Bach: "Engagement macht Spaß und lohnt sich"

DOSB-Präsident Thomas Bach hat am Donnerstag (23.5.) mit dem "Südkurier" ein Gespräch über das Sportabzeichen und ehrenamtliche Helfer geführt.

Thomas Bach lobte im Interview mit dem Südkurier die Arbeit der Ehrenamtlichen als tragende Säule des Sports. Foto: Camera4
Thomas Bach lobte im Interview mit dem Südkurier die Arbeit der Ehrenamtlichen als tragende Säule des Sports. Foto: Camera4

Südkurier: Was wäre das Deutsche Sportabzeichen ohne das ehrenamtliche Engagement der Prüfer? Welche Bedeutung hat das Ehrenamt?

Bach: Der im DOSB organisierte gemeinwohlorientiere Sport ist ohne Ehrenamt schlicht unvorstellbar. Rund 8,85 Millionen Menschen engagieren sich in den 91.000 Vereinen und 98 Mitgliedsorganisationen des DOSB ehrenamtlich oder als freiwillige Helfer. Sie sorgen dafür, dass 27,8 Millionen Menschen in deutschen Sportvereinen Freude an Bewegung und Miteinander erleben können. Sport ohne Ehrenamt ist schlicht unvorstellbar und die hier erbrachten Leistungen wären für die Gesellschaft quasi unbezahlbar. Im Schnitt engagiert sich jeder der 1,85 Mio. Ehrenamtlichen mit 20,1 Stunden pro Monat. Dies entspricht bundesweit 37,2 Millionen Arbeitsstunden und einer jährlichen Wertschöpfung von fast sieben Milliarden Euro, wenn man 15 Euro Stundenlohn zu Grunde legen würde. Wer sollte das bezahlen? Von daher ist das Ehrenamt für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft unabdingbar und deshalb sind wir auch dankbar, dass Bundestag und Bundesrat jüngst einem Gesetz zur Stärkung des Ehrenamtes zugestimmt haben.

Welche Rolle haben die Prüfer in den 100 Jahren Sportabzeichen gespielt?

Die ehrenamtlichen Prüfer und Prüferinnen waren und sind die tragende Säule des Deutschen Sportabzeichens; ohne ihr Engagement wäre die Erfolgsgeschichte des Sportordens niemals denkbar gewesen. Gerade ihnen gebührt im Jubiläumsjahr unser Dank und unsere Anerkennung.

Warum lohnt es sich, sich ehrenamtlich im Sport zu engagieren?

Sport schafft Gemeinschaft und Kontakte über alle sozialen Grenzen und über Generationen hinweg. Die Freude derer, die Sport treiben, überträgt sich zurück auf die Ehrenamtlichen und die freiwilligen Helfer. Engagement macht Spaß und lohnt sich.

Wie viele ehrenamtliche Prüfer gibt es in Deutschland? Reicht diese Anzahl aus?

Bundesweit ruht das Sportabzeichen auf einem Netzwerk von ca. 70.000 ehrenamtlichen Prüferinnen & Prüfern. Unsere Aufgabe für die Zukunft wird sein, diese Struktur zu erhalten und langfristig auch zu verjüngen, denn es ist von entscheidender Bedeutung für den DOSB, das Sportabzeichen zu stärken und auf einem hohen Qualitätsniveau zukunftsfähig zu machen.

Wer kann sich für das Deutsche Sportabzeichen engagieren?

Hier gibt es keinerlei Einschränkungen, solange die notwendige Qualifikation gegeben ist. Das, was die 91.00 Sportvereine mit dem Deutschen Sportabzeichen anbieten, geschieht auf einem hohen Niveau. Dem muss man natürlich gerecht werden, wenn man z.B. als Trainer andere auf das Sportabzeichen vorbereitet und Prüfungen abnehmen will.

Wie beurteilen Sie persönlich das Engagement für das Deutsche Sportabzeichen?

Wir können uns im organisierten Sport glücklich schätzen – weit über das DSA hinaus – auf eine so große Anzahl an engagierten Menschen bauen zu können. Das ist ein System, um das wir in der ganzen Welt beneidet werden. Mein ganz persönlicher Dank gilt daher all jenen, die sich z.T. seit Jahrzehnten für den Sport und das Sportabzeichen einsetzen.

(Quelle: Südkurier, Ausgabe 23. Mai 2013, Autorin: Melanie Völk)


  • Thomas Bach lobte im Interview mit dem Südkurier die Arbeit der Ehrenamtlichen als tragende Säule des Sports. Foto: Camera4
    Thomas Bach lobte im Interview mit dem Südkurier die Arbeit der Ehrenamtlichen als tragende Säule des Sports. Foto: Camera4