„Sport wird nicht als der wichtige Bildungsakteur angesehen, der er ist“
Jana Priemer, Politikwissenschaftlerin und Zivilgesellschaftsforscherin vom Wissenschaftszentrum Berlin, spricht über die Ergebnisse des mit dem Verein Stiftungen für Bildung durchgeführten Forschungsprojekts „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in kommunalen Bildungslandschaften“ und die Lehren, die der Sport daraus ziehen kann.

12.05.2025

DOSB: Frau Priemer, Ihr Forschungsprojekt hat das zivilgesellschaftliche Bildungsengagement in Deutschland untersucht. Was war der Anlass dafür?
Jana Priemer: Bildungsengagement und Zivilgesellschaft werden oftmals zu wenig zusammengedacht, obwohl es viele Überschneidungen gibt. Es hat in Deutschland eine spannende Veränderung gegeben, die mit unserem Schulsystem zusammenhängt. Bis zum Jahrtausendwechsel galt das Schulsystem als sehr geschlossen, es gab kaum eine Verknüpfung mit zivilgesellschaftlichen Organisationen. Dies hat sich durch die Einführung des Ganztags stark verändert, nun bestehen viele Überschneidungen. Es gab aber keine Forschung dazu, was uns zu unserem Projekt veranlasst hat. Für mich persönlich lag ein zusätzlicher Antrieb darin, dass ich mich seit 2008 mit zivilgesellschaftlichen Organisationen beschäftige und seitdem beobachte, dass gerade bildungsbezogene Aktivitäten der Zivilgesellschaft zugenommen haben - weshalb ich ein großes Interesse für dieses Themenfeld entwickelt habe.
Um einmal zu definieren, worüber wir sprechen: Was ist unter dem Begriff „zivilgesellschaftliches Bildungsengagement“ zu verstehen? Was zeichnet es aus?
Die Zivilgesellschaft ist ein weites Feld. Dazu gehören alle engagierten Menschen, die im öffentlichen Raum, unentgeltlich Aufgaben für die Gesellschaft übernehmen. Wir sprechen in der Wissenschaft von freiwillig Engagierten, wozu auch Ehrenamtliche gehören. Zu den zivilgesellschaftlichen Organisationen gehören Vereine, Verbände, Stiftungen oder soziale Einrichtungen. Sie alle engagieren sich - im Idealfall - aktiv für Demokratie und für das Gemeinwohl. Als zivilgesellschaftliche Bildungsorganisationen verstehen wie jene, in denen Lernangebote gemacht werden. Bildungsmaßnahmen, die von Engagierten angeboten werden, bezeichnen wir dementsprechend als Bildungsengagement. Dabei ist es wichtig, mit einem erweiterten Verständnis von Bildung zu arbeiten. Wir lernen immer und überall: Bildung ist mehr als Schule und findet in vielen verschiedenen Kontexten statt – so auch im Sportverein.
Auf den Sport bezogen: Worin unterscheiden sich zum Beispiel in einem Verein Bildungsengagierte und andere Engagierte?
Bildungsengagierte sind Menschen, die anderen etwas beibringen. In einem Sportverein sind das klassischerweise Trainer oder Übungsleiterinnen, die ihre Gruppe in einer Sportart anleiten. Im Unterschied dazu gibt es als Beispiel Ämter wie das des Kassenwarts, die wichtige Funktionen erfüllen, aber keine Bildungsfunktion haben. Das sind andere Engagierte.
Wie viele Bildungsengagierte gibt es denn im deutschen Sport, und wie ist ihre Zahl verglichen mit anderen zivilgesellschaftlichen Bereichen einzuordnen?
63 Prozent der Engagierten im Sport sind Bildungsengagierte. Das ist der vierthöchste Wert, nur die Bereiche Bildung/Erziehung, berufliche Interessenvertretung und Wissenschaft/Forschung liegen darüber. Wenn man bedenkt, dass Sport der größte Engagementbereich in Deutschland ist, bedeutet das, dass in absoluten Zahlen betrachtet der Sport der größte zivilgesellschaftliche Bildungsakteur in Deutschland ist. Ich sage also guten Gewissens: Sport ist ein absolut wichtiger und großer Bereich für das Bildungsengagement.
