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Sport- und Fitnesskaufleute - Eine Ausbildung auf dem Prüfstand

Am 1. August 2001 wurde der Ausbildungsberuf der „Sport- und Fitnesskaufleute“ eingeführt. Seit dieser Zeit sind bundesweit ca. 7000 Ausbildungsverträge abgeschlossen worden, davon in Nordrhein-Westfalen etwa 1.050.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

21.06.2006

Die Zahlen belegen, dass es ein hohes Interesse der Jugendlichen an diesem neuen Berufsbild gibt. Bei diesem Beruf handelt es sich um eine rein kaufmännische Ausbildung im Sektor Sport. Der Landessportbund Nordrhein-Westfalen hat gleich im Jahr 2001 eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die diesen neuen Beruf im Lande inhaltlich und strukturell begleiten soll. Zugleich gilt der Auftrag, Ausbildungsbetriebe zu requirieren, diese zu beraten und den Kolleginnen und Kollegen an den Berufskollegs im Rahmen mehrerer Fortbildungsangebote die nötige Hilfen zu offerieren.

 

Vereine und Verbände bilden verstärkt aus

In den Bemühungen um die Ausbildung der „Sport- und Fitnesskaufleute“ wurden im Jahr 2004 und 2005 in NRW Auszubildende, die jeweils vor ihrer Abschlussprüfung standen, hinsichtlich ihrer Zufriedenheit mit der Ausbildung befragt. Der Vergleich dieser beiden Befragungen liegt nunmehr vor und lässt einige Rückschlüsse auf die Ausbildung zu. Im Befragungszeitraum 2005 gab es 16% Ausbildungsbetriebe im nicht erwerbswirtschaftlichen Bereich gegenüber 84% erwerbswirtschaftlichen Betrieben. Im Vergleich zu 2004 hat die Zahl der nicht erwerbswirtschaftlichen Ausbildungsbetriebe um 7% zugenommen, d.h. Vereine und Verbände im organisierten Sport haben sich verstärkt dieser Aufgabe gestellt.

 

Hohe Zufriedenheit der Auszubildenden

Insgesamt ist die Zufriedenheit der Jugendlichen mit der betrieblichen Ausbildung hoch und hat im Befragungszeitraum zugenommen. Das schließt nicht aus, dass zum Teil massive Kritik an der Ausbildung in einigen erwerbswirtschaftlichen Bereichen geäußert wurde. Die Arbeit an den Kollegschulen wird von allen Auszubildenden positiv eingeschätzt und mit Zustimmung bedacht.

 

Die beruflichen Perspektiven zeigen einerseits eine gestiegene Zufriedenheit mit dem gewählten Beruf, andererseits ein etwas gesunkenes Interesse an der Ausübung dieses Berufs nach der Ausbildung. Hier schlagen sich offensichtlich die Erfahrungen nieder, die die betreffenden Jugendlichen in einzelnen Ausbildungsbetrieben gemacht haben. Wichtig ist es, den Blick auf die Übernahmewahrscheinlichkeit zu richten: Waren es 2004 noch 60%, so ist diese Quote im Jahr 2005 auf 51% abgefallen. Dabei ist festzustellen, dass die Übernahmewahrscheinlichkeit im nicht erwerbswirtschaftlichen Bereich deutlich größer ist als im kommerziellen Bereich.

 

Arbeitsplatz auch außerhalb des Sports möglich

Ein Gesamtüberblick: Die Ausbildungsqualität hat zugenommen, die Kritik an der Ausbildung in manchen Betrieben des erwerbswirtschaftlichen Bereichs besteht weiterhin. Die Zufriedenheit der Jugendlichen mit der Ausbildung ist insgesamt gestiegen. Erfreulich ist bei beiden Befragungen die Tatsache, dass viele Jugendliche immer noch von dem angestrebten Beruf begeistert sind. Diese Begeisterung bekommt dann einen Dämpfer, wenn die Ausbildung den Ansprüchen nicht genügt, was den „Anbietern“ eine hohe Verantwortung auferlegt. Eine gute Ausbildung dient dem Ansehen des Berufsbildes und verbessert die Chancen der Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt. Da es sich in diesem Beruf der „Sport- und Fitnesskaufleute“ um einen kaufmännischen Beruf handelt, ist bei einer soliden kaufmännischen Qualifizierung der Arbeitsplatz auch in Betrieben außerhalb des Sports zu finden - vorausgesetzt, die kaufmännische Ausbildung ist wirklich gut.

 

Gutes Personal für Vereine, Verbände und Betriebe

Der Ausbildungsberuf „Sport- und Fitnesskaufmann“ bzw. „Sport- und Fitnesskauffrau“ stellt eine große Chance für viele Jugendliche dar. Zugleich bildet er eine Chance für Vereine, Verbände und Betriebe, gutes Personal zu erhalten und so die Existenz und die Weiterentwicklung der Systeme zu sichern. Ein Engagement in der Ausbildung für dieses attraktive Berufsfeld ist ein ganz wichtiger Baustein im gemeinsamen Bemühen um die Arbeitsplatzsituation der Jugendlichen. Damit stellt sich hier für den Sport eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

 

Die Broschüre, in der die Befragungen aufgearbeitet sind, ist zu erhalten bei: Landessportbund Nordrhein-Westfalen, Friedrich-Alfred-Straße 25, 47055 Duisburg unter dem Titel: „Sport- und Fitnesskaufmann - Eine Berufsausbildung auf dem Prüfstand“

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