
Event-Barr - Events barrierefrei gestalten
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Euer Sportverein oder Sportverband will Vielfalt fördern, Barrieren abbauen und allen Menschen Teilhabe ermöglichen? Dann seid ihr hier genau richtig!
Die Event-Barr bietet Informationen rund um das Thema inklusive und barrierefreie Events. Sie bietet praxisnahe Tipps und Inspiration, wie ihr Vielfalt während eurer Events noch besser leben könnt. Egal, ob bei einem Vereinsfest oder internationalem Event, gilt: Kleine Veränderungen können Großes bewirken.
Die Event-Barr ist ein Produkt des Projekts “Event-Inklusionsmanager*innen im Sport” und basiert auf den Erfahrungen, die 25 Event-Inklusionsmanager*innen in insgesamt fünf Projektjahren gesammelt haben.
Vorteile inklusiver und barrierefreier Events
Events inklusiv und barrierefrei zu gestalten bietet einige Vorteile
Durch die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an Events wird die Vielfalt der Gesellschaft sichtbar. Darüber hinaus entstehen dem/der Veranstalter*in weitere konkrete Vorteile:
- Erweiterung der Zielgruppe
- Ein Vorteil für alle Menschen
- Positiverfahrung wirken positiv das Feedback dazu aus.
- allgemeine Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen
- Abbau von Vorurteilen und Berührungsängsten gegenüber Menschen mit Behinderung.
- Menschen mit Behinderungen erleben Selbstwirksamkeit
- Besonders beim Einsatz von Menschen mit Behinderungen findet Helfen auf Augenhöhe statt
- Vorbildfunktion für andere Sportvereine und -verbände
Am Anfang steht die Idee
Eine Veranstaltung beginnt nicht erst am Veranstaltungstage, sondern bereits weit im Vorfeld. Um die Veranstaltung erfolgreich zu gestalten, sollten im Laufe der Planung ein paar Fragen gestellt und beantwortet werden. Diese Fragen helfen nicht nur dabei, die Idee der Veranstaltung zu konkretisieren, sondern bereits auch dabei, erste Planungsschritte einzuleiten und mit beteiligten Personen oder Organisationen zu kommunizieren. Der Kommunikation wird sich im darauffolgenden Kapitel noch einmal separat gewidmet.
Diese W-Fragen bieten sich für die initiale Planung an: WAS soll gemacht werden? / WAS ist das Ziel?
- Die wohl wichtigste Frage der Vorbereitung, da hiervon weitere Planungsschritte abhängen: Um was für eine Veranstaltung handelt es sich überhaupt; Soll es um Sport, Informationen, Fortbildungen oder Austausch gehen?
- Eine klare Zielsetzung, an der sich stets orientiert werden soll und die im Nachgang auch evaluiert werden können muss, ist unabdingbar.
Diese gilt es auch über die Dauer der Planung und Durchführung klar mit allen Beteiligten zu kommunizieren, da es ansonsten zu Frustration oder Unsicherheiten kommen kann und man langfristig Partner nur halten kann, wenn man ihnen die Ziele und Werte der Veranstaltung transparent darlegt.
Eine Zielsetzung sollte, wenn möglich, klar quantifizierbar sein: z.B.: 150 Teilnehmer*innen erreichen, zwei neue Projektpartner gewinnen; fünf Menschen mit Behinderung zur Übungsleiterassistenz ausbilden
- Je nach Art der Veranstaltung muss man sich auch darüber klar werden, wen man ansprechen möchte. Inklusion meint, dass niemand aufgrund einer Einschränkung ausgeschlossen werden darf. Nichtsdestoweniger muss man abhängig von den eigenen Ressourcen auch klar wissen, was man womöglich (noch) nicht leisten kann. Einen (kleinen) Schritt hin zu mehr Inklusion zu gehen ist manchmal sinnvoller, als eine möglichst heterogene Zielgruppe anzusprechen, der man am Ende nicht gerecht werden kann. o Je nach Zielgruppe müssen weitere Schritte eingeleitet werden: Projekt- und Planungspartner organisieren, Unterstützungsbedarf einrichten (Dolmetscher, barrierefreie Gebäude, Texte in leichter Sprache…).
Barrierefreiheit auf dem Gelände / im Gebäude,
o störungsfreie Umgebung,
o eine Geländebegehung mit Partnern und Beteiligten vor der weiteren Detailplanung ist unabdingbar. ▪
Die eigenen Grenzen zu kennen ist wichtig. Zudem kann es hilfreich sein, das eigene Netzwerk auszubauen und Akteure mit anderen Blickwinkeln und Fokussen heranzuziehen, da man selbst nicht immer alle Bedürfnisse selbst antizipieren kann.
Im Bereich Inklusion bieten sich etwa Leistungserbringer, Werkstätten, Sportvereine und dedizierte Verbände an.
Es ist ratsam, bereits frühzeitig Akteure auf allen Ebenen hinzuzuziehen, die auch bei der Planung behilflich sein können, bspw. weil sie Bedürfnisse kennen oder direkt mit Menschen mit Behinderungen arbeiten.
o Wichtig ist es, klare Ansprechpartner und Verantwortungen zu kennen und frühzeitig zu benennen, um die Planung konstruktiv voranzubringen. Dies gilt für externe Ansprechpartner*innen gleichermaßen wie für interne;
o Eine klare Aufgabenteilung und -zuordnung sollte ebenfalls von Anfang an kommuniziert werden. ▪
Sind die Planungen abgeschlossen, geht es an die Ausschreibung. Hier muss je nach Kapazität intern entschieden werden, welche Mittel herangezogen werden sollen und können (bspw. Einladungen nur an Projektpartner, erst an Partner*innen und dann an die Öffentlichkeit, eigene Vereine miteinbeziehen, Anmeldemodalität klar machen [direkt per Email, Telefon, Fax oder über ein Ticketing-System…→ Zwei-Sinne-Prinzip für die Anmeldung → mindestens zwei Möglichkeiten der Anmeldung anbieten]).
Wichtig ist bei der Einladung die Beachtung der zuvor festgelegten Zielgruppe. So sollte die Einladung adressatengemäß sein (z.B. auch in Braille-Schrift oder leichter Sprache vorliegen). o Generell, so sagt man, sollten bei inklusiven Veranstaltungen immer mindestens zwei Sinne angesprochen werden (also bspw. auch mit Bildern und Icons arbeiten) → siehe Zwei-Sinne-Prinzip
Auf der Einladung sollte bereits deutlich werden, wer die Zielgruppe ist und wie inklusiv die Veranstaltung wirklich ist (um keine nicht erfüllbaren Erwartungen zu schüren).

Barrierefreiheit für eine Veranstaltung herzustellen ist wichtig, um alle Menschen einzubinden.
In der nachfolgenden Checkliste finden sich sowohl Basis- als auch Detailinformationen. Jede kleine Veränderung ist ein ein wichtiger Schritt für mehr Teilhabe. Die Anregungen basieren auf Erfahrungen der Teilprojekte des EVI-Projekts. Wir bedanken uns vor allem beim Kreissportverband Nordfriesland sowie beim DJK Sportverband DV Köln für die gute Zusammenarbeit.