Dennoch wirkt es oft so, als würde die Rolle des Sports für die Gesellschaft an vielen Stellen nicht anerkannt, als spielte der Sport beim Thema Bildung eine sehr untergeordnete Rolle. Wie nehmen Sie das wahr, und welche Rolle würden Sie dem Sport als zivilgesellschaftlichem Bildungsakteur zuordnen?
Grundsätzlich erhält Bildungsengagement im Allgemeinen wenig Aufmerksamkeit. Bildungsangebote, die nicht in Schulen oder Universitäten stattfinden, sind generell zu wenig anerkannt, das betrifft insbesondere die zivilgesellschaftlichen Angebote. Ich teile die Wahrnehmung, dass Sport viel zu selten als Bildungsakteur angesehen wird, zumindest nicht als der wichtige Bildungsakteur, der er ist. Das gilt allerdings nicht nur für die Wahrnehmung in der Politik und der Gesellschaft, sondern zum Teil auch für die Vereine, die sich selbst nicht immer als Bildungsakteur verstehen, obwohl sie entsprechende Angebote machen. Es wird zu oft noch in schulischem Kontext gedacht, und das ist eine Crux, denn Vereine müssen sich deutlich positionieren, um wahrgenommen zu werden. Gerade weil der Sport manch wichtige Bildungsprozesse besser anregt als Schule, weil Kinder und Jugendliche sie im Verein mit mehr Spaß und Lockerheit annehmen als im schulischen Kontext.
Über mangelnde Wertschätzung ihres Engagements klagen sehr viele im Sport Engagierte. Worin besteht denn der wichtigste Antrieb für diese Menschen, sich trotzdem einzubringen?
Ganz vornean steht für viele, anderen Menschen zu helfen und die Gesellschaft mitgestalten zu können. Aber auch der Kontakt und Austausch mit anderen Menschen ist wichtig, und da unterscheidet sich der Sport kaum von anderen Engagementbereichen. Was als Besonderheit im Bildungsengagement auffällt: Es geht vielen Bildungsengagierten auch darum, in der Ausübung ihrer Tätigkeit eigene Fähigkeiten weiterzuentwickeln, also auch selbst etwas zu lernen. Und: Menschen, die sich für Bildung engagieren, nehmen dafür auch deutlich öfter an Weiterbildungen teil.
Eine weitere Erkenntnis Ihrer Untersuchung ist, dass sich Bildungsengagierte im Sport verbindlicher und regelmäßiger einbringen. Woran liegt das?
Engagement lässt sich in unterschiedliche Intensitäten skalieren. Am unteren Ende der Skala steht das kurzfristige Kümmern, wie es zum Beispiel die Mutter macht, die die Trikots der Mannschaft ihres Sohnes wäscht, oder der Vater, der beim Turnier seiner Tochter Getränke verkauft. Ganz oben steht das dauerhafte und zeitintensive Ehrenamt, zum Beispiel als Trainerin oder Übungsleiter. Bildungsengagement im Sport ist besonders anspruchsvoll, weil es besonders zeitintensiv ist und mit einem hohen Grad an Verpflichtung und Verantwortung einhergeht. Als Trainerin oder Trainer muss ich jede Woche zu festgelegten Zeiten meine Sportgruppe betreuen, weil sonst der Betrieb nicht aufrechtzuerhalten ist. Außerdem sind mitunter regelmäßige Weiterbildungen vonnöten, um die Qualifikationen vorweisen zu können, die gefragt sind. Das ist in anderen Engagementbereichen nicht so stark ausgeprägt. Die sehr hohe Bindung an die Tätigkeit im Sport steht dem aktuellen Trend zu kurzfristigem Engagement entgegen. Verbindlichkeit und dauerhafte Verfügbarkeit sind im Bildungsengagement besonders wichtig. Deshalb wird es für Sportvereine auch immer schwieriger, in ausreichender Zahl Menschen zu finden und zu binden, die dazu bereit sind.
