Bach: Wir spüren, dass wir gewinnen können

DOSB-Präsident Thomas Bach sprach im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) über die aktuellen Chancen Münchens, den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele 2018 zu erhalten.

 

Thomas Bach am Mikrophon für München 2018 (im Hintergrund Katarina Witt). Foto: picture-alliance
Thomas Bach am Mikrophon für München 2018 (im Hintergrund Katarina Witt). Foto: picture-alliance

Am Mittwoch (18.5.2011) brillierte München mit seiner Präsentation vor der Technischen Kommission des IOC in Lausanne. In knapp sieben Wochen besteht Gewissheit über den Gastgeber der Olympischen Winterspiele 2018. "Bei der enorm wichtigen Präsentation vor 88 IOC-Mitgliedern in Lausanne ist unsere Zuversicht gewachsen, dass wir gegen unseren südkoreanischen Mitbewerber Pyeongchang gewinnen können", sagte Bach im Gespräch mit  SID-Redakteur Gerd Holzbach.

SID: "Herr Bach, die letzte große Etappe auf dem Weg nach Durban ist genommen. Wie sehen Sie die Situation nach Lausanne?"

Bach: "Die Präsentation in Lausanne hatte große Bedeutung für die Wahl in Durban. Wir glauben und fühlen, dass sie gut angekommen ist. Es ist gelungen, unsere Argumente gut rüberzubringen, auch Emotionen und Leidenschaft deutlich werden zu lassen. Unsere Zuversicht ist gewachsen, dass wir gegen unseren südkoreanischen Mitbewerber Pyeongchang gewinnen können. Wir fühlen uns wie Athleten in der Umkleidekabine: Das Training wurde gut gemeistert, wir fühlen, dass wir gewinnen können. Aber wir wissen, dass es auch einen Gegner gibt."

SID: "Haben Sie als Vizepräsident des IOC entsprechend viele positive Rückmeldungen Ihrer Kollegen erhalten?"

Bach: "Ja, von vielen Seiten. Aber das Lob der IOC-Mitglieder für diese starke Vorstellung in Lausanne bedeutet nicht, dass Sie uns darum auch alle wählen werden."

SID: "In Durban könnten Ihnen etliche europäische Stimmen aus der Schweiz und Italien fehlen, weil diese beiden Länder für 2022 eigene Olympiapläne haben und vier Jahre zuvor Spiele in Asien besser in ihr Konzept passen würden..."

Bach: "Es wird viel spekuliert. So war es auch vor zwei Jahren - und am Ende erhielt dann Rio de Janeiro die Sommerspiele 2016. Aber letztlich ist vieles Kaffeesatz-Leserei."

SID: "Was bleibt jetzt noch zu tun in den knapp sieben Wochen bis zur Entscheidung?"

Bach: "Wir müssen jetzt in Lausanne noch wichtige Gespräche mit den IOC-Mitgliedern führen, die im Hotel unseren Stand besuchen, weil sie sich noch näher für unsere Pläne interessieren. Es gilt, die Präsentation für Durban noch zu optimieren. Es bleibt noch viel zu tun."

SID: "Auch gereist wird weiter - und vor Durban noch ein weiteres Mal präsentiert..."

Bach: "Ja, wir präsentieren unsere Pläne noch Ende Juni bei der Tagung der afrikanischen Olympischen Komitees in Togo. Für den 2. Juli hat Fürst Albert mich und seine anderen IOC-Kollegen zu seiner Hochzeit in Monte Carlo eingeladen. Und von dort aus geht es dann schon nach Durban, wo am 4. Juli die IOC-Tagungen beginnen. Vor der Wahl zwei Tage später gibt es noch wichtige Gespräche. Wir freuen uns, dass uns dort auch Bundespräsident Christian Wulff unterstützt."


  • Thomas Bach am Mikrophon für München 2018 (im Hintergrund Katarina Witt). Foto: picture-alliance
    Thomas Bach am Mikrophon für München 2018 (im Hintergrund Katarina Witt). Foto: picture-alliance