Schwimmer noch ohne Medaille
Als Superstar Michael Phelps erneut olympische Geschichte schrieb, starb für Paul Biedermann auch die letzte Hoffnung auf eine Medaille. 25 Stunden nach seiner Niederlage über 200 m Freistil fehlten dem Weltrekorder mit der viertplatzierten Staffel nur 29 Hundertstel zum dritten Platz, den Deutschen droht nun ein historisches Debakel.
Während Phelps seine Olympia-Medaillen Nummer 18 und 19 aus dem Londoner Becken fischte, steht bei Biedermann und Co. zur Halbzeit im Aquatics Centre weiter die Null. Es könnten die ersten medaillenlosen Spiele seit 80 Jahren werden. Wie vor vier Jahren in Peking kann wohl nur noch Britta Steffen das totale Fiasko verhindern. Die Doppel-Olympiasiegerin geht am Mittwoch als Titelverteidigerin über 100 m an den Start.
"Wenn man kein Glück hat, dann kommt auch noch Pech dazu", sagte Biedermann und zog sein ganz persönliches Olympia-Fazit: "Ich bin gerade etwas ratlos und kann es nicht einschätzen. Ich habe jetzt Zeit, darüber nachzudenken. Es ist schwer zu verkraften, wie es gelaufen ist." Die deutsche Staffel belegt hinter den USA, Frankreich und China den vierten Platz.
Zweimal Gold bei Vielseitigkeitsreitern
Die Vielseitigkeitsreiter haben den doppelten Gold-Coup von Peking auch in London wiederholt. Zunächst bescherten sie der deutschen Olympia-Mannschaft in der Teamentscheidung die erste Goldmedaille. Später gewann Michael Jung aus Horb an seinem 30. Geburtstag auch im Einzel Gold. Das Team mit Welt- und Europameister Jung, Ingrid Klimke, Sandra Auffarth, Dirk Schrade und Peter Thomsen setzte sich mit 133,70 Punkten vor Großbritannien und Neuseeland durch. Jung siegte im Einzel mit 40,60 Punkten vor der Schwedin Sara Algotsson Ostholt, die auf 43,30 Punkte kam. Bronze holte sich mit 44,80 Zählern Auffarth. Bereits vor vier Jahren in Hongkong hatte die Buschreiter-Équipe nach Dressur, Geländeritt und Springen triumphiert.
Silber im Einer-Canadier
Canadier-Fahrer Sideris Tasiadis hat bei den Olympischen Spielen in London Silber gewonnen. Der Olympia-Debütant aus Augsburg paddelte im Lee Valley White Water Centre in 98,09 Sekunden zur ersten Medaille der deutschen Slalom-Kanuten seit dem Olympiasieg von Alexander Grimm 2008 in Peking. Die Goldemdaille holte in 97,06 Sekunden der Franzose Tony Estanguet, Bronze ging an Michal Martikan aus der Slowakei.
Bischof verpasst zweites Olympia-Gold
Ole Bischof hat sein zweites olympisches Gold verpasst, den deutschen Judoka bei den Spielen in London aber mit Silber die erste Medaille gesichert. Vier Jahre nach seinem Triumph von Peking unterlag der 32 Jahre alte Reutlinger in der Neuauflage des Finals von 2008 dem südkoreanischen Weltmeister und Weltranglistenersten Kim Jae-Bum.
Wasserspringerinnen werden Sechste
Die WM-Dritten Christin Steuer und Nora Subschinski haben im olympischen Sychronwettbewerb vom Turm Edelmetall verpasst. Die Wasserspringerinnen aus Riesa und Berlin belegten im Aquatics Centre Rang sechs. Gold ging wie erwartet an die Weltmeisterinnen Chen Ruolin und Wang Hao aus China. Dahinter holten Alejandra Orozco Loza und Paola Sanchez aus Mexiko Silber, Bronze ging an die Kanadierinnen Roseline Filion und Meaghan Benfeito.
Ruderer Hacker im Halbfinale
Ex-Weltmeister Marcel Hacker hat bei der olympischen Ruder-Regatta das Halbfinale erreicht. Der 35-Jährige aus Frankfurt am Main musste sich im Viertelfinale auf dem Dorney Lake allerdings mit Platz zwei hinter dem britischen WM-Dritten Alan Campbell begnügen. Das Halbfinale wird am Mittwoch ausgetragen. In Athen 2004 und vor vier Jahren in Peking hatte Hacker den Einzug in den olympischen Endlauf verpasst. Überraschend mussten indes die Ex-Weltmeister Eric Knittel/Stephan Krüger als Vierte des Halbfinals die Segel streichen. Der Frauen-Achter schied auf dem Dorney Lake als Letzter im Hoffnungslauf aus.
Florettfechter scheiden vorzeitig aus
Die deutschen Florettfechter um Peking-Sieger Benjamin Kleibrink und den viermaligen Einzel-Weltmeister Peter Joppich sind leer ausgegangen. Für Kleibrink war bereits in der Runde der letzten 32 Schluss. In der Neuauflage des olympischen Finals von 2008 verlor der 27-Jährige gegen den Japaner Yuki Ota überraschend deutlich mit 5:15. Joppich unterlag im Achtelfinale dem WM-Fünften Alaaeldin Abdouelkassem aus Ägypten 10:15. Sebastian Bachmann aus Bonn verlor ebenfalls im Achtelfinale gegen den italienischen Weltranglistenzweiten Valerio Aspromonte 11:15.
Tennisspielerinnen im Achtelfinale
Julia Görges ist ihren Fed-Cup-Kolleginnen Angelique Kerber und Sabine Lisicki ins Achtelfinale des olympischen Tennisturniers in Wimbledon gefolgt. Die 23-Jährige aus Bad Oldesloe bezwang Varvara Lepchenko aus den USA 6:3 und 7:5 und trifft nun auf Maria Kirilenko oder Heather Watson. In der ersten Runde hatte Görges überraschend Wimbledonfinalistin Agnieszka Radwanska aus dem Turnier geworfen.
Erste Niederlage für Goller/Ludwig
Die Medaillenkandidatinnen Sara Goller und Laura Ludwig haben beim olympischen Beachvolleyballturnier den ersten Rückschlag hinnehmen müssen. In ihrem zweiten Gruppenspiel in London kassierten die Ex-Europameisterinnen aus Berlin beim hart umkämpften 1:2 gegen Talita Rocha und Maria Antonelli aus Brasilien die erste Niederlage. Derweil stehen Jonathan Erdmann und Kay Matysik nach ihrer zweiten Niederlage vor dem Aus. Das Duo aus Berlin unterlag den niederländischen Routiniers Reinder Nummerdor und Richard Schuil mit 0:2.
Volleyball-Männer bleiben sieglos
Die deutschen Volleyballer haben auch ihre zweite Partie bei den Olympischen Spielen verloren. Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen unterlag Olympiasieger USA erwartungsgemäß mit 0:3 und muss nun auf die Spiele gegen Europameister Serbien am Donnerstag und zwei Tage später gegen Außenseiter Tunesien hoffen.
(Quelle: SID)