Welche Rolle spielt unter diesem Blickwinkel das Hauptamt im Sport, wie wichtig ist eine gute Balance zwischen Haupt- und Ehrenamt? Laut dem aktuellen Sportentwicklungsbericht beschäftigen nur 5,1 Prozent der Vereine in Deutschland bezahlte Führungskräfte.
Zunächst ist wichtig zu betonen, dass sich Bildungsengagement nur auf unbezahlte Tätigkeiten bezieht - wir meinen damit aber ausdrücklich nicht die Aufwandsentschädigungen. Wir sprechen dabei von freiwilligem Engagement. Die Grenzen zwischen Hauptamt und Engagement können jedoch fließend sein. Eine Lehrkraft, die vormittags an einer Schule unterrichtet, ist hauptberufliche Lehrkraft. Leitet sie aber nachmittags an der Schule außerhalb ihrer Arbeitszeit einen Sportkurs, ist das Bildungsengagement. Um auf den Kern Ihrer Frage zu kommen: Das Grundproblem, warum es für Vereine immer schwieriger wird, Ehrenamtliche zu gewinnen oder zu halten, ist die zunehmende Aufgabenfülle, die Engagierte zunehmend zeitlich belasten. Wenn also hauptamtliche Strukturen dabei helfen, zum Beispiel die Ausbildung von Ehrenamtlichen zu ermöglichen oder diesen Aufgaben abzunehmen, dann können sie sehr gewinnbringend sein. Wir sagen gern, dass Hauptamt Ehrenamt ermöglicht. Wir hören von Engagierten immer wieder: Der Wunsch nach Unterstützung ist unter den Ehrenamtlichen stark ausgeprägt, damit sie sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren können.
Als höchste Hürden werden oft die fehlende Vereinbarkeit von Privatleben und Ehrenamt, aber auch die überbordende Bürokratie genannt. Was können Vereine oder Verbände, aber auch die Ehrenamtlichen selbst tun, um dem entgegenzuwirken?
Ich würde diese Aufgabe keinesfalls auf die Vereine oder gar die Engagierten selbst abwälzen, die sind schon genug belastet. Es braucht vielmehr ein gesamtgesellschaftliches Umdenken. Arbeitgeber müssen flexibler werden, was Freistellungen von der Arbeit für ehrenamtliche Tätigkeiten angeht. Vor allem aber ist die Politik gefragt. Sie muss Bürokratie abbauen, Anträge erleichtern, das Ehrenamt besser ausstatten. Sie muss aber auch Schwellen für bestimmte Gruppen der Gesellschaft abbauen, die beispielsweise aus finanziellen Gründen von Engagement ausgeschlossen sind. Wer sich das Ticket für den Nahverkehr nicht leisten kann, fällt für gesellschaftliches Engagement vor Ort häufig aus. Das lässt sich ändern.
Sprechen wir nur über mehr finanzielle Anreize? Viele Ehrenamtliche betonen, dass es ihnen nicht um Geld geht, sondern um die Anerkennung ihrer Leistungen. Sie wollen wertgeschätzt werden.
Das nehmen wir aus den Ergebnissen unserer Untersuchungen auch wahr. Geld ist keine Motivation, gleichwohl müssen zumindest die entstehenden Kosten durch eine angemessene Aufwandsentschädigung gedeckt werden. Engagierte spenden so viel Zeit, da sollten sie nicht auch noch Geld aufbringen müssen. Wertschätzung ist allerdings ein sehr wichtiges Element, das nicht nur in der Politik, sondern auch in Vereinen und Verbänden mehr Aufmerksamkeit braucht. Damit kann man vielleicht keine neuen Ehrenamtlichen gewinnen, aber die, die man hat, an sich binden. Ein Paradebeispiel für gelungene Wertschätzung sind die „Sterne des Sports“, da wird gesellschaftliches Engagement vom Bundespräsidenten ausgezeichnet, die Sichtbarkeit ist hoch und es gibt sogar ein stattliches Preisgeld. So etwas bräuchte es öfter.
