8. Tag London 2012: Schwarzkopf holt Silber für Deutschland

Lilli Schwarzkopf hat sensationell die Silbermedaille im Leichtathletik-Mehrkampf der Frauen gewonnen. Es war die einzige Medaille für Deutschland an diesem Samstag mit insgesamt 25 Entscheidungen.

 

Erlöst und erleichert: Nach langer Zitterpartei konnte Lilli Schhwarzkopf sich endlich die verdiente Silbermedaille umhängen. Foto: picture-alliance
Erlöst und erleichert: Nach langer Zitterpartei konnte Lilli Schhwarzkopf sich endlich die verdiente Silbermedaille umhängen. Foto: picture-alliance

Siebenkämpferin Schwarzkopf holt nach Zitterpartie Silber

Lilli Schwarzkopf hat bei den Olympischen Spielen im Siebenkampf nach einer zurückgenommenen Disqualifikation im abschließenden 800-m-Lauf doch die Silbermedaille gewonnen. Die 28-Jährige von der LG Rhein-Sieg war zunächst wegen angeblichen Bahnverlassens aus der Wertung des Laufes genommen worden. Dies stellte sich anschließend als Irrtum heraus. Der Lauf von Scharzkopf wurde in die Wertung genommen. Nach einer mehr als halbstündigen Zitterpartie durfte sich Schwarzkopf am Ende doch über 6649 Punkte und Platz zwei hinter mit 6955 Punkten siegreichen Britin Jessica Ennis freuen. Bronze ging an die Russin Tatjana Tschernowa mit 6628 Punkten.

Weitsprung-Europameister Bayer nur Fünfter

Weitsprung-Europameister Sebastian Bayer ist bei den Olympischen Spielen in London ohne Medaille geblieben. Der 26 Jahre alte Hamburger musste sich mit 8,10 m und dem fünften Platz begnügen. Olympiasieger wurde der Brite Greg Rutherford mit 8,31 m. Bayer war als Zwölfter der Qualifikation nur mit viel Glück überhaupt ins Finale gerutscht. Christian Reif war als 13. im Vorkampf ausgeschieden.

Diskuswerferin Müller auf Platz fünf

Für Diskuswerferin Nadine Müller hat es bei den Olympischen Spielen nur zu Platz fünf gereicht. Beim Sieg der Kroatin Sandra Perkjovic mit 69,11 m kam die WM- und EM-Zweite aus Halle an der Saale nicht über 65,94 m hinaus. Silber sicherte sich die Jahres-Weltbeste Darja Pischtschalnikowa aus Russland mit 67,56 m, Bronze ging an Weltmeisterin Li Yanfeng aus China mit 67,22 m. Junioren-Weltmeisterin Anna Rüh aus Neubrandenburg belegte mit 61,36 m Rang zehn.

Britta Steffen wird Vierte über 50 m Freistil

Weltrekordlerin Britta Steffen hat am letzten Tag der olympischen Schwimmwettbewerbe über 50 m Freistil Edelmetall knapp verpasst. Die 28-Jährige, die vor vier Jahren in Peking Gold gewonnen hatte, wurde in 24,46 Sekunden Vierte, zu Bronze fehlten der Berlinerin sieben Hundertstel. Gold ging wie erwartet an die Niederländerin Ranomi Kromowidjojo, die nach dem Erfolg über 100 m ihren Doppelsieg perfekt machte. Über 4x100-m-Lagen der Frauen gewannen die USA mit Weltrekord in 3:52,05 Minuten Gold. Über 1500 m Freistil siegte der Chinese Sun Yang mit Weltrekordzeit in 14:31,02 Minuten.

Phelps tritt mit 18. Olympiasieg ab

US-Superstar Michael Phelps tritt mit seinem insgesamt 18. Olympiasieg von der Schwimmbühne ab. Mit der 4x100-m-Lagenstaffel der USA gewann Phelps überlegen in 3:29,35 Minuten vor Japan und Australien. Phelps reist mit viermal Gold und zweimal Silber als erfolgreichster Schwimmer aus London ab. Sein gesamtes Medaillenkonto bei Olympia schraubte der 27-Jährige auf 22. Das deutsche Quartett mit Helge Meeuw, Christian vom Lehn, Steffen und Markus Deibler erreichte den sechsten Platz. Deutschland blieb damit erstmals seit den Spielen 1932 im Schwimmen ohne olympische Medaille.

Christopher Kas und Sabine Lisicki noch im Match um Bronze

Christopher Kas und Sabine Lisicki haben spielen am Sonntag um Bronze im Mixed. Im Halbfinale unterlagen die letzten Deutschen im Turnier 1:6, 7:6, 7:10 im Match-Tiebreak gegen die britischen Publikumslieblinge Andy Murray und Laura Robson. Zwölf Jahre nach ihrer Schwester Venus in Sydney hat auch Serena Williams Olympia-Gold im Damen-Einzel gewonnen. In einem einseitigen Tennis-Finale fertigte die 13-malige Grand-Slam-Gewinnerin ihre russische Konkurrentin Maria Scharapowa in nur 63 Minuten mit 6:0, 6:1 ab. Das zweite Tennis-Gold des Tages für die USA gewannen die Zwillingsbrüder Bob und Mike Bryan.

