Splitter Tag 6: Rösner im Halbfinale
Karateka Horne scheidet früh aus. Kraftdreikämpfer Jäger ohne gültigen Versuch.

26.07.2017

Fürs Publikum war es ein höchst unterhaltsames Spiel mit spektakulären Ballwechseln. Simon Rösner allerdings hätte auf diesen Kraftakt mit 3:2 Sätzen gegen den Kolumbianer Rodriguez im Viertelfinale gewiss gerne verzichtet. Aber, so sagte der Bundestrainer Oliver Pettke, sein an Position eins gesetzter Spieler habe gegen den zwar einen Kopf kleineren, aber beweglichen und vor allem unorthodox spielenden Gegner oft Schwierigkeiten. Und auch in diesem Spiel hechtete Rodriguez Rösners harten Schlägen hinterher, spielte den Ball auch mal hinter dem Rücken oder durch die Beine und gewann so zwei Sätze. Nur weil Rösner, der Silbermedaillengewinner von Cali 2013, sein Spielniveau gegen den damaligen Dritten bis zum letzten Ballwechsel auf hohem Level halten konnte, setzte er sich schließlich durch.
Beinahe wäre er nun im Halbfinale auf den Paderborner Klubkameraden Raphael Kandra getroffen. Der lieferte nach seinem überraschenden Sieg über den weit höher gesetzten Mexikaner Salazar auf dem Franzosen Castagnet ein tolles Spiel, das er erst im fünften Satz verlor.
Horne verpasst Halbfinale
Karateka Jonathan Horne, World-Games-Sieger von Cali, konnte sich seinen Traum von der Titelverteidigung im Superschwergewicht nicht erfüllen. Zwei knappen Niederlagen stand am Ende der Vorrunde nur ein Erfolg gegenüber. Das reichte nicht für den Einzug ins Halbfinale.
Jetzt gilt Hornes Fokus den Olympischen Spielen in Tokio, bei denen Karate das erste Mal im offiziellen Programm ist. Doch schon die Qualifikation wäre ein großer Erfolg, denn es gibt nur zwei europäische Startplätze in seiner Gewichtsklasse.
Kevin Jäger bleibt ohne gültigen Versuch
So sind die Regeln bei den stärksten Männern dieser World Games: Wer in einer der drei Disziplinen im Kraftdreikampf keinen gültigen Versuch schafft, kommt nicht mehr in die Wertung. „Disqualifiziert“ steht dann in der Liste. Das ist dem Darmstädter Superschwergewichtler Kevin Jäger widerfahren. Seine ersten beiden Versuche in der ersten Übung „Kniebeuge“ misslangen, der dritte wurde als ungültig bewertet. Und schon war der Wettkampf vorbei, in dem sich der oftmalige Weltmeister in der Einzeldisziplin „Bankdrücken“ zumindest einen guten Rang fünf vorgenommen hatte. „Im Bankdrücken wäre sogar der Weltrekord möglich gewesen“, sagte Headcoach Francesco Virzi. Doch dazu kam es gar nicht erst. Vielleicht beim nächsten Mal? Kevin Jäger wird im August gerade einmal 22 Jahre alt.
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Bogenschützin Manja Conrad zog als Siebte in die Ausscheidungsrunde ein. Dort hat sie in der ersten Runde ein Freilos.