Die neue Bundesregierung hat den Posten einer Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt geschaffen. Was erwarten Sie von dieser Position, was kann Christiane Schenderlein erreichen, was wünschen Sie sich von ihr?
Dass die Verantwortung für die Themen Sport und Ehrenamt nun im Bundeskanzleramt liegt, ist zunächst erst mal als Aufwertung und daher positiv zu betrachten. Was die konkrete Ausgestaltung betrifft, müssen wir abwarten. Als Engagement- und Zivilgesellschaftsforscherin wäre mir wichtig, dass auch den anderen Engagementbereichen die nötige Aufmerksam zuteil wird, auch wenn der Sport als größtes Engagementfeld und damit als größter zivilgesellschaftlicher Bildungsakteur eine herausragende Stellung hat. Daher wünsche ich mir auch, dass wir dem gesamten Themenbereich Engagement mehr Forschungsaufmerksamkeit geben - insbesondere aber dem Bildungsengagement. Das ist in Deutschland deutlich zu wenig erforscht. Der Sport ist, was das angeht, ein Vorreiter. So ein Werkzeug wie den Sportentwicklungsbericht, der auf breiter Basis valide Daten liefert, haben viele andere Engagementbereiche nicht.
Dann verraten Sie uns zum Abschluss doch bitte noch, was Sie aus Forschungssicht dem Sport als Conclusio aus Ihrer Untersuchung raten. Was lässt sich insbesondere aus dem Fakt, dass Bildungsengagierte im Sport deutlich jünger sind als andere Engagierte, ableiten?
Dass Vereine und Verbände eine zielgruppenorientiertere Ansprache brauchen, sie müssen die unterschiedlichen Gruppen bei deren Neigungen und Fähigkeiten abholen. Meine Hypothese ist, dass ältere Menschen im Sport eher die klassischen Ämter besetzen, die nicht zum Bildungsengagement zählen. Aber gerade, weil im Bereich Training/Übungsleitung das Personal immer knapper wird, darf man bei der Gewinnung von Übungsleitern und Trainerinnen nicht nur auf die jüngeren Generationen schauen. Die Alterspyramide der Gesellschaft verbreitert sich immer weiter nach oben, es wird also zukünftig noch mehr ältere als jüngere Menschen geben – viel ungenutztes Potenzial. Die älteren Generationen sollten also deutlich stärker eingebunden werden, was übrigens auch einen sozialintegrativen Mehrwert hätte. Durch eine zielgruppengerechte Ansprache ließe sich das optimieren, denn viele Ältere suchen neue Herausforderungen und umgeben sich auch gern mit Jüngeren. Da sehe ich großes Potenzial, und ich rate dem Sport, dieses Potenzial zu heben.
Als höchste Hürden werden oft die fehlende Vereinbarkeit von Privatleben und Ehrenamt, aber auch die überbordende Bürokratie genannt. Was können Vereine oder Verbände, aber auch die Ehrenamtlichen selbst tun, um dem entgegenzuwirken?
Ich würde diese Aufgabe keinesfalls auf die Vereine oder gar die Engagierten selbst abwälzen, die sind schon genug belastet. Es braucht vielmehr ein gesamtgesellschaftliches Umdenken. Arbeitgeber müssen flexibler werden, was Freistellungen von der Arbeit für ehrenamtliche Tätigkeiten angeht. Vor allem aber ist die Politik gefragt. Sie muss Bürokratie abbauen, Anträge erleichtern, das Ehrenamt besser ausstatten. Sie muss aber auch Schwellen für bestimmte Gruppen der Gesellschaft abbauen, die beispielsweise aus finanziellen Gründen von Engagement ausgeschlossen sind. Wer sich das Ticket für den Nahverkehr nicht leisten kann, fällt für gesellschaftliches Engagement vor Ort häufig aus. Das lässt sich ändern.
