalentwicklung ebenso noch Luft nach oben wie in Rollenfindung und Zusammenspiel von Hauptberuf und Ehrenamt. Zudem ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen des organisierten Sports überhaupt, jungen Menschen attraktive Ehrenamtsangebote zu machen.
Nun ist es aber auch nicht so, dass Personalentwicklung im Sport außerhalb des Leistungssports gar nicht stattfindet. Passenderweise hat der DOSB seine Konferenz mit der Frauen-Vollversammlung zusammengelegt – denn gerade die Frauen im Sport blicken auf eine doch schon recht stolze Bilanz zurück. Ein Thema sei dabei herausgegriffen: Die Methode Mentoring, bei der ein Mentee über einen gewissen Zeitraum von einer Mentorin oder einem Mentoren mit viel Erfahrung begleitet wird.
Sie wurde in den vergangenen Jahren von einigen Sportorganisationen umgesetzt und zwar mit großem Erfolg: So wurde zum Beispiel durch das Mentoring-Programm des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes (ADH) der Frauenanteil in Führungspositionen der Hochschulsporteinrichtungen, in adh-Gremien sowie in Führungspositionen des organisierten Sports deutlich erhöht. Das Mentoring im adh wurde übrigens bereits vor sieben Jahren im Rahmen des Frauenförderplanes aufgrund der Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen im Sport und Hochschulsport gestartet.
Ähnliche Erfahrungen machen auch andere Organisationen, so auch der DOSB mit seinem Programm „Mit dem gemischten Doppel an die Spitze“. Die Programme sind zielgerichtet, also im Fall adh, um Frauen fitzumachen für Führungspositionen im Sport, oder beim DOSB, um Ex-Sportlerinnen an den Sport zu binden, gerne auch in Führungspositionen, gerne auch im Ehren-amt.
Mentoring ist dabei nur eine Methode. Auch Mentoring erfordert einen gewissen finanziellen Aufwand und bindet Personal, aber der Einsatz lohnt sich, wie sich erfolgreiche Personalentwicklung immer lohnt. Das hat der Sport auch längst erkannt, wie er erkannt hat, dass Personal im Hauptberuf und im Ehrenamt seine wichtigste Ressource ist. In einigen größeren Verbänden gibt es bereits vereinzelt hauptamtliche Stellen, die das Thema bearbeiten. Das wird in Zukunft zunehmen, wenn auch nicht überall möglich sein, aber das gilt auch für die Wirtschaft – kleinere Unternehmen habe diese Ressourcen nicht.
Deshalb sind die kleinen Schritte wichtig, die leichter umzusetzen sind. Personalentwicklung fängt schon in der Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden an, Personalentwicklung hat unter anderem mit klaren Beschreibungen der Aufgaben und deren Wirksamkeit für die Ziele der Organisation zu tun. Wenn das klar umgesetzt ist, ist schon viel gewonnen. Und wenn das Bewusstsein steigt, wie Personalentwicklung umsetzbar ist.
Zu Beginn der Podiumsrunde fragte der Moderator jeden Einzelnen, wer denn der wichtigste Begleiter auf dem langen Weg bis zur heutigen Position gewesen sei. Jeder konnte eine oder einen benennen, der ihn unterstützt hat. Und genau so beginnt Personalentwicklung.
(Autorin: Ulrike Spitz)
In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.