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Teambildung mit dem Deutschen Sportabzeichen

Nils Krüger, Nachwuchstrainer bei der HSG Pinnau, setzt auf den Gemeinschaftseffekt

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

20.08.2015

    Wenn die Leidenschaft für den Handball genauso groß ist wie die Leidenschaft für das Deutsche Sportabzeichen, dann kommt man ganz schnell auf die Idee, wie sich beides miteinander verbinden lässt. Nils Krüger arbeitet hauptberuflich beim Hamburger Sportbund und war dort von 1998 bis 2007 für das Deutsche Sportabzeichen zuständig. In seiner Freizeit engagiert er sich als Trainer der männlichen C1- und C2-Jugend der HSG Pinnau. Als er nach einer geeigneten Maßnahme suchte, um die Mannschaft vor dem Saisonstart zusammen zu schweißen, musste er nicht lange überlegen. Alle sollten gemeinsam das Deutsche Sportabzeichen ablegen.

    "Mein Co-Trainer Malte Iversen, der selbst in der A-Mannschaft Handball spielt, war gleich Feuer und Flamme", erzählt Nils Krüger. Obwohl die Jungs im Alter von 13/14 Jahren nicht von Anfang an so begeistert waren wie er, erschienen am 13. Juni dann 17 von 21 Spielern, um gemeinsam das Deutsche Sportabzeichen zu machen.

    "Die HSG Pinnau ist aus dem VfL Pinneberg und dem TSV Prisdorf hervorgegangen. Beim VfL Pinneberg gab es einen Sportabzeichenstützpunkt, den Jörn Manneck geleitet hat. Den habe ich dafür gewonnen, unseren Spielern bei einem gemeinsamen Termin die Sportabzeichen-Prüfungen abzunehmen", sagt Nils Krüger. "Wir hatten wetter-technisch drei Termine ausgemacht und am Freitag 12. Juni waren die Bedingungen einfach ideal."

    Als Team zusammen wachsen

    Jörn Manneck hatte vorab von Nils Krüger die Leistungslisten der Jungs bekommen, in die dann die Ergebnisse eingetragen wurden. Auf die Frage nach den Sportabzeichen-Disziplinen, bei denen Handballer besonders gut abschneiden, lacht Nils Krüger: "Natürlich beim Werfen. Da war der Druck schon recht hoch. 'Wer weniger als 27 Meter wirft, fliegt raus', habe ich ihnen gedroht. Das war natürlich nicht ernst gemeint", so Nils Krüger. Auch beim Weitsprung, bei der Ausdauer und beim Sprint schnitt die Mannschaft gut ab, nur beim Hochsprung hatten manche Schwierigkeiten, weil diese Disziplin technisch sehr anspruchsvoll ist.

    "Bei unserer Saisonvorbereitung mit dem Deutschen Sportabzeichen stand die Leistung aber nicht im Mittelpunkt", betont Nils Krüger. "Ich habe allen unseren Spielern gesagt: 'Hauptsache ihr besteht die Prüfungen und habt Spaß. Ob es am Ende Gold, Silber oder Bronze ist, das ist egal.'"

    Neben dem Spaß ging es vor allem um die Gemeinschaftlichkeit. Nicht umsonst ist das Motto der Mannschaft: "Ein Team weiß erst, was es kann, wenn jeder alles gegeben hat." Genau das sollten die Spieler bei dem gemeinsamen Sportabzeichen-Termin erleben: Sich gegenseitig anfeuern, ein bisschen den Ehrgeiz herauskitzeln und auch mal die trösten, die vielleicht über die eigene Leistung enttäuscht waren.

    Gemeinsam Herausforderungen meistern

    "Gerade heutzutage, wo viele Kinder zuhause wie kleine Könige behandelt werden, fehlt diese Gemeinschaftlichkeit oft. Das wollten wir unseren Spielern bei dem Termin mitgeben, sie dieses Miteinander erleben lassen. Sie sollten sehen: 'Mein Beitrag ist wichtig, damit wir das gemeinsame Ziel erreichen können' Niemand wird ausgegrenzt", beschreibt Nils Krüger seine Teambuilding-Idee.

    Natürlich haben auch die beiden Trainer am 12. Juni die Sportabzeichenprüfungen abgelegt. "Malte, mein Co-Trainer, ist 17 und topfit. Der kann das", sagt Nils Krüger und lacht. "Und ich selbst mache das Deutsche Sportabzeichen regelmäßig zusammen mit meiner Frau, Claudia Krüger. Sie ist nämlich Sportabzeichen-Prüferin."

    Auch bei der HSG Pinnau ist die gemeinsame Abnahme des Deutschen Sportabzeichens auf dem besten Weg zur Tradition zu werden. Nach der Premiere im vergangenen Jahr und dem zweiten Termin 2015 kann sich Nils Krüger vorstellen, dass es auch in den nächsten Jahren weitergeht. "Mein Kollege von der D-Jugend, wo die Spieler noch ein bisschen jünger sind, hat schon gesagt, dass er das für eine gute Sache hält und im nächsten Jahr auch mitmachen will."

    (Quelle: wirkhaus)

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