Sprechen wir nur über mehr finanzielle Anreize? Viele Ehrenamtliche betonen, dass es ihnen nicht um Geld geht, sondern um die Anerkennung ihrer Leistungen. Sie wollen wertgeschätzt werden.
Das nehmen wir aus den Ergebnissen unserer Untersuchungen auch wahr. Geld ist keine Motivation, gleichwohl müssen zumindest die entstehenden Kosten durch eine angemessene Aufwandsentschädigung gedeckt werden. Engagierte spenden so viel Zeit, da sollten sie nicht auch noch Geld aufbringen müssen. Wertschätzung ist allerdings ein sehr wichtiges Element, das nicht nur in der Politik, sondern auch in Vereinen und Verbänden mehr Aufmerksamkeit braucht. Damit kann man vielleicht keine neuen Ehrenamtlichen gewinnen, aber die, die man hat, an sich binden. Ein Paradebeispiel für gelungene Wertschätzung sind die „Sterne des Sports“, da wird gesellschaftliches Engagement vom Bundespräsidenten ausgezeichnet, die Sichtbarkeit ist hoch und es gibt sogar ein stattliches Preisgeld. So etwas bräuchte es öfter.
Die neue Bundesregierung hat den Posten einer Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt geschaffen. Was erwarten Sie von dieser Position, was kann Christiane Schenderlein erreichen, was wünschen Sie sich von ihr?
Dass die Verantwortung für die Themen Sport und Ehrenamt nun im Bundeskanzleramt liegt, ist zunächst erst mal als Aufwertung und daher positiv zu betrachten. Was die konkrete Ausgestaltung betrifft, müssen wir abwarten. Als Engagement- und Zivilgesellschaftsforscherin wäre mir wichtig, dass auch den anderen Engagementbereichen die nötige Aufmerksam zuteil wird, auch wenn der Sport als größtes Engagementfeld und damit als größter zivilgesellschaftlicher Bildungsakteur eine herausragende Stellung hat. Daher wünsche ich mir auch, dass wir dem gesamten Themenbereich Engagement mehr Forschungsaufmerksamkeit geben - insbesondere aber dem Bildungsengagement. Das ist in Deutschland deutlich zu wenig erforscht. Der Sport ist, was das angeht, ein Vorreiter. So ein Werkzeug wie den Sportentwicklungsbericht, der auf breiter Basis valide Daten liefert, haben viele andere Engagementbereiche nicht.
Dann verraten Sie uns zum Abschluss doch bitte noch, was Sie aus Forschungssicht dem Sport als Conclusio aus Ihrer Untersuchung raten. Was lässt sich insbesondere aus dem Fakt, dass Bildungsengagierte im Sport deutlich jünger sind als andere Engagierte, ableiten?
Dass Vereine und Verbände eine zielgruppenorientiertere Ansprache brauchen, sie müssen die unterschiedlichen Gruppen bei deren Neigungen und Fähigkeiten abholen. Meine Hypothese ist, dass ältere Menschen im Sport eher die klassischen Ämter besetzen, die nicht zum Bildungsengagement zählen. Aber gerade, weil im Bereich Training/Übungsleitung das Personal immer knapper wird, darf man bei der Gewinnung von Übungsleitern und Trainerinnen nicht nur auf die jüngeren Generationen schauen. Die Alterspyramide der Gesellschaft verbreitert sich immer weiter nach oben, es wird also zukünftig noch mehr ältere als jüngere Menschen geben - viel ungenutztes Potenzial. Die älteren Generationen sollten also deutlich stärker eingebunden werden, was übrigens auch einen sozialintegrativen Mehrwert hätte. Durch eine zielgruppengerechte Ansprache ließe sich das optimieren, denn viele Ältere suchen neue Herausforderungen und umgeben sich auch gern mit Jüngeren. Da sehe ich großes Potenzial, und ich rate dem Sport, dieses Potenzial zu heben.
Den Policy Brief zum Thema finden Sie unter https://bibliothek.wzb.eu/policy-brief/ZZ_FU-WZB_PolicyBrief_01_priemer_roessler-prokhorenko_hutter.pdf