Bach schürt Vorfreude auf London

Beim Neujahrsempfang des DOSB in Frankfurt kündigt Präsident Thomas Bach „grandiose Mischung aus britischer Sporttradition und Innovation“ an.

DOSB-Präsident Thomas Bach kündigt ein ereignisreiches Sportjahr an. Foto: picture-alliance/Rumpenhorst
DOSB-Präsident Thomas Bach kündigt ein ereignisreiches Sportjahr an. Foto: picture-alliance/Rumpenhorst

Zu Beginn eines „ereignisreichen Sportjahres“ hat DOSB-Präsident Thomas Bach Vorfreude auf die Olympischen Spiele in London geschürt. „Wir werden eine Olympiamannschaft erleben, mit der wir uns alle identifizieren können, im Hinblick auf Auftreten und Erfolg“, sagte Bach beim Neujahresempfang des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am Dienstag im Frankfurter Römer. „Es wird eine grandiose Mischung aus britischer Sporttradition und Innovation.“

In Anerkennung ihrer großen Verdienste um den Sport zeichnete Bach die Gastgeberin und Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth mit der Trophy des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) aus, die diesmal unter dem Motto „Sport and Social Responsibility“ steht.

Außerdem prämierten der DOSB und das Bundesfamilienministerium in Frankfurt zwei vorbildliche Sportfamilien aus: Preisträger sind die Sportvereinsfamilie Schratz/Horst aus Frankfurt am Main und die Spitzensportfamilie Englich aus Frankfurt an der Oder.

Als Eliteschüler des Jahres 2011 wurden die Leichtathletin Gesa Felicitas Krause (Frankfurt/Main) und Kanute Tom Liebscher (Dresden) ausgezeichnet. Der DOSB und der Deutsche Sparkassen- und GiroverbandDSGV ehrten das Duo für seine Erfolge im Juniorenbereich und starke Auftritte bei den Weltmeisterschaften „der Großen“. Als „Eliteschule des Sports 2011“ wurde der Standort Dresden prämiert.

Sport und soziale Verantwortung – das seien zwei Seiten derselben Medaille, sagte DOSB-Präsident Bach in seiner Laudatio auf Petra Roth. Nirgendwo sonst könnten einige der größten gesellschaftlichen Aufgaben der Gegenwart so gut erfüllt werden wie im Sport. Dabei seien gerade die Städte und Kommunen wie „Laboratorien, um neue gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen“, ergänzte der DOSB-Präsdident und zitierte damit die Preisträgerin, die diesen Vergleich geprägt habe und sich dabei in ihrer fast 17 Jahre währenden Amtszeit und in ihrer langjährigen Mitverantwortung als Präsidentin und Vizepräsidentin des Deutschen Städtetages immer bewusst gewesen sei, dass der Sport für den sozialen, interkulturellen und generationenübergreifenden Zusammenhalt in den Städten unverzichtbar sei.

Gerade Frankfurt leiste dabei Vorbildliches, etwa bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Stadt hat einen Integrationspreis aufgelegt, mit dem auch Sportvereine ausgezeichnet wurden, von denen eine Reihe im Programm „Integration durch Sport“ mitarbeiten. Als Anerkennung für das Ehrenamt gebe es auch eine Auszeichnung für junge Engagierte im Sport, ergänzte Bach und ermutigte Petra Roth, die für den Sommer ihren Abschied aus ihrem Amt angekündigt hat, sich anschließend in einem Ehrenamt im Sport zu engagieren.

Auch Petra Roth, zugleich Festrednerin des Neujahrsempfanges, nannte den Sport „ein zentrales überpolitisches Aufgabenfeld“, das nicht ignoriert werden könne. Als provokanten Hinweis an die eigenen Reihen fragte sie gar, ob Bewegung und Sport nicht als Talentschmiede für späteren Bildungserfolg festgeschrieben werden müsse. „Sport ist das Ferment unserer Gesellschaft“, sagte sie.

Bach sprach in seiner Begrüßung der rund 350 Gäste im historischen Kaisersaal des Frankfurter Rathauses auch die Schattenseiten des Sports an. Im Zuge der Erfurter Dopingermittlungen forderte er eine schnelle und lückenlose Aufklärung. „Wir haben in diesen Tagen die Nachricht erhalten, dass in Erfurt ein Arzt möglicherweise verbotene Dopingpraktiken an Sportlern angewendet hat. Wir vertrauen aber, dass der Fall zügig durch die Staatsanwaltschaft aufgeklärt wird und die NADA genügend Informationen bekommt, um die sportrechtlichen Fragen zu klären“, sagte der DOSB-Präsident.

Für den DOSB und den Sport komme es jetzt darauf an, das sportärztliche Betreuungssystem zu verbessern, ergänzte Bach. Zudem seien die Anwendung von verbotenen Dopingpraktiken durch einen Arzt nicht mit dem beruflichen Ethos vereinbar. „Wir müssen schauen, wie wir proaktiv gegen solche Entwicklungen steuern können, damit wir in Zukunft solche Dinge ausschließen können", sagte Bach.

(Quelle: DOSB)


  • DOSB-Präsident Thomas Bach kündigt ein ereignisreiches Sportjahr an. Foto: picture-alliance/Rumpenhorst
    DOSB-Präsident Thomas Bach kündigt ein ereignisreiches Sportjahr an. Foto: picture-alliance/Rumpenhorst
  • Der Kaisersaal im Frankfurter Rathaus war bis auf den letzten Platz gefüllt. Foto: picture-alliance/Rumpenhorst
    Der Kaisersaal im Frankfurter Rathaus war bis auf den letzten Platz gefüllt. Foto: picture-alliance/Rumpenhorst