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Zuschauen beim Streben nach Perfektion

Im Team-D-Studios-Format „Tag für Tag“ gewährt Skibergsteiger Finn Hösch Einblicke in seine Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Norditalien und erklärt, welches die nächsten Schritte auf dem Weg nach Bormio sein werden.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

08.12.2025

Ein Skibergsteiger in Aktion
Finn Hösch kämpft Ende Dezember um das Ticket zu den Olympischen Spielen in Bormio.

Vielleicht wird man, wenn alles optimal gelaufen ist und Finn Hösch mit einer schönen Medaille von den Olympischen Spielen aus Norditalien (6. bis 22. Februar) abreisen kann, auf diesen Satz zurückschauen. „Es wird auch nach Olympia noch Ziele geben, aber es ist toll, zunächst nur bis zu diesem Moment schauen zu können“, sagt der Skibergsteiger von der Sektion Bergland München des Deutschen Alpenvereins (DAV) in der Team-D-Studios-Serie „Tag für Tag“, die in dieser Woche auf dem YouTube-Kanal von Team D erscheint. Team-D-Regisseur Maurice Stach schaut in diesem Format Athletinnen und Athleten in ihrer Vorbereitung auf die Winterspiele mit der Kamera über die Schulter, und der Fokus, mit dem Finn Hösch an seine Aufgaben herangeht, beeindruckt. Die Nervenstärke und Reife, die der 22-Jährige in seinen Aussagen ausstrahlt, könnte ein entscheidender Faktor dafür werden, das nächste große Ziel zu erreichen.

Noch allerdings hat der Sportsoldat, der sein Maschinenbau-Studium an der Technischen Universität München nach absolviertem Bachelor zugunsten der Olympiavorbereitung zurückgestellt hat, nicht einmal das Ticket nach Bormio in der Tasche. Dort wird das Ski Mountaineering (kurz: Skimo) bei seiner Premiere unter den fünf Ringen in nur zwei der vier Weltcupdisziplinen ausgetragen: Sprint und Mixedstaffel (je eine Frau und ein Mann). Zwölf Staffeln und je 18 Teilnehmende pro Geschlecht im Sprint sind zugelassen. Zwar hat das deutsche Weltcupteam in der Disziplin Sprint Quotenplätze für zwei Frauen und einen Mann sichern können. Wie diese namentlich besetzt werden, entscheidet sich jedoch erst am 28./29. Dezember, wenn die deutsche Elite zum nationalen Ausscheidungsevent am Jenner in Berchtesgaden zusammenkommt. Die dort erzielten Punkte gelten als wichtiger Indikator für die Besetzung der olympischen Wettkämpfe. Das letzte Wort aber haben die Bundestrainer.

  • Finn Hösch

    Gerade die Wechsel haben großen Einfluss darauf, wie erfolgreich man abschneidet. Wenn die Laufleistung mal nicht stimmt, aber man superschnell wechselt, kann man noch einiges rausholen.

    Finn Hösch
    Skibergsteiger
    DAV-Sektion Bergland München

    Finn Hösch, der bei den World University Winter Games in Turin 2025 Gold gewann, geht als klarer Favorit in die Ausscheidung. Sein aktueller Fokus liegt darauf, im Angesicht des größten Highlights seiner noch jungen Karriere nicht zu überdrehen. „Natürlich ist das Ziel Olympia ein großer Motivationstreiber. Man will immer noch mehr machen, um bestmöglich vorbereitet zu sein. Aber das Niveau hebt man nicht durch noch mehr Training, sondern durch mehr Qualität in den einzelnen Einheiten und gezielte Regeneration“, sagt er. Im Film nimmt er die Zuschauenden mit durch eine Session, in der das Mixed-Format mit Anstiegen, Abfahrten und Wechseln geübt wird. „Gerade die Wechsel haben großen Einfluss darauf, wie erfolgreich man abschneidet. Wenn die Laufleistung mal nicht stimmt, aber man superschnell wechselt, kann man noch einiges rausholen“, sagt er.

    Skimo besteht, kurz erklärt, aus den drei Teildisziplinen Aufstieg, Abfahrt und Tragepassage. Um beim Aufstieg nicht ins Rutschen zu geraten, werden den ultraleichten Ski Steigfelle untergeschnallt, die vor der Abfahrt in den Wechselzonen abgezogen werden müssen. Dazu gibt es Tragepassagen, auf denen die Bretter geschultert werden müssen. Bei Verstößen gegen die Regeln beim Wechseln drohen Strafzeiten. Skibergsteiger*innen sind Allrounder, und genau das schätzt Finn Hösch an seinem Sport, in den er sich bei einem Nachwuchscamp in Österreich verliebte. „Beim Skimo ist alles dabei: Kraft, Ausdauer, Technik, Koordination und Umgang mit dem Material. Man muss ein vollumfänglicher Athlet sein, es werden viele Fertigkeiten verlangt“, sagt er. Im Film wird diese Multifunktionalität erlebbar.

    Wie die kommenden Wochen bis zur Entscheidung vor dem Jahreswechsel aussehen, skizziert Finn Hösch ebenfalls mit klaren Worten. „Es geht nun darum, die Dinge in Perfektion zu bringen. Wir haben nur wenige Quervergleiche mit anderen Athleten, deshalb können wir uns nur selber toppen. Das treibt mich an, Sport auf Spitzenniveau zu machen.“ Das Zutrauen, dass ihm das gelingen wird, ist nach der Ansicht des Films ein weiteres Stück gewachsen.

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