Triathlon-Trio verpasst Medaillenränge - Gold an Spirig

Die deutschen Triathletinnen um Rekord-Olympionikin Anja Dittmer haben die Medaillenränge deutlich verpasst. Die 36-Jährige aus Neubrandenburg kam bei ihrer vierten und wahrscheinlich letzten Olympia-Teilnahme im Londoner Hyde-Park nicht über den 12 Platz direkt hinter Anne Haug aus Erlangen hinaus. Der Sieg ging nach 1500 m Schwimmen, 43 km Radfahren und zehn Kilometer Laufen im Fotofinish an die dreifache Europameisterin Nicola Spirig aus der Schweiz. Knapp geschlagen wurde die Schwedin Lisa Norden Zweite, Bronze ging an die Australierin Erin Densham.

Degenteam um Heidemann auf Fünf - Gold an China

Die deutschen Degenfechterinnen um die Olympiazweite Britta Heidemann haben im Teamwettbewerb die angestrebte Medaille verpasst und nur Platz fünf belegt. Die Leverkusenerin Heidemann, Imke Duplitzer aus Bonn und Monika Sozanska aus Heidenheim unterlagen zum Auftakt dem WM-Zweiten China 42:45. In den Platzierungsgefecht gab es anschließend ein 45:36 gegen die Ukraine und ein 45:36 gegen Weltmeister Rumänien. Die Mannschaft aus China sicherte sich die Goldmedaille.

Bahnradfahrer Kluge liegt in Medaillennähe

Der deutsche Bahnradfahrer Roger Kluge liegt zur Hälfte des olympischen Omnium-Wettbewerbs noch in Reichweite der Medaillen. Der 26-Jährige aus Eisenhüttenstadt beendete im Londoner Velodrom das Ausscheidungsrennen als Siebter und belegt nach drei von sechs Disziplinen des Bahnrad-Mehrkampfs den sechsten Gesamtrang.

Britische Frauen holen Verfolgungs-Gold mit Weltrekord

Das Trio von Olympia-Gastgeber Großbritannien hat im Londoner Velodrom Gold in der 3000-m-Mannschaftsverfolgung der Frauen gewonnen. Dani King, Laura Trott und Joanna Rowsell siegten im Finale in der Weltrekordzeit von 3:14,051 Minuten gegen die USA und holten das vierte britische Gold im fünften Bahnradwettbewerb. In ihrem letzten olympischen Rennen erreichte Judith Arndt aus Königs Wusterhausen mit Charlotte Becker aus Datteln und Lisa Brennauer aus Kempten trotz des deutschen Rekordes von 3:20,824 Minuten nur den achten Platz.

Brink/Reckermann im Viertelfinale, Erdmann/Matysik raus

Die Europameister Julius Brink und Jonas Reckermann sind bei den Olympischen Spielen ins Viertelfinale spaziert und dürfen von der ersten deutschen Beachvolleyball-Medaille seit zwölf Jahren träumen. Das Duo aus Berlin setzte sich in der ersten K.o.-Runde mühelos mit 21:12, 21:17 gegen Aleksandrs Samoilovs/Ruslans Sorokins aus Lettland durch. Ausgeschieden sind dagegen im Achtelfinale Jonathan Erdmann und Kay Matysik aus Berlin.

Fall Drygalla: Bach sauer über Äußerungen aus der Politik

DOSB-Präsident Thomas Bach ist erbost über Aussagen von Politikern, die die Darstellung der deutschen Mannschaftsleitung in London im Fall Nadja Drygalla in Zweifel gezogen haben. Er sei nicht nur verwundert, sondern erbost über Äußerungen aus der Politik in Deutschland, sagte Bach. Er halte es für ein inakzeptables Vorgehen, die Aussagen und das Vorgehen der Mannschaftsleitung in Zweifel zu ziehen, sagte der IOC-Vizepräsident während einer Pressekonferenz im Deutschen Haus.

(Quelle: DOSB)


  • Erlöst und erleichert: Nach langer Zitterpartei konnte Lilli Schhwarzkopf sich endlich die verdiente Silbermedaille umhängen. Foto: picture-alliance
    Erlöst und erleichert: Nach langer Zitterpartei konnte Lilli Schhwarzkopf sich endlich die verdiente Silbermedaille umhängen. Foto: picture-alliance
  • Roger Kluge kann in London seine Erfahrung ausspielen. In Peking gewann er Silber im Punktefahren. Foto: picture-alliance
    Roger Kluge kann in London seine Erfahrung ausspielen. In Peking gewann er Silber im Punktefahren. Foto: picture-alliance