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Zum Tod von Friedrich „Fritz“ Mevert

Der deutsche Sport trauert um Friedrich Mevert, genannt Fritz, der am 14. Oktober im Alter von 89 Jahren verstorben ist. Er war ein bedeutender Chronist und Funktionär für den deutschen Sport.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

28.10.2025

Porträt von Friedrich Mevert in schwarz-weiß; im Hintergrund der Schriftzug "Landessportbund Niedersachsen"
Friedrich Mevert

Fritz Mevert wirkte mehr als 60 Jahre in verschiedenen Funktionen und Ämtern im deutschen und niedersächsischen Sport, im Ehrenamt und im Beruf. Der DOSB erinnert sich vor allem an einen seiner wichtigsten Sport-Chronisten und einen nicht minder bedeutenden Sportfunktionär, dessen Spuren zum Beispiel die Arbeit der Deutschen Sportjugend (dsj) bis heute prägen.

Als dsj-Geschäftsführer (von 1962 bis 1978) hat er als einen Schwerpunkt seiner Arbeit die internationalen Kontakte gestärkt und den deutsch-japanischen Simultanaustausch ebenso initiiert wie den Austausch der Sportjugend mit Israel und Frankreich. Er organisierte unter anderem sieben Olympia-Jugendfahrten und leitete auch bei den Olympischen Spielen 1972 in München das Jugendlager. Die von ihm intensivierte internationale Jugendarbeit ist bis heute eine bedeutende Aufgabe der Jugend-Organisation im DOSB. Mevert festigte die Strukturen der dsj, selbstständig, aber doch eingebunden in den damaligen Deutschen Sportbund (DSB), für den er ab 1974 auch als stellvertretender Generalsekretär fungierte. Er schaffte die Basis für eine nachhaltige Sozialarbeit im Jugendsport.

Danach war Mevert fast 20 Jahre lang bis 1997 als Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Niedersachsen in Hannover tätig. Sein letzter hauptamtlicher Posten war der des Sportreferenten im Niedersächsischen Innenministerium, wo er unter anderem für die Aktivitäten des Sports bei der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover zuständig war.

Unvergessen bleibt Fritz Mevert aber vor allem als Sporthistoriker, Buchautor und Publizist. Er galt als das „wandelnde Gedächtnis des deutschen Sports“ und wirkte entsprechend ab 2014 auch über Jahre in der DOSB-Arbeitsgruppe „Gedächtnis des Sports“ mit. Vor allem sein Buch „50 Jahre Deutscher Sportbund: Geschichte - Entwicklungen / Persönlichkeiten“ aus dem Jahr 2002 gilt als Standardwerk. Auch nach seinem beruflichen Ausscheiden blieb er dem Sport eng verbunden. Die DOSB-Presse, heute DOSB-Spotlight, hat er über viele Jahre mit seinen vielbeachteten Biografien und sportpolitischen Analysen aus sieben Jahrzehnten Nachkriegsgeschichte des Sports aufgewertet.

Zu seinem Werk gehören insgesamt 19 Monographien bzw. Sammelbände und mehrere Serien (unter anderem auch zur Geschichte der deutschen und internationalen Sportverbände). Er hat mehr als 3.600 sportpolitische, sporthistorische und biografische Beiträge für diverse Medien veröffentlicht. Sein Werk ist herausragend.

Fritz Mevert stammt aus Bückeburg, spielte in seiner Jugend Tischtennis, Basketball und Hockey und war als Leichtathlet aktiv. Sein ehrenamtliches Engagement startete er bereits mit 16 Jahren als Jugendwart des VfL Bückeburg. Weitere Ämter folgten, zum Beispiel als Vorsitzender des Tischtennisverbandes Schaumburg-Lippe oder in verschiedenen Funktionen beim Niedersächsischen Basketball-Verband. Nach dem Abitur studierte er von 1956 an Sport und Anglistik in Köln und Göttingen. Später hat er unter anderem auch den Verein Deutsches Sportmuseum in Köln sowie das Niedersächsische Institut für Sportgeschichte (NISH) mitbegründet. Im NISH wirkte er 20 Jahre als Vorstandsmitglied.

Seine großen Verdienste für den deutschen Sport wurden auch entsprechend gewürdigt. Als wichtigste Auszeichnungen stehen das Bundesverdienstkreuz am Bande (1998), die Ludwig-Walker-Plakette des DOSB (2002), der Ehren-Diskus der dsj (1980), die Prof.-Zimmermann-Medaille des NISH (2001) und die Aufnahme in die Ehrengalerie des niedersächsischen Sports (2012) zu Buche.

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